• 28. November 2015 · 22:03 Uhr

Hamilton kontert Dennis-Kritik: "Verhalte mich nicht falsch"

Lewis Hamilton glaubt nicht, dass er sich vor Ron Dennis für seinen Lebensstil rechtfertigen muss - Der McLaren-Boss rudert mit seiner Kritik etwas zurück

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton und Ron Dennis galten lange Zeit als unzertrennlich. 2007 brachte der McLaren-Boss seinen "Musterschüler" in die Formel 1 und war als Teamchef hautnah dabei, als der Brite sich 2008 im Alter von 23 Jahren zum damals jüngsten Weltmeister aller Zeiten krönte. Doch spätestens seit Hamiltons Wechsel von McLaren zu Mercedes ist das Verhältnis der beiden deutlich angespannter. In Interviews betonte Hamilton zuletzt immer wieder, dass er sich bei McLaren bevormundet fühlte.

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Ron Dennis sah sich zu McLaren-Zeiten als "Ersatzvater" von Lewis Hamilton Zoom Download

Erst seit seinem Wechsel zu Mercedes im Jahr 2013 kann Hamilton seinen selbst gewählten Lebenstil in vollen Zügen ausleben - was der mittlerweile dreimalige Weltmeister auch tut. Toto Wolff, Niki Lauda und Co. haben kein Problem damit, dass der Brite sich beispielsweise auf Hollywood-Partys herumtreibt oder sich die Haare einfach mal aus Lust und Laune blond färbt.

In der vergangenen Woche äußerte sich Dennis nun zu Hamiltons Lebensstil und sagte: "Wäre er noch bei McLaren, dann würde er sich nicht so verhalten, denn das hätten wir ihm nicht erlaubt." Nun kontert der Champion die Kritik seines ehemaligen Chefs und erklärt: "Ich habe dazu nicht wirklich etwas zu sagen. Ich habe keine Ahnung, warum er überhaupt über mich spricht. Vielleicht hat er sonst keine positiven Dinge, über die er sprechen kann."

Dennis rudert zurück...

"Vielleicht ist das der Grund, warum ich jetzt hier und ein dreimaliger Weltmeister bin", erklärt er im Hinblick auf die restriktiven Maßnahmen von Dennis mit einem Lachen und ergänzt: "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich hier falsch verhalte, nur weil ich Dinge abseits des Sports tue." Im Gegenteil: Laut Hamilton selbst hat sein neuer Lebensstil sogar "ganz offensichtlich einen positiven Einfluss auf meine Karriere."


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Dennis, der Hamiltons heutiges Verhalten unter anderem auf seine Kindheit zurückgeführt hatte, rudert derweil zurück und erklärt, dass es nicht seine Absicht war, seinen ehemaligen Schützling öffentlich zu kritisieren. "Ehrlich gesagt hatte ich gar keine Ahnung, dass jemand von den Medien im Raum war. Ich habe die Frage ehrlich beantwortet, aber leider wurden nicht alle Fragen und Antworten aufgezeichnet", erklärt Dennis.

"Ich wünsche allen in der Formel 1 nur Gutes, ich wünsche nie jemandem etwas Schlechtes."Ron Dennis
So seien seine Aussagen, die er im Rahmen eines Vortrags getroffen hat, in ein falsches Licht gerückt worden. "Ich wünsche allen in der Formel 1 nur Gutes, ich wünsche nie jemandem etwas Schlechtes", versichert der McLaren-Boss und erklärt: "Er ist ein Erwachsener, es ist seine eigene Entscheidung." Auch seine Aussage, dass er lange Zeit Hamiltons "Ersatzvater" gewesen sei, habe er in keinster Weise despektierlich gemeint.

...oder doch nicht?

"Er hat seinen eigenen Vater, der in der Frühphase seiner Karriere eine sehr große Unterstützung war", erklärt Dennis. Allerdings habe er eine Vorbildfunktion in Hamiltons Karriere übernommen, nachdem dessen Vater sich von der Rennstrecke mehr und mehr zurückzog. "An diesem Punkt war ich nicht nur sein Teamchef, denn er war jung", erklärt Dennis.


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Dementsprechend sei er auch "enttäuscht" gewesen, als Hamilton sich Ende 2012 dazu entschied, das Team zu verlassen. Im Hinblick auf seine geäußerte Kritik an Hamiltons Lebensstil erklärt Dennis: "Wenn er noch im Team wäre, dann würde er sich ganz sicher eingeschränkt fühlen. Ich bin sicher, dass er sich momentan sehr frei fühlt. Aber es steht mir nicht zu zu beurteilen, welcher Weg der richtige ist."

"Es gibt Dinge, die hier bei McLaren nicht akzeptabel wären."Ron Dennis
Trotzdem stellt er noch einmal klar: "Es gibt Dinge, die hier bei McLaren nicht akzeptabel wären." Als Beispiel dafür deutet Dennis Hamiltons Angewohnheit an, sein Leben in den sozialen Medien mit seinen Fans zu teilen. "Ich hasse Twitter und die sozialen Medien", sagt der McLaren-Boss ganz offen. Etwas kurios allerdings: Nach Hamilton hat ausgerechnet McLaren-Pilot Fernando Alonso die zweitmeisten Follower aller Formel-1-Fahrer auf Twitter...
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