• 02. Juli 2015 · 22:43 Uhr

Nach Spielberg-Crash: Alonso hofft auf Großzügigkeit der FIA

Fernando Alonso reagiert auf Nachfragen zum Spielberg-Crash mit Kimi Räikkönen genervt, hofft auf gesunden Menschenverstand und erklärt seine Handverletzung

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso erschien am Donnerstag mit einem Pflaster an der linken Hand im Fahrerlager des Silverstone Circuit. Gerüchte, wonach es sich dabei um eine Verletzung handele, die er sich beim Crash mit Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen in der ersten Runde des Grand Prix von Österreich zugezogen habe, entkräftet der McLaren-Pilot. "Ich habe fünf Tage in den Alpen mit dem Mountainbike trainiert. Am letzten Tag bin ich gestürzt und habe mich an der Hand verletzt", erklärt Alonso. Das Pflaster "soll lediglich Infektionen vorbeugen, aber ich bin okay", beruhigt der Spanier.

Foto zur News: Nach Spielberg-Crash: Alonso hofft auf Großzügigkeit der FIA

Alonso reagiert in Silverstone genervt auf Nachfragen zum Spielberg-Crash Zoom Download

Den Crash mit Räikkönen, bei dem sein eigener McLaren auf dem Ferrari des Finnen zum Stillstand kam, hat Alonso für sich längst abgehakt. Auf entsprechende Nachfragen bezüglich der Ursache reagiert der Spanier genervt. "Auf einigen der Videoaufzeichnungen sieht man, dass ich klar hinter ihm lag", sagt Alonso und spricht von "zehn Metern", die ihn von Räikkönen trennten als dieser ausgangs der Remus-Kurve die Kontrolle über den Ferrari verlor.

"Nach dem Rennen sagte Kimi, dass er das Auto aus der Kontrolle verloren hat, aber 15 Tage später wird immer noch darüber geredet. Die Leute sind krank. Ich verstehe es nicht", schüttelt ein Alonso in seiner Medienrunde vor dem Grand Prix von Großbritannien den Kopf. Während die Onboard-Aufnahmen vom Räikkönen-Ferrari keine Aufklärung über die Ursache des Unfalls lieferten, hätten jene des Alonso-McLaren dies tun können. Das Problem: Die Onboard-Kamera am MP4-30 ging beim Crash zu Bruch.

Nächste Rückversetzung in der Startaufstellung?

Was für Alonso und McLaren deutlich schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass auch der Motor, das Getriebe und das Chassis so starken Schaden nahmen, um nicht wiederverwendet werden zu können. Das heißt, Alonso muss nur zwei Wochen nach dem Wechsel der kompletten Antriebseinheit erneut den Motor tauschen lassen. Während das Getriebe neu ist und das Chassis nach Informationen von 'auto motor und sport' jenes von Teamkollege Jenson Button ist, weil der Brite für sein Heimrennen ein neues erhält, wird bei Alonsos Motor taktiert. Der Einsatz eines sechsten Motors hätte eine erneute Strafe zur Folge.

"Beim Unfall haben wir den Motor und das Getriebe sofort wieder abschreiben müssen. Hoffentlich können wir für diesen Verlust eine Lösung finden."Fernando Alonso
"Der Motor ist unsere größte Sorge, denn wir hatten ja gerade erst einen neuen Motor eingebaut und dafür in Österreich eine Strafe kassiert", spricht Alonso die im Reglement festgeschriebene Rückversetzung in der Startaufstellung an. "Beim Unfall haben wir den Motor und das Getriebe sofort wieder abschreiben müssen. Ich weiß aber, dass es zwischen der FIA und dem Team Gespräche gab. Hoffentlich können wir für diesen Verlust eine Lösung finden", sagt Alonso und hofft auf "gesunden Menschenverstand" auf Seiten des Automobil-Weltverbands, um einer erneuten Rückversetzung in der Startaufstellung zu entgehen.

Um eine erneute Strafe zu verhindern, wird man nach Aussage Alonsos sowohl in seinem Auto als auch im Auto von Button "im Freien Training auf ältere Motoren setzen. Das wird womöglich zur Folge haben, dass wir nicht so viele Runden drehen, aber was wir brauchen, sind ohnehin gute Runden und nicht viele Runden".

Wo steht McLaren in Silverstone?

Was die beim Österreich-Grand-Prix erstmals eingesetzten neuen Aero-Teile betrifft, so werden in Silverstone sowohl Alonso als auch Button mit dem neuen Frontflügel, der neuen kurzen Nase und dem neuen Heckflügel ausrücken. Im Nachgang zu den Testfahrten auf dem Red-Bull-Ring war das Team in der Lage, genügend Ersatzteile zu produzieren.

Foto zur News: Nach Spielberg-Crash: Alonso hofft auf Großzügigkeit der FIA

Die beim Radfahren in den Alpen erlittene Handverletzung ist Alonsos geringste Sorge Zoom Download

Zwar legte Alonso beim Test im Anschluss an den Grand Prix von Österreich über 100 Runden zurück (Formel-1-Testcenter: Zusammenfassung des Spielberg-Tests nach Distanz), ein Urteil über das aktuelle Kräfteverhältnis traut sich der spanische McLaren-Pilot aber nicht zu: "Mit dem neuen Aero-Paket fühlt sich das Auto konkurrenzfähiger an. Wie konkurrenzfähig es wirklich ist, wissen wir aber nicht, weil das Layout der Strecke in Österreich nicht unser bevorzugtes ist. Es wird interessant sein zu sehen, wo wir an diesem Wochenende stehen."

Um dies herauszufinden, sehnt sich Alonso nach zuletzt vier Ausfällen in Folge nach einer Zielankunft: "Wenn möglich, würde ich schon gern die Karierte Flagge sehen. Gelingt uns das, dann sollten wir eine Antwort darauf finden, wo wir stehen. Im Moment wissen wir nicht, ob wir Zwölfter, 17. oder Achter sind. Uns steht also ein wichtiges Wochenende bevor." Eines, an dem man einmal mehr bereits im Hinblick auf die Saison 2016 arbeitet, wenngleich dies bei McLaren bislang keiner so recht zugeben wollte.

Rennwochenenden 2015: Tests als Vorbereitung für 2016

Foto zur News: Nach Spielberg-Crash: Alonso hofft auf Großzügigkeit der FIA

Das in Spielberg eingesetzte Aero-Upgrade soll nur der Anfang hinsichtlich 2016 sein Zoom Download

Alonso aber stellt nun klar: "In der zweiten Saisonhälfte werden wir einen deutlich stärkeren McLaren sehen. Im nächsten Jahr wird ohnehin alles anders sein, weil das Projekt von Beginn an auf zwei Jahre ausgelegt war. 2015 ist für uns das Jahr, in dem wir das Auto entwickeln. Für uns ist jedes Rennwochenende ein Test, um das nächstjährige Auto vorzubereiten. Das nächstjährige Auto können wir aber nicht vom jetzigen Zeitpunkt bis März des nächsten Jahres im Windkanal vorbereiten. Deshalb müssen wir diese Arbeit an jedem Freitag, Samstag und Sonntag auf der Strecke erledigen."

Dass die Testarbeit an den Rennwochenenden stärker als erwartet auf Kosten der Zuverlässigkeit geht, wurmt Alonso. Doch der Spanier versucht auch diesem Aspekt Positives abzugewinnen: "Bei acht Rennen schon fünf Motoren gebraucht zu haben, ist natürlich ein bisschen schade. Wenn das aber bedeutet, dass wir viel gelernt haben, dann ist alles in Ordnung."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Melbourne: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Melbourne: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Samstag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Freitag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Technik
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Foto zur News: Nach Melbourne-Foul: Wechselt Alonso zu Red Bull?
Nach Melbourne-Foul: Wechselt Alonso zu Red Bull?

Foto zur News: Red Bull versagt in Melbourne! Kippt die WM?
Red Bull versagt in Melbourne! Kippt die WM?

Foto zur News: Porsche-Geheimtest: Fährt Vettel jetzt in Le Mans?
Porsche-Geheimtest: Fährt Vettel jetzt in Le Mans?
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

f1 live erleben: hier gibt's tickets
Japan
Suzuka
Hier Formel-1-Tickets sichern!

China
Schanghai
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Miami
Miami
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Anzeige InsideEVs