• 28. April 2015 · 15:26 Uhr

Mosley-Vorschlag: Freie Entwicklung mit Budgetdeckelung

Neuer Ansatz von Max Mosley: Teams entscheiden sich für Budgetdeckel und erhalten im Gegenzug bei der technischen Entwicklung viel mehr Freiheiten

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley unterbreitet einen radikalen Vorschlag für das Kostenproblem in der Formel 1. Die Teams sollen bei der Entwicklung alle Freiheiten beim Design des Autos erhalten, wenn sie im Gegenzug eine Budgetdeckelung unterschreiben. Vor einem wichtigen Treffen der Strategiegruppe im Mai suchen die Teamchefs Wege, um auf der einen Seite die großen Hersteller und auf der anderen Seite die kleinen Rennställe glücklich zu stimmen.

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Der Brite Max Moslex war zwischen 1993 und 2009 FIA-Präsident Zoom Download

Bekannterweise schlugen in den vergangenen Jahren alle Versuche, die Kosten einzudämmen fehl. Mit dem Einzug der neuen Hybrid-Motoren in der vergangenen Saison schnellten die Kosten deutlich in die Höhe. Gleichzeitig brechen Zuschauerzahlen ein, was sich langfristig auf Einnahmeseite negativ auswirken kann.

Über eine Budgetobergrenze wird schon seit einigen Jahren diskutiert, Mosley brachte sie in der letzten Phase seiner Regentschaft ins Spiel. Im vergangenen Jahr wurden ähnliche Vorschläge von den großen Teams abgelehnt, die kleinen Rennställe kämpften um das Überleben und gingen mit ihren Problemen auch an die Öffentlichkeit.

Mosley ist hingegen überzeugt, dass eine überarbeitete Version der Budgetdeckelung ernsthaft überlegt werden sollte. Wenn man sich unter diesen Deckel begibt, erhält man für die technische Entwicklung viel mehr Freiheiten. Wenn in diesem Fall die Kosten die entscheidende Einschränkung darstellen, müssten die Autos nur den Sicherheitsbestimmungen und Maßen wie der maximalen Breite entsprechen.


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Gegenüber 'Auto motor und sport' glaubt Mosley, dass diese Idee eine realistische Chance zur Umsetzung hätte: "Ich kann mir vorstellen, dass sehr bald alle Teams in das Lager der Budgetdeckelung überlaufen. Und dann werden sie merken, dass man auch mit 100 Millionen tollen Motorsport bieten und technisch hochstehende Autos bauen kann."

Sollten Entwicklungen auf der einen Seite in erster Linie durch das Budget begrenzt sein, würden sich die Autos auch wieder deutlicher voneinander unterscheiden. Eine findige Technikgruppe könnte mit einem interessanten Konzept Weltmeister werden. Im Unterschied dazu ist das aktuelle Reglement so restriktiv, dass sich die Autos nicht nur stark ähneln, sondern Unmengen für die aerodynamische Entwicklung in kleinste Details ausgegeben wird.

Teams wie Williams und Lotus operieren derzeit mit einem Jahresbudget von 150 bis 160 Millionen Euro, sie wären also klar über dem Budgetdeckel. Sauber und Force India liegen deutlich unter diesen 100 Millionen Euro. Das Jahresbudget bei Mercedes liegt bei 300 Millionen Euro, bei Red Bull gar bei über 400. Auch das Budget von Ferrari liegt bei geschätzten 400 Millionen Euro.

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