• 23. Juli 2016 · 09:13 Uhr

Ein Drink mit Eddie Irvine: Party machen mit James Hunt

Legalize it! Eddie Irvine erinnert sich an wilde Partys mit Mika Häkkinen und heißen Girls und verrät, warum er nie (wieder) Magic Mushrooms ausprobiert...

(Motorsport-Total.com) - Es ist eine der meistdiskutierten Szenen des Hollywood-Blockbusters "Rush": James Hunt nippt unmittelbar vor dem Start eines Rennens noch einmal von einem Glas Champagner, zieht bei einem Joint an und setzt sich dann ins Cockpit. Aber wie verrückt waren und sind die Formel-1-Playboys wirklich? Eine Frage, der wir in der elften Folge unserer Video-Interviewreihe "Ein Drink mit Eddie Irvine" auf den Grund gehen.

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Auf den Spuren von James Hunt: Eddie Irvine war nie um eine gute Party verlegen Zoom Download

Und zwar mit einem absoluten Experten auf diesem Gebiet, denn Irvine, 1999 Beinahe-Weltmeister auf Ferrari, gilt als so etwas wie der legitime Party-Nachfolger von Hunt. Dabei versteht er nicht ganz, wie er zu diesem Image kam: "Ich habe ehrlich gesagt nie viel getrunken", sagt er, ergänzt dann aber: "Entweder trinke ich oder nicht. Halbe Sachen gibt's bei mir nicht! Es war meistens so, dass ich eine Zeit lang nichts getrunken, dann aber eine Nacht ordentlich draufgemacht habe."

Irvine erinnert sich bei einer Flasche Bier in seinem Haus in Nordirland an wildere Zeiten. Die Nacht zum Tag gemacht hat er meistens nach dem Grand Prix von Monaco: "Mein Boot wäre fast untergegangen, weil so viele Leute drauf waren und darum gekämpft haben, drauf zu kommen", lacht er. Ob außer Mika Häkkinen auch andere Formel-1-Fahrer dabei waren, weiß er nicht mehr: "Um die Fahrer habe ich mich damals wenig geschert. Mir waren hübschere Dinge viel wichtiger!"

Eddie Irvine der wahre Erfinder der Amber Lounge

Was viele nicht wissen: "Das waren gute Partys, und so ist übrigens Amber Lounge entstanden", klärt Irvine auf. Denn als er seine Formel-1-Karriere beendet hatte, veranstaltete seine Schwester Sonia die Partys, die heute florierendes VIP-Highlight eines jeden Monaco-Grand-Prix sind. Sonia hatte ihren Bruder die Jahre zuvor stets als Physiotherapeutin in der Formel 1 begleitet und blieb dem Business in einer anderen Nische treu.

Auch dieses Jahr tauchte Irvine bei der Party seiner Schwester - inzwischen um eine Fashion-Show, für die sich die Formel-1-Stars regelmäßig in Schale werfen, erweitert - auf. Eine offizielle Rolle bekleidet er dort nicht: "Sonia gibt mir einen Tisch und ich komme mit einer Menge heißer Girls hin. Mein Job ist ziemlich einfach: Hinkommen, Spaß haben, mich betrinken", lacht er. Nico Rosberg lasse es bei der Amber Lounge zum Beispiel "normalerweise richtig krachen", sagt Irvine.

Ab 1987 von James Hunt betreut

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James Hunt genießt spätestens seit dem Film "Rush" Kultstatus bei Formel-1-Fans Zoom Download

Was viele ebenfalls nicht wissen: "James Hunt war so etwas wie mein Mentor", verrät Irvine. "Als ich von Marlboro gesponsert wurde - das muss gegen 1987 gewesen sein - habe ich James zum ersten Mal persönlich getroffen. Er nahm mich unter seine Fittiche. Ich hatte ihn schon 1976 gesehen, als er den britischen Grand Prix gewonnen hat. Ich war ein Riesenfan! Wir hingen manchmal gemeinsam ab und hatten einige wirklich gute Partys."

"Niki Lauda war mein Chef bei Jaguar, James mein Mentor. Beide zu kennen, war sehr interessant", so Irvine. "Meine Ex-Freundin, die Niki kannte, sah den Film. Ich habe sie gefragt, was sie davon hält, und sie sagte: 'Es ist erstaunlich, aber du stehst als Typ genau zwischen den beiden!' James war ein bisschen mehr auf der verrückten Seite, Niki eher auf der geradlinigen. Und ich glaube, dass ich immer den schmalen Grat zwischen Spaß haben und engagiert sein zu treffen versucht habe."

Nie ein echter "Marlboro-Man"

Was den Umgang mit weniger gesunden Substanzen angeht, macht Irvine keinen Hehl um seinen Standpunkt: "Am Trinken habe ich Spaß, aber geraucht habe ich nie. Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Auch wenn ich in der Formel 1 von Marlboro gesponsert wurde." Und er legt ein Geständnis ab: "Ich habe dann und wann Gras geraucht. Es wächst auf natürlichem Boden, so what?" Die Einnahme von härteren Drogen wie Kokain könne er hingegen gar nicht nachvollziehen.


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"Ich komme viel herum, bin oft auf Partys", sagt er. Es sei "verrückt", wie viele Menschen Kokain nehmen. Trotzdem ist Irvine ein Gegner des Krieges gegen Drogen, weil dieser in seinen Augen nicht zu gewinnen ist: "Ich glaube daran, dass jeder freie Entscheidungen treffen dürfen sollte. Ich glaube daran, dass Marihuana legalisiert werden sollte, denn es ergibt für mich keinen Sinn, dass die Gewinne aus dem Drogenhandel irgendwelchen Gangs in die Hände fallen."

Prohibition in den USA ist auch gescheitert

"Die Leute kiffen sowieso, das kann man nicht aufhalten. Aber man kann den Drogenschmuggel unterbinden", argumentiert er. "Die Amerikaner haben versucht, Alkohol zu verbieten, und schau dir an, was passiert ist. Der Krieg gegen Drogen kann nicht gewonnen werden. Viele unschuldige Menschen sterben dabei und jede Menge Zeug wird dabei gestohlen." Er selbst habe schon einige Boote auf diese Weise verloren und habe deshalb sein Haus auf den Bahamas verkauft.


Hunt-Doku "When Playboys ruled the world"

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"Ich wollte nicht ständig von Drogen-Idioten umgeben sein", stellt Irvine klar, dass er trotz seines eindeutigen Standpunkts zum Thema Drogenfreigabe das Thema keineswegs auf die leichte Schulter nimmt. Selbst hat er sich nur einmal eine große Dummheit geleistet: "Einmal habe ich Magic Mushrooms probiert, als ich circa 15 war. Sie wachsen da draußen in meinem Garten, aber ich sage dir, das war keine angenehme Erfahrung. Das probiere ich nie wieder!"

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