• 27. Juli 2015 · 15:29 Uhr

Helmut Marko im Glück: Vier (Ex-)Bullen in Ungarn vorn

Helmut Marko dürfte angesichts des Ergebnisses von Ungarn glücklich gewesen sein: Denn die ersten vier Piloten haben das Bullen-Branding auf der Stirn

(Motorsport-Total.com) - Beim Blick auf das gestrige Podium beim Großen Preis von Ungarn dürfte ein Mann besonders gestrahlt haben: Helmut Marko. Das Ergebnis des Formel-1-Rennens am Hungaroring dürfte für den Motorsportberater von Red Bull eine Genugtuung gewesen sein - und das nicht nur, weil es sein Team mit zwei Piloten erstmals in dieser Saison unter die ersten Drei schaffte.

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Das Podest war am gestrigen Sonntag komplett in Bullen-Hand Zoom Download

Denn mit Sebastian Vettel, Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo wurde die Champagnerzeremonie von drei Piloten begleitet, die der Österreicher einst über sein Juniorenprogramm in die Königsklasse holte - und auch Max Verstappen auf Rang vier gehört zu jener Riege der Nachwuchsförderung. "Ich denke, er ist ziemlich glücklich darüber", grinst Sebastian Vettel, "auch wenn er es sicher lieber gesehen hätte, wenn ich Dritter statt Erster geworden wäre."

Für Marko ist es das Zeichen, dass sein Juniorprogramm doch funktioniert und nicht nur eine Talentvergeudung ist, wie ihm immer wieder vorgeworfen wurde. Denn für seine Arbeit musste der ehemalige Rennfahrer häufig Kritik einstecken, besonders in den Anfangsjahren. Der Österreicher Christian Klien konnte nach seinem Einstieg 2004 die Erwartungen ebenso wenig erfüllen, wie der hoch gepriesene Formel-3000-Meister Vitantonio Liuzzi und der unbequeme Scott Speed.

Vettel rettet das Juniorprogramm

Doch ein Pilot sollte sich schließlich zum ganz großen Glücksgriff des Programms entwickeln: Sebastian Vettel. Nach seinem Debüt beim US-Rennen 2007 für BMW ersetzte er den gefeuerten Speed bei Toro Rosso und brachte das Team im Saisonverlauf mit Rang vier in China nach vorne. Im darauffolgenden Jahr holte er sich im verregneten Monza sensationell den Sieg und wechselte 2009 zu Red Bull. Der Rest ist Erfolgsgeschichte.


Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1

Doch der viermalige Weltmeister galt danach wieder als Eintagsfliege in Sachen Erfolg des Juniorprogramms, weil der ursprüngliche Plan, die Junioren über Toro Rosso zu Red Bull zu bringen, nicht aufging. Für Sebastien Buemi, Jaime Alguersuari, Jean-Eric Vergne oder Antonio Felix da Costa blieb der Juniorrennstall das Höchste der Gefühle, wenn man es überhaupt so weit geschafft hatte. Stattdessen fuhr mit Mark Webber lange Zeit ein Pilot bei Red Bull, der nichts mit dem Juniorprogramm zu tun hatte.

Marko "ein Mann mit viel Respekt"

Erst mit dessen Formel-1-Abschied kam die Wende. Daniel Ricciardo wurde vom Schwesterrennstall befördert und dankte es mit drei Siegen in der Saison 2014. Nach dem Abgang von Sebastian Vettel zu Ferrari wurde auch Daniil Kwjat hochgezogen, dem Marko zuvor das Vertrauen entgegenbrachte, obwohl er gerade einmal Meister in der GP3-Serie geworden war. Und mit Max Verstappen hat man nun ein Talent in den Reihen, das als zukünftiger Star gilt.

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Helmut Markos jüngster Glücksgriff Max Verstappen wurde Vierter Zoom Download

"Helmut ist eine Art Rennvater für mich. Ohne seine Unterstützung würde ich nicht hier sein", bedankt sich Kwjat nach seinem ersten Podestplatz in der Formel 1. "Er offeriert einem großartige Möglichkeiten, aber man muss auch Leistung dafür bringen", sieht er das Juniorprogramm von Red Bull als faire Chance an. Beim Großen Preis von Ungarn haben es Markos Piloten mit Leistung gedankt, dass er an ihnen festgehalten hat.

Und auch wenn der Österreicher als harter Hund gilt, wie er im Umgang mit seinen Fahrern schon öfters bewiesen hat, wird er von vielen geschätzt: "Er war immer ein Mann mit viel Respekt", meint Vettel. "Als ich ihm meine Entscheidung (zum Wechsel; Anm. d. Red.) mitgeteilt habe, hat er mich immer noch unterstützt, und wir sind immer noch in Kontakt. Es ist schön, dass uns trotz unterschiedlicher Farben etwas eint, das noch größer ist. Ich weiß, dass er für sein Juniorprogramm viel Kritik einstecken musste, aber wenn man auf das Podium schaut, dürfte er sehr glücklich sein."

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