• 24. November 2015 · 10:08 Uhr

GP2-Pilot: "Formel 1 nicht mehr die Spitze des Motorsports"

GP2-Pilot Richie Stanaway ist nicht mehr überzeugt von der Formel 1: Er hält andere andere Serien wie die DTM für sportlich wertvoller und versucht Alternativen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 gilt als die Spitze des Motorsports und ist seit vielen Jahren das Ziel vieler junger Piloten. Wer es in die Königsklasse schafft, der ist ganz oben angekommen und konnte sich durch die steinige Nachwuchsleiter schlagen. In der Außenwirkung steht die Formel 1 auch vor anderen Motorsport-Serien, die an der Spitze ihrer jeweiligen Kategorie stehen, doch ganz unantastbar scheint sie in der heutigen Zeit nicht mehr zu sein.

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Richie Stanaway blickt etwas ernüchtert auf die Formel 1 Zoom Download

In vielerlei Hinsicht wird die Formel 1 bereits von anderen Serien in der Wahrnehmung übertroffen. Für einige Piloten ist sie nicht mehr das ultimative Ziel, denn in der Langstreckenmeisterschaft WEC beispielsweise lässt sich leichter Geld verdienen, und sportlich ist die Formel 1 ohnehin nicht mehr über jeden Zweifel erhaben. Immer wieder zieht es daher junge Piloten in den Sportwagenbereich - auch weil der Einstieg in die Königsklasse nur schwer möglich ist.

GP2-Pilot Richie Stanaway hat die Zeichen der Zeit erkannt. Zwar versucht der Neuseeländer über die Nachwuchsserie weiter in die Formel 1 zu kommen, doch nebenbei versucht er sich auch ein Standbein in der WEC aufzubauen, weil er dies für die bessere Perspektive hält. Ihm ist bewusst, dass die Formel 1 in der Öffentlichkeit weiter den größten Status genießt, "das bedeutet aber nicht unbedingt, dass es schwieriger ist, zu gewinnen", wie er sagt.

"In Sachen reinem Wettbewerb und Schwierigkeit, an der Spitze zu sein und Rennen zu gewinnen, ist es für mich nicht die Spitze des Motorsports", spricht Stanaway der Formel 1 ihren sportlichen Wert ein wenig ab. Für ihn sind vor allem IndyCar, DTM und GP2 die schwierigsten Serien, da mit fast identischem Material bei allen Fahrern das Können den Ausschlag gibt. In der Formel 1 hingegen spiele das Material die entscheidende Rolle - nur der Teamkollege gibt einen Aufschluss über die Pace.


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Ähnlich sieht es aus mit der Vergabe der Cockpits. Stanaway konnte in seinem Rookie-Jahr in der GP2 durchaus beeindrucken und gewann mit dem neuen Team Status auf Anhieb zwei Rennen, der Weg in die Königsklasse ist dennoch sehr weit. "Im Moment geht es bei der Vergabe der Formel-1-Plätze nur darum, Sponsoren mitzubringen", ärgert er sich. Wer das nicht kann oder keine lange Verbindung zu einem Team besitzt, der hat kaum eine Chance.

Eher rechnet er sich Chancen für einen LMP1-Platz in der WEC aus, denn dort müsse man es sportlich schaffen, um zu einem Test eingeladen zu werden - wie er es bei Audi geschafft hat. "Meiner Meinung nach ist das so viel wert wie ein Formel-1-Test", sagt er. Die Königsklasse hat Stanaway nicht aus den Augen gelassen, "aber ob ich es in die Formel 1 schaffe, liegt nach meinem Gefühl nicht in meiner Hand." Denn selbst GP2-Meister Stoffel Vandoorne hat es trotz sportlicher Erfolge und einer Verbindung zu McLaren schwer, in der Formel 1 Fuß zu fassen.

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