• 01. Juli 2015 · 12:45 Uhr

Mark Webbers Ferrari-Wechsel: Es waren sich alle einig, aber...

Warum Webber 2012 trotz fertigem Vertrag einen Rückzug machte und Alonso sowie Ecclestone ihn umstimmen wollten - Unbarmherzige Trennung von Williams

(Motorsport-Total.com) - Monaco, Ende Mai 2012: Auf der Yacht Flavio Briatores sitzen Mark Webber, damaliger Schützling des exzentrischen Ex-Teambosses, und Stefano Domenicali am Sonntagabend nach dem Grand Prix in der untergehenden Sonne. Zur Debatte steht ein fertiger Arbeitsvertrag für die Saison 2013, der Webber einen Drive bei der Scuderia an der Seite Fernando Alonsos sichert. Der Australier muss nur zusagen, schließlich sind sich alle - inklusive des potenziellen Teamkollegen - einig. Doch es kommt anders.

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Beinahe wäre Mark Webber nicht nur Taxigast bei Ferrari und Alonso gewesen Zoom Download

Warum der erste Mann aus Down Under in einem Formel-1-Ferrari bis heute auf sich warten lässt, erklärt Webber in seiner kürzlich erschienen Autobiographie "Aussie Grit". Obwohl Briatore die Sache gefiel, wünschte sich der bei Red Bull im aktuellen Weltmeisterauto sitzende Webber einen Vertrag über mehrere Jahre. Ferrari-Teamchef Domenicali war aber maximal bereit, sich für eine Saison plus Option auf eine weitere zu verpflichten. Schließlich war Webber zu diesem Zeitpunkt bereits 35 Jahre alt.

"Es gab eine realistische Chance", schreibt Webber. "Ich war nur nicht daran interessiert, zu einem anderen Formel-1-Team zu wechseln, wenn man mir im Juli 2013 hätte erklären können, dass meine Dienste nicht mehr gebraucht würden." Am Freitag darauf diskutierte er die Sache mit seinem Freund Alonso am Telefon. Der Rat des Asturiers: Webber solle noch etwas warten und auf Zeit spielen. "Mein Bauch sagte mir aber, dass Ferrari nicht das Richtige für mich war", blickt Webber zurück.

Standpauke von Frank Williams: Wie Webber zu Red Bull kam

In der Rolle des begehrten Routiniers gefiel sich Webber. "Es war schön, sich begehrt zu fühlen", erinnert er sich. Red Bull hatte von dem Flirt seines Piloten längst Wind bekommen. Laut Webber leitete das Team Gespräche mit Lewis Hamilton, der damals an McLaren gebunden war, und weiteren Stars in die Wege. Offenbar wenig erfolgreich, denn kurz darauf beim Großbritannien-Grand-Prix legte Christian Horner nach zwischenzeitlichem Stillschweigen Webber einen 2013er Vertragsentwurf vor.


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Der Australier unterschrieb, doch es war nicht das Ende des Ferrari-Flirts. Als bekannt wurde, dass Webber die Formel 1 Ende 2014 verlassen würde, meldete sich Bernie Ecclestone zu Wort. Der Zampano versicherte, er würde erreichen, dass die Verbindung noch Wirklichkeit werden würden. Doch Webber winkte ab und schloss sich dem Le-Mans-Projekt Porsches an. Richtigerweise, wie er heute findet.

Das Techtelmechtel mit den Roten ist übrigens nicht die einzige Vertragsangelegenheit, die Webber in seiner Autobiographie publik macht. Auch seinen Abschied von Williams Ende 2006 bringt er an die Öffentlichkeit, indem er von einem Gespräch mit Teamboss Frank Williams und Eminenz Patrick Head zur Saisonmitte berichtet. Beide hätten angesichts sporadischer Punktplatzierungen "massive Enttäuschung" über seine Leistungen geäußert und ihm gesagt, froh zu sein, wenn sie ihn trotz eines gültigen Vertrags loswerden könnten. Die enttäuschte Hoffnung auf einen langfristigen Kontrakt und das Gefühl, dass Teamkollege Nick Heidfeld intern bevorzugt würde, waren zu viel. Er ging zu Red Bull.

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