• 27. Juli 2016 · 14:37 Uhr

Lauda-Aussagen bei 'ServusTV': Kapitel abgeschlossen

Deckel drauf auf eine der unterhaltsamsten Affären des Formel-1-Sommers: Niki Lauda erklärt, wie sein 'ServusTV'-Auftritt falsch interpretiert wurde

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Österreich sorgte Niki Lauda tagelang für Schlagzeilen und feinste Formel-1-Unterhaltung in den sozialen Netzwerken. Der Vorsitzende des Mercedes-Team-Aufsichtsrats hatte am Freitag vor dem Rennen auf dem Red-Bull-Ring in einer TV-Sendung (die erst am Montag ausgestrahlt wurde) behauptet, Lewis Hamilton hätte in Baku aus Frust über seinen Crash sein Fahrerzimmer an der Rennstrecke zertrümmert. Wenig später ruderte Lauda in einer vom Mercedes-Team versandten Pressemitteilung zurück und behauptete, das sei alles gar nicht wahr.

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Niki Laudas umstrittener Auftritt bei 'ServusTV' am Spielberg-Wochenende Zoom Download

Bei seinem Haus- und Hofsender 'RTL' durfte sich Lauda dann in Silverstone vor laufender Kamera erklären. "Was glaubst du, was oft im Fernsehen gesagt wird?", so der 67-Jährige im Gespräch mit Moderator Florian König. "Dazu möchte ich jetzt folgendes Statement machen: Diese Wirtshaustisch-Diskussion, die es ja war - ironisch, lustig und in Ordnung - wurde am Freitag vor Spielberg aufgezeichnet. Die Sendung ist dann gelaufen am Montag nach Spielberg."

"Hätte dieser Crash nicht stattgefunden, würde es darüber überhaupt keine Diskussion geben", glaubt Lauda. "Das hat natürlich dann eine Dimension angenommen, die nicht mehr zum Einbremsen war, weil natürlich die Engländer, ganz besonders im Heimatland von Lewis, das 100 Mal auf und ab gespielt haben. Deswegen war es mir wichtig, in meinem Verhältnis zum Lewis... Um nichts anderes geht's hier... Mein Verhältnis zu Lewis ist ungestört und sehr gut."

Beziehung zu Hamilton am wichtigsten

Hamilton kontaktierte Lauda, nachdem er von dessen Aussagen Wind bekommen hatte. Wenig später veröffentlichte Mercedes die besagte Pressemitteilung. Lauda sagt darüber: "Das hat Lewis natürlich verwundert, was da alles geschrieben wird, und deswegen habe ich den Bradley (Lord, Mercedes-Pressechef; Anm. d. Red.) gebeten, diese Aussendung zu machen, damit mein Verhältnis zum Lewis wieder auf null gestellt ist."


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Was Lauda damit nicht beantwortet: Hat Hamilton nun sein Zimmer zertrümmert oder nicht? "Die Presseaussendung", sagt er darauf, "hat klargestellt, dass Lewis verstanden hat, dass das, was aus dem heraus gemacht wurde, übertrieben gemacht wurde, England übertrieben gemacht, weil... Das Hotelzimmer war's nicht, ich war mit ihm nicht im Hotelzimmer. So hat das Ganze ja begonnen. In diesem Raum an der Strecke hat er nichts zertrümmert."

"Als ich bei der Tür reingekommen bin, hat er den Sturzhelm noch in der Hand gehabt, um es einfach zu sagen. Es wurde nichts zertrümmert", sagt Lauda und meint zu König: "Du kannst das Spiel jetzt weiterführen, es wurde alles auf und ab geschrieben. Den Grund meines Dementis habe ich erklärt, um mein Verhältnis mit dem Lewis klarzustellen. Ist mir wichtig, teamintern, für mich persönlich wichtig. Deswegen wurde es gemacht. Aber Unterhaltungswert war das genug, würde ich sagen."

Verständnis für Laudas Art erforderlich

Zur Erinnerung: Bei 'ServusTV' hatte der Schweizer Journalist Roger Benoit Lauda gefragt, warum Hamilton in Baku sein Zimmer zertrümmert hat. Laudas Antwort: "Da war ich dabei!" Benoit fragte nach: "Wer bezahlt den Schaden?" Lauda: "Er. Darauf kannst du dich verlassen!" Und das angeblich so harmonische Verhältnis zwischen Hamilton und Rosberg bezeichnete Lauda im Rahmen der Sendung wortwörtlich als "Lügengeschichte". (Hier gibt's die Sendung zum Nachsehen!)

Für Mercedes-Sportchef Toto Wolff ist das Kapitel "Lauda-gate" intern "komplett abgeschlossen. Da wurden Dinge gesagt... Vielleicht wurde er falsch verstanden, vielleicht wurde er falsch übersetzt. Aber es steckte ganz klar kein böser Wille dahinter. Und dann hat Niki das zurechtgerückt. Letztendlich kommt es auf die Beziehung zu Lewis an. Er hat entschieden, dass er nicht möchte, dass Lewis auf eine Art und Weise gesehen wird, wie sich Lewis selbst nicht sieht, und er hat das klargestellt."

Gut möglich, dass die mediale Berichterstattung Laudas Aussagen zu wörtlich genommen hat. Wolff bittet um Verständnis für den unbeholfenen TV-Auftritt seines Landsmannes: "Wir haben uns Ende 2012 entschieden, die Dinge in der Formel 1 anders anzugehen", sagt er. "Das hat Vor- und Nachteile, aber ich schätze, ihr wollt auch nicht die ganze Zeit PR-weichgespülte Antworten bekommen. Niki ist sehr eine sehr geradlinige Persönlichkeit, er denkt nur schwarz-weiß."

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