• 21. Mai 2015 · 22:05 Uhr

Toto Wolff: Nase voll von der Kritik an der Strategiegruppe

Mercedes-Teamchef Toto Wolff kritisiert Medienberichte über Strategiemeeting - Auch Cyril Abiteboul und Franz Tost verärgert über Diskussionen

(Motorsport-Total.com) - Vor genau einer Woche, am Donnerstag, fand in Biggin Hill (London) ein Treffen der Formel-1-Strategiegruppe statt. Mit am Tisch saßen neben Bernie Ecclestone als Rechteinhaber und FIA-Präsident Jean Todt auch Vertreter folgender sechs Teams: Mercedes, Ferrari, Red Bull, Mclaren, Williams und Force India. Toto Wolff war für die deutschen Weltmeister aus dem Vorjahr dabei und sprach mit seinen Kollegen über Ideen, wie man die Formel 1 ab 2017 attraktiver gestalten könnte.

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Toto Wolff dreht auf: "Egal welcher Vorschlag, es ist immer alles Scheiße" Zoom Download

Bei den Gesprächen wurden unter anderem auch Tankstopps und breitere Reifen diskutiert. Diese Vorschläge, die erst von der Formel-1-Kommission und vom FIA-Weltrat abgesegnet werden müssen, wurden in den vergangenen sieben Tagen heiß diskutiert. Vor allem die Idee des Nachtankens stieß auf viel Kritik.

Angesprochen auf die öffentliche Diskussion stellte Wolff in der FIA-Pressekonferenz der Teamchefs am Donnerstag in Monaco klar, dass er keineswegs glücklich ist, über das Breittreten der Ideen: "Was auch immer wir in der Strategiegruppe besprechen, endet bizarrerweise in den Medien - zehn Minuten später, oder sogar noch früher, während der Diskussionen. Manchmal müssen wir uns zuerst intern beraten."

Wolff: "Egal mit welchem Vorschlag wir ankommen, alles ist Scheiße"

Zuerst solle eben innerhalb der Gruppe Einigkeit herrschen, bevor man mit Vorschlägen an die Öffentlichkeit tritt, so der Österreicher. "Wir haben nicht immer die gleichen Meinungen, aber es geht darum, den Sport nach vorn zu bringen." Dann macht Wolff seinem Ärger Luft: "Und egal mit welchen Vorschlägen wir ankommen, das ist alles Scheiße. Wir haben besprochen, die Autos fünf, sechs Sekunden schneller zu machen, auch breitere Reifen, spektakulärere Boliden, mehr G-Kräfte und das Nachtanken wurden diskutiert. Und das einzige, was ich nach dem Meeting gelesen habe ist, dass Nachtanken keinen Sinn macht."


Großer Preis von Monaco - Donnerstag

Er geht daraufhin auch auf die Medienvertreter los: "Interessanterweise habt ihr die Fahrer auf genau diesem Podium gestern danach gefragt, und alle lieben es. Ich denke, wir müssen aufhören, den Sport niederzumachen. Das habe ich hier schon des Öfteren gesagt. Eine der Regeln, die wir festgelegt haben - möglicherweise müssen wir das noch einmal bekräftigen - ist, dass wir den Sport nicht schlechtreden."

Tatsächlich kam das Thema rund um das Nachtanken am Vortag in der Pressekonferenz der Fahrer zur Sprache. Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton oder auch Jenson Button äußerten sich dabei positiv über die Wiedereinführung der Tankregel. Cyril Abiteboul, der als Renault-Vertreter beim heutigen Medientermin anwesend war, spricht Wolff aus der Seele.

Tost: Erst Ergebnisse sollten kommuniziert werden...

Der Franzose glaubt nicht, dass man durch das Diskutieren hinter vorgehaltener Hand - offiziell darf von den Teilnehmern des Meetings nur das wiedergegeben werden, was in der offiziellen Pressemitteilung kommuniziert wurde - altmodisch agiert: "Ich denke nicht, dass diese Meetings in anderen Sportarten übertragen werden würden, also denke ich nicht, dass wir in diesem Aspekt altmodisch sind. Man muss daran denken, dass der Effekt von Änderungen groß ist, und nicht nur eine Sache beeinflusst. Manchmal wäre es gut, wenn man uns und dem Formel-1-Management vertrauen würde", meint er. "Wir sitzen im selben Boot, wir sollten uns nicht gegenseitig kritisieren."

"Manchmal wäre es gut, wenn man uns und dem Formel-1-Management vertrauen würde."Cyril Abiteboul
Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost betont noch einmal, dass die Diskussionen der Strategiegruppe eben nur Diskussionen sind. "Das heißt nicht, dass irgendetwas entschieden wurde bisher. Natürlich sollte kommuniziert werden, wenn eine Entscheidung gefällt wurde, daher ist es auch nicht notwendig über alles zu schreiben und zu reden, was angedacht wurde", glaubt der Österreicher.
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