Mercedes feiert WM-Gewinn in Brackley und Brixworth

(Motorsport-Total.com) - Nach einem dramatischen Sonntagnachmittag beim Russland-Grand-Prix in Sotschi erlebten die Werke des Mercedes-Teams in den mittelenglischen Ortschaften Brixworth und Brackley am Montag die Feierlichkeiten zum Gewinn der Konstrukteurs-WM. An beiden Standorten ließen die Mitarbeiter gemeinsam mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg den Meilenstein hochleben, nachdem aufgrund des verspäteten Titelgewinns am Grünen Tisch am Schwarzen Meer keine Party stieg.

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Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Toto Wolff feierten mit der Belegschaft Zoom Download

Die Statistik noch mehr interessante Daten zum Nachlesen! spricht eine deutliche Sprache als Zeugnis der Dominanz: Mit zwölf Siegen, 29 Podestplätzen, 14 Pole-Positions und neun schnellsten Rennrunden in 15 Rennen fuhr der Mercedes-Hybridmotor bislang in dieser Saison 60 Prozent aller möglichen WM-Punkte ein und führte dabei 79 Prozent aller Rennrunden an. Der W06 des Silberpfeil-Werksteams sammelte 35 Prozent aller verfügbaren Punkte und führte auf 77 Prozent aller Rennrunden.

Motorsportchef Toto Wolff, ebenfalls bei den Feierlichkeiten vor Ort, jubelt: "Wir haben es erneut geschafft und diese Weltmeisterschaft verbindet uns alle - die Fahrer und das Team in Brixworth und Brackley. Schon seit der Kartzeit spricht jeder immer über die Einzeltitel für die Piloten, aber diesmal sind sowohl Nico als auch Lewis die Gewinner." Der Österreicher spielt auf den Defekt am Auto des Deutschen an: "Gestern haben wir Nico im Stich gelassen, aber er war von Anfang an ein fundamentaler Teil."

Toto Wolff fordert "Moment des Innehaltens"

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Für die Mercedes-Feierlichkeiten mussten sich die Mitarbeiter formieren Zoom Download

Rosberg hätte mitgeholfen, das Team zu dem zu machen, was es heute sei und es handele sich "auch um seinen WM-Titel". Wolff weiter: "Lewis reitet auf der Erfolgswelle und erlebt eine unglaubliche Saison. Er hat sich seit 2013 in das Team eingebracht und uns mit Entschlossenheit und harter Arbeit geholfen, weiter voran zu kommen. Wir verdanken beiden sehr viel. In unserem Sport neigen wir dazu, sehr schnell weiterzumachen und uns auf das nächste Wochenende sowie die nächste Herausforderung zu konzentrieren."

Mit stolzgeschwellter Brust bekundet Wolff: "Heute sollten wir alle jedoch kurz innehalten und an den Begriff Weltmeister denken. In diesem Jahr können wir behaupten, die Besten auf der Welt zu sein und das ist etwas ganz Besonderes. Aber keiner von uns ist so selbstgefällig, zu glauben, dass wir uns davon etwas in der Zukunft kaufen könnten. Wenn wir uns erneut Weltmeister nennen wollen, müssen wir für 2016 noch härter und besser arbeiten."

Hamilton bekundet, dass er bei den Silberpfeilen eine neue sportliche Heimat gefunden hätte: "Ich fühle mich wie ein Teil der Familie. Als ich gestern gehört habe, dass wir den Titel gewonnen haben, schrie ich lauter als jeder andere! Wenn ich sehe, wie viel Einsatz aufgebracht wird, um uns an die Spitze des Feldes zu bringen und die Erfolge zu erzielen, die wir gemeinsam erreicht haben, macht mich das sehr stolz auf jeden Einzelnen, der daran beteiligt ist. Während wir uns alle direkt wieder in die harte Arbeit stürzen, hoffe ich, dass jeder eine Gelegenheit erhält, um sich einen Moment zu besinnen und zu erkennen, was wir gemeinsam erreicht haben."

"Ich weiß, dass alle in den Werken weiter Gas geben werden, um uns vorne zu halten und Nico sowie ich werden das definitiv genauso tun", so Hamilton, der lobende Worte für den ständigen Pechvogel Rosberg findet: "Auch möchte ich betonen, was für ein großartiger Teamkollege Nico ist. Er hatte bislang eine viel härtere Saison als ich. Aber er war durchweg ein echter Teamplayer und ich weiß, dass er in den vielen kommenden Jahren zurückschlagen wird, in denen wir sicherlich hart gegeneinander kämpfen werden. Ich fahre seit ich 13 bin Rennen mit Mercedes und bin seit der Formel 3 nicht mehr mit einem anderen Motor gefahren. Der Stern ist in meinem Blut."

Das Lachen wiedergefunden: Auch Nico Rosberg glücklich

Der angesprochene Rosberg hat nach der Sotschi-Pleite sein Lachen wiedergefunden: "Hinter mir liegen einige harte Tage. Aber als ich hier in die Werke zurückkehrte und alle meine Kollegen nach dem Titelgewinn so glücklich sah, kehrte auch in mein Gesicht ein Lächeln zurück. Ich habe das Team seit dem Beginn des Silberpfeil-Projekts 2010 wachsen sehen und das Niveau, auf dem wir jetzt gemeinsam angekommen sind, ist unglaublich. Am Anfang gab es einige richtig harte Jahre, aber jetzt sind wir das große Team in der Formel 1. Wir dominieren den Sport und brechen dabei Rekorde."

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Lange geübt: Auch die Disziplin der Mercedes-Truppe ist erstklassig Zoom Download

Der Wiesbadener glaubt, Historisches erreicht zu haben: "Wenn jemand in der Formel-1-Geschichte zurückblickt, gibt es nur eine Handvoll Teams wie McLaren in den Achtzigerjahren, Williams in den Neunzigerjahren und Ferrari in den 2000er Jahren, die einem diesbezüglich einfallen - und jetzt tragen auch wir uns in diese Liste ein. Besonders fantastisch ist die Tatsache, dass es hier noch so viel Potential gibt. Es gibt keine Grenze für das, was wir in den kommenden Jahren noch erzielen können."

Technikchef Paddy Lowe stimmt mit ein: "Zwei Weltmeistertitel hintereinander zu gewinnen ist eine Leistung, von der die meisten von uns nur träumen können. In diesem Geschäft ist es nicht genug, einfach nur hart zu arbeiten - man muss dabei auch clever sein. Das geschieht nicht über Nacht oder in einigen Jahren", weiß der Brite. "Jeder hatte die gleichen Möglichkeiten unter dem Reglement. Auch möchte ich Nico und Lewis für großartige Leistungen und ihre Professionalität auf der Strecke danken. Es ist leicht, das als selbstverständlich anzusehen. Aber wir genießen das Privileg, mit zwei der Allerbesten zusammenzuarbeiten."

Motorenchef Andy Cowell ergänzt: "Erst am vergangenen Wochenende habe ich die wundervolle Kunstfertigkeit und die Liebe zum Detail an unserem Auto bewundert. Das Niveau des Designs, der Ingenieurskunst, der Produktion und der Integration ist absolut außergewöhnlich."