Wie Michael Schumacher: Coulthard lobt "meisterlichen" Vettel
David Coulthard fühlt sich von Sebastian Vettel in Malaysia an Michael Schumacher erinnert - Lob bekommt der viermalige Weltmeister auch abseits der Strecke
(Motorsport-Total.com) - Der Vergleich liegt Nahe: 1996 gewann Michael Schumacher in Spanien sein siebtes Rennen im Ferrari. Sebastian Vettel schaffte es anno 2015 in Malaysia bereits im zweiten Anlauf. Auch die Art und Weise des Triumphs erinnerte viele an Schumachers Erfolge zu Zeiten in Maranello, denn Vettel überzeugte nicht nur fahrerisch, auch an der Box lieferte die Scuderia eine wahre Meisterleistung ab, indem man Vettel auf eine Zweistoppstrategie setzte, während das Mercedes-Duo je dreimal zum Service kam.
Auch Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard fühlte sich zurückerinnert an die Zeiten von Schumacher und "Superhirn" Ross Brawn. "Er hat seine Pechsträhne hinter sich gelassen und hat seine Reise begonnen, seinem großen Vorbild Michael Schumacher nachzueifern", freut sich "DC" in 'The Dominion Post' für Vettel und ergänzt: "Ich verstehe den Vergleich zwischen Seb und Michael. Am Sonntag schnappte und überholte er beide Mercedes."
"Das hat ein der vergangenen Saison niemand geschafft, wenn sie keine technischen Probleme hatten. Außerdem hatte er die Reifen meisterlich im Griff. Es war das Rennen eines viermaligen Weltmeisters", lobt der Schotte und verrät: "Ich war merkwürdig berührt davon, dass Vettel es in einem Ferrari aufs Podium schaffte. Es ging gar nicht um die Erinnerungen an Michael, denn ich glaube, dass du in der Formel 1 deine eigene Zeit hat."
"Aber an diesem Tag war es ein durchschlagender Sieg für Ferrari, ein großartiges Team, das harte Zeiten hinter sich hat, und für Seb, der all den Zweiflern bewiesen hat, dass er ein fantastischer Rennfahrer ist, wenn er in Form ist", erklärt Coulthard. Für Ferrari war es der erste Sieg seit Fernando Alonsos Triumph in Spanien 2013 - Kurioserweise an der gleichen Stelle, an der Schumacher einst seinen ersten Sieg in Rot feierte.
Vettel ist "kein schlechter Mensch"
Auch abseits der Strecke hat Coulthard nur Lob für Vettel übrig: "Ich kenne Seb bereits seit langer Zeit. Als ich meine Karriere bei Red Bull beendete, da hatte er einen unglaublichen Respekt davor, dass ich ein älterer Fahrer war, der Grands Prix gewonnen hatte. So hat er mich immer behandelt: Als er bei Toro Rosso war, als er Weltmeister war, als er viermaliger Weltmeister war, als er eine schwierige Phase überstehen musste und auch jetzt bei Ferrari."
Fotostrecke: Schumacher: Die Ferrari-Jahre
Ein Anblick, an den sich die Konkurrenz erst noch gewöhnen muss: Nach zwei Weltmeistertiteln mit Benetton in den Jahren 1994 und 1995 wechselt Michael Schumacher 1996 zu Ferrari. Der Druck auf den Deutschen ist groß, schließlich wartet das italienische Traditionsteam seit 1979 auf einen Titel in der Fahrer-WM. Der damalige FIAT-Chef Gianni Agnelli drückt es angeblich so aus: "Wenn Ferrari mit Michael Schumacher nicht Weltmeister wird, dann werden wir es nie mehr." Fotostrecke
"Nach vielen Stunden mit der Presse, sprachen wir von der BBC mit Seb. Er sah mich an und redete so mit mir, wie er es immer getan hat", berichtet der 44-Jährige und ergänzt: "Es stimmen nicht alle zu, aber ich denke, dass er im Kern kein schlechter Mensch ist. Er hat sich Zeit genommen und wirklich erklärt, was der Ferrari-Sieg ihm bedeutet. Er ist ein Kommunikator."