Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Renault versteht Red-Bull-Kritik: "Würden es genauso machen"
Renault-Motorenchef Remi Taffin erklärt, warum er Red Bulls Verbalattacke auf das Werksteam verstehen kann, dieses aber für einen siegfähigen Motor elementar ist
(Motorsport-Total.com) - Renault-Motorenchef Remi Taffin hat Verständnis für die nicht endenwollende Kritik von Partner Red Bull. Wäre er Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, "dann würde ich genau das Gleiche sagen", spielt der Franzose gegenüber 'Autosport' auf die Aussagen des Österreichers an, wonach das Renault-Werksteam diese Saison "überhaupt nichts reißen" würde und man sich besser auf Red Bull konzentrieren sollte.
© xpbimages.com
Taffin versteht, dass Marko das neue Renault-Werksteam bereits abschreibt Zoom Download
"Er hat sein Team, er will das Beste für sein Team, und er will gewinnen", versetzt sich Taffin in Markos Lage. "Ich wäre sehr überrascht gewesen, hätte er das Gegenteil gesagt, das ist aber mein eigenes Urteil."
Keine Angst vor Red Bull
Renault stellt sich dieses Jahr einer Herausforderung, die Mercedes und Ferrari nicht annehmen wollten: Sie treten mit einem eigenen Werksteam gegen die Red-Bull-Truppe an, die ebenfalls über Renault-Motoren verfügen wird, auch wenn diese mit TAG-Heuer-Branding versehen sind.
Hat Taffin Angst, dass die Motorenabteilung wie von Marko prognostiziert unter die Räder kommen wird? "Da wir anstreben, dass Renault einmal gewinnen wird, benötigen wir einen sehr guten Motor", sagt der Franzose. "Wenn dieser Motor ebenfalls in ein Red-Bull-Chassis geschraubt ist, dann werden sie mit Sicherheit ein konkurrenzfähiges Paket haben, weil wir wissen, wie fähig sie sind, ein gutes Chassis zu bauen. Das würde einen guten Kampf bedeuten."
Fotostrecke: Renault-Meilensteine in der Formel 1
Grand Prix von Großbritannien 1977 in Silverstone: Mit Jean-Pierre Jabouille gibt der französische Automobilhersteller Renault sein Formel-1-Debüt. Es handelt sich um einen Werkseinsatz mit zunächst einem Boliden. Beim Debüt startet Jabouille von Position 21, fällt im Rennen aber aufgrund eines defekten Turboladers aus. Auch bei vier weiteren Starts in der Saison 1977 sieht der gelbe Renault RS01 die Zielflagge nicht. Fotostrecke
Fazit: "Es würde mich freuen, gegen Red Bull zu kämpfen, vor allem, wenn wir gewinnen." Während Ferrari bestenfalls bereit gewesen wäre, dem ehemaligen Weltmeisterteam einen Vorjahresmotor zu geben, sieht Taffin darin keine Gefahr, die österreichische Truppe mit Sitz in Milton Keynes mit identischem Material auszurüsten.
Werksteam als Drehzahlbeschleuniger für Renault-Motor?
"Es ist immer gut, einen konkurrenzfähigen Kunden zu haben", erklärt er die Position Renaults. "Aus Ingenieurssicht handelt es sich dabei um positiven Druck." Dass man nun über ein Werksteam verfügt, ist laut Taffin aber ein viel größerer Vorteil als die Beinahe-Werksbeziehung mit Red Bull in den vergangenen Jahren.
"Wir können jetzt anders planen, können den Motor durch das eigene Auto anders entwickeln", frohlockt Taffin. "Das gibt uns so viel mehr Freiheit. Man kann manchmal für das nächste Jahr vorausplanen, oder das Jahr danach. Der Kunde will aber immer wissen, was er als nächstes bekommt. Das ist auch fair."
Am Ende glaubt er aber, dass das Werksteam Renault die Möglichkeit geben wird, "einen Motor zu entwickeln, der Renault siegen lässt. Ob wir Red Bull haben, wird unser Leben nicht verändern."