Red Bull wehrt sich: "Wir sind keine schlechten Verlierer"
Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko wehrt sich gegen die Vorwürfe, dass sein Team nur wegen der aktuellen sportlichen Talfahrt nach neuen Regeln schreit
(Motorsport-Total.com) - Wenn es um Kritik an der aktuellen Formel 1 geht, dann ist Red Bull häufig ganz weit vorne mit dabei. Das ehemalige Weltmeisterteam macht keinen Hehl daraus, dass es sich einige radikale Veränderungen in der Königsklasse wünscht. Für viele Fans liegt die Vermutung nahe, dass Red Bull sich vor allem deshalb für neue Regeln ausspricht, da das Team aktuell nicht in der Lage ist, um aus eigener Kraft um Siege zu kämpfen. Motorsportberater Helmut Marko behauptet: Alles Blödsinn!
© xpbimages.com
Helmut Marko und Teamchef Christian Horner hatten zuletzt nicht viel zu lachen Zoom Download
"Wir machen uns nicht nur aus Wettbewerbsgründen Gedanken um die Formel 1", verrät der Österreicher gegenüber 'Die Welt' und erklärt: "Das Problem ist komplex und hat nichts mit unserer derzeit mangelnden Konkurrenzfähigkeit zu tun." In der Saison 2015 stand Red Bull noch nicht ein einziges Mal auf dem Podium, Daniil Kwjats vierter Platz in Monaco war das beste Resultat des Teams in den ersten sechs Saisonrennen.
"Wir sind keine schlechten Verlierer, sondern um die Zukunft der Formel 1 besorgt", stellt Marko klar und ergänzt: "Wir erleben einen Publikumsrückgang, sowohl bei den Zuschauerzahlen an der Strecke als auch bei TV-Quoten. Wir haben die Sorge, dass die Entwicklung in die falsche Richtung geht." Die Zahlen belegen Markos Theorie, alleine 2014 verlor die Formel 1 weltweit 25 Millionen TV-Zuschauer.
"Wir haben die Sorge, dass der Sport nicht mehr so attraktiv ist wie zu der Zeit, als wir eingestiegen sind", erklärt Marko. Seit 2005 ist Red Bull mit einem eigenen Team in der Formel 1 vertreten, zuvor war man bereits viele Jahre als Sponsor in der Königsklasse aktiv gewesen. Ende 2005 übernahm man auch noch das ehemalige Minardi-Team (heute Toro Rosso; Anm. d. Red.) und tritt seit 2006 sogar mit zwei Teams an.