• 29. Juli 2016 · 14:21 Uhr

Track-Limits: FIA will Probleme "Strecke für Strecke lösen"

Weiter wie bisher: Charlie Whiting will keine allgemeine Lösung finden, den Piloten aber auch nicht freie Hand lassen - obwohl Red Bull das wünscht

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 wird auch in den kommenden Monaten weiter über die sogenannten Track-Limits diskutieren. Wie FIA-Rennleiter Charlie Whiting am Freitag auf einer Pressekonferenz im Rahmen des Deutschland-Grand-Prix verkündete, wird es keine allgemein gültige Lösung für das Problem mit dem Einhalten der Streckenbegrenzung geben. Vielmehr wollten die Offiziellen die Probleme "Strecke für Strecke abarbeiten" und individuelle Maßnahmen für die einzelnen Grand-Prix-Kurse umsetzen.

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Sebastian Vettel wird zumindest teilweise die weiße Linie achten müssen Zoom Download

Komplett die Augen zu verschließen kam für Whiting nicht infrage, auch wenn das aus dem Kreise der Teams offenbar gewünscht wurde: "Einige haben vorgeschlagen, dass wir die Sache laufen lassen sollten. Ich befand das für unangemessen und wollte den aktuellen Weg weiterverfolgen", erklärt der Brite, zur derzeitigen Marschroute der FIA zu stehen und dem Vorschlag der Formel-1-Strategiegruppe nichts abgewinnen zu können. In Silverstone ließ sie anhand von Onboard-Aufnahmen konsequent Rundenzeiten streichen, in Budapest überwachte sie zwei Kurven elektronisch.

Piloten nach Belieben über die asphaltieren Auslaufzonen brausen zu lassen, wäre ihm ein Graus. "Wenn wir alles erlaubt hätten, gäbe es eine zweite, andere Strecke, die möglicherweise schneller ist. Das können wir nicht zulassen", moniert Whiting. Genau das will Christian Horner bei der Strategiegruppe in Genf und im Vorfeld des Rennens in Hockenheim vernommen haben: "Wir haben ausgemacht, dass die Fahrer sich keine Gedanken machen, die schnellste Linie fahren und die Strecke ausnutzen sollen", so der Red-Bull-Teamchef.

Hockenheim: FIA greift nach Freiem Training durch

Whiting dagegen berichtet von einer Sensibilisierung für Kurve 1, wo ein flacher Randstein auf der Außenseite mehr Schwung für die folgende Gerade verspricht. Das nutzten die Piloten auch sofort aus: "Wir haben in einem Freien Training in Kurve 1 gut und gerne 100 Vorfälle erlebt", blickt Horner auf allesamt nicht sanktionierte Ausflüge am Freitagvormittag. Er zuckt mit den Schultern. "Wenn ein Fahrer den Randstein stärker nutzen will und er dazu da ist - irgendwann wird er schon langsamer!"

Doch die FIA griff bereits vor dem zweiten Freien Training durch. Nachdem bei einem namentlich nicht genannten Piloten 14 Verstöße in 90 Minuten gezählt wurden, reagierte die Rennleitung und informierte die Teams darüber, dass in den übrigen Sessions nach drei Vergehen eine Untersuchung eingeleitet wird - welche Sanktion droht, blieb zunächst offen. Doch: Das gilt nur für Kurve 1!


Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Hockenheim

Dassnur in bestimmten Abschnitten das Überfahren weißer Linien geahndet wird, schmeckt Horner nicht: "Man kann nicht eine Kurve anders handhaben als die andere", winkt er ab und glaubt, dass sich trotz allen Wirrungen letztlich die besten Piloten durchsetzen würden, weil sie sich an die gebotenen Möglichkeiten am besten anpassen würden.

Martin Brundle plädiert wie so viele im Paddock für bauliche Maßnahmen, die allen voran an der Streckenkompabilität auch für die MotoGP scheitern. Der Ex-Pilot und TV-Experte erinnert an seine aktive Zeit: "Die Randsteine waren so hoch, dass sie oben schon Eisspitzen hatten. Wenn man sie mitgenommen hat, ist das Auto abgehoben - in die Streckenposten oder in die Tribüne." Der unklare Kurs der FIA und der Wunsch Horners, einfach alles durchzuwinken, macht ihn fassungslos: "Die Fans wollen Klarheit. Im Fußball gibt es auch eine Torlinie. Wenn man die Mauern in Monaco nicht verschieben kann, warum dann die weiße Linie in Hockenheim?"

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