• 01. Januar 2016 · 10:01 Uhr

Horner über Dietrich Mateschitz: Undank ist der Welten Lohn...

Red-Bull-Teamchef Christian Horner spricht über die Leidenszeit von Dietrich Mateschitz - Der Österreicher fühlte sich 2015 in der Formel 1 nicht länger gewollt

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz dürfte das Jahr 2015 so schnell wie möglich vergessen wollen. Noch schmerzvoller als der Absturz seines ehemaligen Weltmeisterteams in der Formel 1 war für den Österreicher wohl das Gefühl, in der Königsklasse nicht länger willkommen zu sein. Nun verrät Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dass sein gekränkter Chef im vergangenen Jahr ernsthaft mit dem Gedanken spielte, die Formel 1 zu verlassen.

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Dietrich Mateschitz fühlte sich in der Formel 1 zuletzt nicht länger willkommen Zoom Download

"Dietrich wurde von der Formel 1 ziemlich desillusioniert - verständlicherweise", erklärt Horner gegenüber 'Motorsport.com' und ergänzt: "Zum einen durch die Richtung, in der der Sport sich entwickelte, und zum anderen durch Vereinbarungen, von denen er glaubte, dass sie getroffen wurden, die dann aber wieder abgesagt wurden."

Horner spielt auf eine Situation im vergangenen Sommer an, als es zwischen Mateschitz und Niki Lauda zu einem Handschlag kam, den der Red-Bull-Boss als Zusage Laudas interpretierte, die Bullen 2016 mit Motoren beliefern zu wollen. Bekanntlich kam jedoch alles anders und Red Bull wird auch in diesem Jahr weiterhin mit Renault-Motoren (unter dem neuen TAG Heuer) an den Start gehen.

Viel Arbeit für nichts?

Besonders bitter: Auch Ferrari wollte den Bullen keine aktuellen Aggregate liefern. Bei Mateschitz kam das gar nicht gut an. "Ich denke, dass er zu einem Zeitpunkt das Gefühl hatte, dass man ihn herausdrängen wollte", berichtet Horner und ergänzt: "Wenn die Leute nicht wollen, dass Red Bull in der Formel 1 ist, warum sollte er dann dort sein und so ein Geld dafür ausgeben?"


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"Da war er zwangsläufig ziemlich sauer und angefressen von der Formel 1", erklärt Horner und erinnert: "Man muss sich anschauen, was er in den Sport investiert hat, in zwei Teams, eine Strecke, all die Programme für jungen Piloten. Er ist in erster Linie ein Fan des Sports." 2005 kam Red Bull nach der Übernahme des Jaguar-Teams erstmals mit einem eigenen Rennstall in die Formel 1.

"Dietrich wurde von der Formel 1 ziemlich desillusioniert."Christian Horner
Ein Jahr später kaufte man auch das angeschlagene Minardi-Team und funktionierte es unter dem Namen Toro Rosso zum B-Team um. 2014 machte sich Mateschitz (zumindest in seiner Heimat) endgültig unsterblich, als er den Großen Preis von Österreich in Spielberg zurück in die Königsklasse brachte. Umso tiefer war der 71-Jähriger daher wohl verletzt, als er 2015 erkennen musste, dass ihm all seine Verdienste in der aktuellen Situation nicht weiterhelfen.

Akzeptiert, aber nicht geliebt

Ohnehin hatten Mateschitz und Red Bull niemals das Gefühl, wirklich dazuzugehören. Die Hersteller wie Mercedes oder Ferrari schienen sie nie als einen von ihnen akzeptierten und auch bei den Fans der Königsklasse machten sich die Bullen in den vergangenen Jahren nicht nur Freunde. Unvergessen sind die Pfiffe gegen Sebastian Vettel 2013, als der Deutsche die Formel 1 gemeinsam mit Red Bull nach Belieben dominierte.

Trotzdem entschied sich Mateschitz letztendlich gegen einen Ausstieg aus der Königsklasse. "Er versteht, dass wir eine Verpflichtung gegenüber den Menschen haben, und letztendlich ist er ein Kämpfer", erklärt Horner und verrät: "Er ist ein kompetitiver Kerl und will das Team wieder ganz vorne sehen." Die Geschichte von Red Bull in der Formel 1 wird also weitergehen - vorerst zumindest.

"Während des Sommers hat seine Motivation gelitten."Christian Horner
Klar ist nämlich auch, dass das Jahr 2015 Spuren bei Mateschitz hinterlassen hat. Horner berichtet: "Während des Sommers hat seine Motivation im Hinblick auf die Formel 1 durch all die Vorkommnisse ganz sicher gelitten." Es bleibt damit abzuwarten, ob Mateschitz die Lust an der Königsklasse irgendwann komplett vergeht, wenn der Österreicher auch weiterhin das Gefühl hat, nicht länger willkommen zu sein.
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