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RTL: Keine Schadenersatz-Klage wegen Deutschland-Absage
Auch bei RTL zeigt man sich über die Absage des Großen Preises von Deutschland 2015 enttäuscht, eine Schadenersatz-Klage wird es allerdings nicht geben
(Motorsport-Total.com) - Die Enttäuschung über die Absage des Großen Preises von Deutschland sitzt tief. Nicht nur Teams, Fahrer und natürlich Fans hatten sich bereits auf das Rennen gefreut, auch für TV-Sender RTL ist das Aus des Grand Prix eine bittere Pille. RTL-Sportchef Manfred Loppe erklärt allerdings, dass man die Königsklasse nun nicht verklagen werde, obwohl der Sender 2015 eigentlich bereits fest mit 20 Saisonrennen geplant hatte.
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Trotz aller Bemühungen wird es 2015 kein Formel-1-Rennen in Deutschland geben Zoom Download
Auf die Frage, ob RTL nun Schadenersatz fordern werde, antwortet Loppe im Gespräch mit 'Die Welt' mit einem klaren "Nein" und erklärt: "Im Motorsport-Kernmarkt Deutschland findet in der Königsdisziplin Formel 1 kein Rennen statt. Das ist enttäuschend und schwer nachzuvollziehen. Man hört jetzt immer viele Schuldzuweisungen nach dem Motto: Der eine wollte zu viel Geld und die anderen wollten nicht so viel zahlen. Ich glaube, das greift zu kurz."
"Von ehemals verantwortlicher Seite des Nürburgrings kam zum Beispiel unmittelbar vor dem Großen Preis von Deutschland 2014 in Hockenheim die Nachricht in Umlauf, dass ein Vertrag, ich meine mit einer Laufzeit von fünf Jahren, mit Bernie Ecclestone unterschrieben worden sei. Und das, obschon Hockenheim einen Vertrag für 2016 und 2018 in der Schublade hatte. Schon komisch, oder?"
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Der Große Preis von Deutschland ist bedeutend älter als die Formel 1. Bereits im Jahr 1926 wird er zum ersten Mal auf der Berliner Avus ausgetragen. Im nächsten Jahr zieht das Rennen auf den neuen Nürburgring um. 1931 gelingt Rudolf Caracciola dort auf Mercedes bereits sein dritter Sieg beim Großen Preis von Deutschland. Fotostrecke
"Dann kam ein neuer Investor, der sich ebenfalls zur Formel 1 bekannte. Scheinbar hatte das Wollen schnell seine Grenzen erreicht. Ich habe bislang nur die Version der einen Seite gehört. Wie die andere denkt, weiß ich nicht", so Loppe, der laut eigener Aussage bisher nur mit Ecclestone über die Situation gesprochen hat, nicht aber mit den Besitzern von Nürburg- oder Hockenheimring.
Hoffnung auf baldige Rückkehr
Bitter ist die Absage für RTL vor allem deshalb, da der Deutschland-Grand-Prix in der Vergangenheit immer ein Zuschauermagnet war. In den vergangenen Jahren lag der Marktanteil des Rennens immer deutlich über dem des Schnitts aller Saisonrennen. 2013 überzeugte der Grand Prix auf dem Nürburgring sogar mit einem Markenteil von über 40 Prozent. Bei den aktuell sinkenden Einschaltquoten bei weitem keine Selbstverständlich mehr.
"Der Deutschland-Grand-Prix ist für uns unheimlich wichtig - mit unseren Autos zu Hause und vor den heimischen Fans zu fahren. Das ist essentiell für uns", weiß auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und ergänzt: "Wir sind aber weder Promoter noch Rechteinhaber. Wir haben versucht, zu unterstützen, aber das geht nur bis zu einem gewissen Maße. Am Ende des Tages müssen sie sich dann einig werden."
Ecclestone kritisiert Medien
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bezeichnet die Königsklasse im Gespräch mit 'Formula1.com' derweil als "krank": "Wir haben Zuschauer verloren und ich möchte wissen warum. Es gibt heutzutage für die Leute so viele Unterhaltungsmöglichkeiten. Früher gab es nur eine Handvoll Kanäle - und auf einem konnte man Formel 1 schauen. Jetzt haben die Leute zu viele Optionen. Das ist verwirrend."
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Pole-Position beim Heimspiel: Nico Rosberg holt sich in Hockenheim souverän den ersten Startplatz, nachdem Hauptkonkurrent Lewis Hamilton bereits in Q1 heftig in der Sachskurve rausgeflogen war. Die Plätze zwei und drei gehen an die beiden Williams-Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa. Fotostrecke
Auf die Frage, ob die Formel 1 zu kompliziert geworden sei, erklärt er: "Vielleicht. Die Kommentatoren tragen außerdem dazu bei, da sie die Sachen für ein Expertenpublikum erklären und nicht für Leute, die einen unterhaltsamen Nachmittag vor dem Fernseher wollen. Zu oft verstecken sich diese Kommentatoren hinter technischen Begriffen, weil sie selbst nicht ganz verstehen, was gerade passiert."