• 27. Juli 2016 · 21:12 Uhr

Kostenfrage: Gibt es wieder mehr Tests während der Saison?

Pirelli wünscht sich mehr Testfahrten, vor allem in wärmeren Gegenden, doch die Teams winken ob der steigenden Kosten schon ab

(Motorsport-Total.com) - Gibt es bald wieder Testfahrten in wärmeren Gebieten? Reifenhersteller Pirelli würde sich Tests in heißeren Gefilden wünschen, weil diese für die Formel 1 repräsentativere Ergebnisse bringen als die üblichen Wintertests im frühlingshaften Spanien oder der Event im trüben Silverstone. In den vergangenen Jahren waren Teams vereinzelt etwa auch in Bahrain unterwegs, aus Kostengründen wurden diese Reisen allerdings fallen gelassen.

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Testfahrten und Sauber sind 2016 sowieso keine gute Kombination Zoom Download

Und das dürfte auch das größte Argument sein, um solche Testfahrten auch in Zukunft nicht abzuhalten: "Es gab gute Gründe, warum wir diese Tests losgeworden sind", meint Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn, die mit ihrem Team ohnehin die bisherigen Saisontestfahrten ausgelassen hat. Selbst zu Zeiten der großen Hersteller, die mit Geld um sich geworfen haben, habe man die Testfahrten drastisch reduziert.

Jüngst kamen allerdings Testfahrten innerhalb der Saison hinzu - nun auch Tests in Bahrain und Abu Dhabi? "Schritt für Schritt gehen wir wieder in Bereiche zurück, die wir zu dieser Zeit niemals wollten", wundert sich Kaltenborn, die die Preise schon wieder explodieren sieht. "Die Kosten steigen nur weiter und ich habe das Gefühl, dass es in einer sehr, sehr schlechten Situation enden wird", so die Österreicherin.

Daher wünscht sich die Sauber-Chefin, dass man behutsam mit solchen Vorschlägen umgeht. Ginge es nach ihr, dann sollten die Teams ohnehin weniger Freiheiten mit den Reifen haben. "Es wäre vermutlich besser, wenn wir einfach den Hersteller machen lassen, was er tun muss, und uns auf andere Dinge konzentrieren." Allerdings dürfte Pirelli damit ein Problem haben, denn von alleine gibt es keine Reifen.


Fotos: Test in Silverstone


Der Hersteller musste bereits darum kämpfen, im Hinblick auf 2017 zusätzliche Testfahrten zu bekommen. Mercedes, Ferrari und Red Bull stellen nun jeweils ein umgebautes Auto zur Verfügung, um breitere Reifen ausprobieren zu können. Allerdings finden die Tage jeweils nur mit einem Auto statt und sind eine Ausnahme für die neuen Dimensionen der Pneus. Zwar würde man sich öfter solche Tests wünschen, doch da sind vor allem die Privatteams vorsichtig.

Auch Williams, die sich aus Kostengründen gegen die Teilnahme bei den Reifentests entschieden, sehen mögliche Testfahrten in Bahrain skeptisch. "Das sind ohne Zweifel zusätzliche Kosten", meint Technikchef Pat Symonds. Zwar könnte man eventuell auf dem Weg nach Australien einen Zwischenstopp im Nahen Osten machen, wenn man dafür danach keine Teile zurück in die Basis bringt, dennoch seien Tests immer mit erhöhtem Aufwand verbunden.

"Das Problem ist, dass man immer viele Leute zu diesen Tests schickt", so Symonds, der sich jüngst schon besorgt über die Arbeitsbelastung seiner Mitarbeiter geäußert hatte. Testfahrten sind dabei noch ein zusätzliches Hindernis. Sollte man stattdessen die Tests in Barcelona wegfallen lassen, stehen aber immer noch die Kosten im Mittelpunkt: "Ein Flug von Großbritannien nach Barcelona kostet 50 Pfund oder so - nach Abu Dhabi ist es deutlich mehr."

Allerdings gibt es auch die Befürworter der warmen Testfahrten. "Natürlich sind die Bedingungen repräsentativer und es gibt sowohl dem Reifenhersteller als auch den Teams nützlichere Reifeninformationen", meint Toro Rossos Technikchef James Key. "Der Nutzen ist unter wärmeren Bedingungen nun einmal deutlich höher als im kalten Barcelona", sagt er, weiß aber auch: "Natürlich gibt es das Kostenthema, was sorgfältig bedacht werden muss."

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