• 30. Juni 2015 · 11:10 Uhr

De Villota: Familie ortet "Unregelmäßigkeiten" in Unfallbericht

Der Unfallbericht klärt, wie es 2012 zu Maria de Villotas tragischem Testcrash kam, die Familie erwägt wegen "Unregelmäßigkeiten" rechtliche Schritte gegen das Team

(Motorsport-Total.com) - Inzwischen ist es drei Jahre her, dass sich Maria de Villota bei einem schweren Testunfall in Duxford schwere Kopfverletzungen zuzog und ein Auge verlor, ehe sie im Oktober 2013 an den Folgen des Crashs verstarb. Das tragische Unglück - die damalige Marussia-Testpilotin war nach einem Geradeaustest in die Laderampe des Teamtransporters geprallt - wurde von der britischen Behörde für Gesundheit und Sicherheit (HSE), die für den Arbeitsschutz zuständig ist, untersucht.

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Maria de Villota starb 2013 an den Folgen eines tragischen Testunfalls Zoom Download

Die Familie hat den Bericht vergangene Woche erhalten und erwägt nun laut spanischen Medien, juristische Schritte gegen das Team einzuleiten, da man "Unregelmäßigkeiten" orte. Dabei bezieht man sich auf die Position des Transporter, zudem habe das Team de Villota wichtige logistische und technische Informationen vorenthalten, auch grundsätzliche Sicherheits-Richtlinien seien nicht gegeben gewesen. Man wirft Marussia eine Fehleinschätzungen der Risiken vor.

Das Team meinte hingegen, dass man sich auf das Können und die Erfahrung de Villotas, die bereits in Frankreich und Spanien für Renault testete und mehrere Formel-Jahre hinter sich hatte, verlassen hatte. Man habe dem Bericht laut einem Team-Statement "nichts hinzuzufügen".

Der HSE-Bericht, der das Team von der Schuld am Unfall freispricht, gibt Einblicke in den bislang unklaren Unfallhergang. Demnach war der Transporter, in den de Villota donnerte, mit einer unüblichen, größeren Laderampe versehen als ein normaler Renntransporter. Zudem war die Spanierin vor der Unglücksfahrt von ihrem Renningenieur zwar gebrieft worden, über die richtigen Abläufe und die Wahl der Gänge, um den Boliden in der improvisierten Boxengasse anzuhalten, aber nicht detailliert informiert worden.

Als sie dann nach zwei Runs anhalten wollte und bremste, blockierten die Vorderräder, ehe es zur Kollision mit der Laderampe kam. Ursache dürfte die Motorsteuerung gewesen sein, die es verhindert, dass die Drehzahl unter 4.100 Umdrehungen in der Minute fällt und die de Villota offenbar auch daran hinderte, vom zweiten in den ersten Gang zu schalten. Auch ein Versuch, vor dem Unfall in den Leerlauf zu schalten, scheiterte. De Villota versuchte dann noch, das Schlimmste zu verhindern und wich dem LKW aus. Dabei übersah sie aber die Laderampe, und es kam zum folgenschweren Unfall.

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