• 05. Mai 2016 · 19:49 Uhr

Honda hinterfragt Sounddebatte: "Muss Formel 1 laut sein?"

Honda-Formel-1-Leiter Yasuke Hasegawa spricht sich gegen den ab 2018 geplanten Soundgenerator aus, während McLaren-Rennleiter Eric Boullier hinter der Idee steht

(Motorsport-Total.com) - Ab 2018 soll der Formel-1-Sound aus dem Generator kommen. Das haben Formel-1-Kommission und FIA-Weltrat kürzlich beschlossen. Doch nicht überall macht sich diesbezüglich Begeisterung breit: Der neue Honda-Motorsportchef versteht nicht, wieso man die von den Fans kritisierten V6-Hybridantriebseinheiten überhaupt lauter machen sollte. "Ich weiß nicht, ob die Formel 1 unbedingt so laut sein muss", meint Honda-Formel-1-Chef Yasuke Hasegawa.

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Für die meisten Formel-1-Fans sind die aktuellen Motoren zu leise Zoom Download

"Ich verstehe nicht, warum wir einen künstlichen Sound benötigen", sagt der Japaner. Honda könne sich aber mit einem lauteren Motorensound aus dem Generator arrangieren, wenn dies von den Entscheidungsträgern in der Formel 1 so gewünscht wird. "Wenn die Formel 1 das will, dann müssen wir uns daran halten, aber ich sehe darin keinen Vorteil", erklärt er die Herangehensweise von Honda.

Boullier widerspricht Hasegawa

Sein Partner, McLaren-Rennleiter Eric Boullier, sieht die Angelegenheit etwas anders. Er findet, dass der Faktor Show nicht außer Acht gelassen werden darf. "Die Tatsache, dass wir diese hochgezüchteten Hybridmotoren anstatt von Verbrennungsmotoren verwenden, hat zur Konsequenz, dass der Sound anders ist", erklärt er. "Das ist aber etwas, dass über die Technologiefrage hinausgeht, denn es geht um die Show. Die Fans wollen einen anderen Lärm."

Man spreche hier also nicht über Technologie, sondern über die Show. "Es gibt heutzutage Straßenfahrzeuge, die so einen Generator benutzen", zeigt der Franzose keinerlei Berührungsängste mit der wenig authentischen Technik. "Warum sollen wir das also nicht benutzen, wenn es die Show für die Fans besser macht?"

Rüstet Honda ab 2017 mehr Teams aus?

Schlecht für die Show ist auch, wenn nicht alle Teams einen Antriebspartner haben. Danach sah es im Vorjahr sogar aus, als Red Bull und Renault ihre - später wieder revidierte - Trennung bekanntgaben. Aus diesem Grund hat die FIA Honda das Versprechen abgerungen, bei Bedarf neben McLaren ein weiteres Team auszurüsten. "Wir haben aber diesbezüglich keine konkreten Pläne", relativiert Hasegawa.

Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass Honda mit McLaren einen Exklusivvertrag hat? "Wir waren damit einverstanden, dass sie nur ein Team beliefern, als sie in die Formel 1 eingestiegen sind", verweist Formel-1-Boss Bernie Ecclestone auf das Jahr 2015. "Weil sie neu waren, sagten wir: ein Team im ersten Jahr, zwei im zweiten und drei im dritten."

Ein Plan, der bislang wegen des McLaren-Vertrags nicht umgesetzt wurde: "Dieser Vertrag besagt, dass sie nur das Team unterstützen dürfen, mit dem sie einen Vertrag haben. Sie können kein anderes Team unterstützen."

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