• 01. Februar 2015 · 07:50 Uhr

Formel-1-Präsentationen 2015: Steckbrief Mercedes

Ein Weltmeister, der Historie und Fortschritt zugleich verkörpert: Kann der neue Silberpfeil noch besser werden?

(Motorsport-Total.com) - Gerade erst hatte man die Präsentation des neuen McLaren MP4-30 verkraftet, da kam Mercedes am Donnerstag überraschend mit einem Spion aus den eigenen Reihen um die Ecke. Vom Shakedown des frisch geschlüpften W06 gab es bereits die ersten Bilder. Offiziell vorgestellt wird der neue Titelanwärter aber erst kurz bevor er beim Testauftakt in Jerez einen ersten Eindruck seiner wahren Stärke offenbaren wird. Wir haben ein paar Vorab-Informationen zusammengestellt. Wird der neue Silberpfeil etwas weniger, genauso oder noch dominanter?

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Eingefangen: Die "Spionagebilder" des W06 kamen von Mercedes selbst Zoom Download

Das haben wir kürzlich auch unsere User in einer Umfrage beantworten lassen. Von 1.267 abgegeben Stimmen glauben 51,54 Prozent daran, dass Mercedes zwar 2015 wieder von Beginn an dominieren kann, aber die Lücke zur Konkurrenz kleiner werden wird. 32,83 Prozent denken, dass die bevorstehende Saison von den Silberpfeilen einen ähnlich großen Stempel aufgedrückt bekommt, wie im vergangenen Jahr und 11,92 Prozent können sich einen Kampf auf Augenhöhe unter den Topteams vorstellen. Nur 3,71 Prozent halten es im Übrigen für wahrscheinlich, dass der W06 sogar hinter die Rivalen zurückfällt.


Name: Als sich das Mercedes-Werksteam 2010 aus der Asche von Tyrrell, BAR, Honda und BrawnGP erhob, taten sie das mit dem MGP W01, also dem "Mercedes Grand Prix Wagen 1". Logisch also, dass, der Ahnenreihe entsprechend, der neue Erbe die W06 tragen muss. Die W-Bezeichnung ist im Übrigen eine lange Tradition der deutschen Automarke und bildet somit auch eine Brücke zu dem historischen und erfolgreichen W 196 aus den 1950er Jahren, in dem Juan Manuel Fangio zweimal Weltmeister wurde.


Geburtsdatum und -ort: Ihren ganzen Stolz will das Team der Öffentlichkeit erst in Jerez zeigen, kurz bevor der Frischling in die Tests starten darf. Auch das hat bei den Sternen Tradition. Die eigentliche Geburt und die ersten Schritte des Kleinen fanden (eigentlich) unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Gezeugt und geboren wurde der W06 in Brackley, das starke Innenleben hat man den Genies aus Brixworth zu verdanken, wo die Antriebseinheit, die andere das Fürchten lehrte, entstand.


Eltern: Als Vater des 2014 perfekt gemachten Erfolgs gilt weiterhin allgemein Ross Brawn. Das Formel-1-Superhirn musste seinen Posten Ende 2013 jedoch endgültig Räumen, um Platz für die starken Charaktere des Technischen Direktors Paddy Lowe und Mercedes Motorsportchef Toto Wolff zu machen, die das Kind seither zu schaukeln wussten. Zahlreiche Preise für sein 2014er-Werk strich aber auch der Motorenverantwortliche Andy Cowell ein. Außerdem schaltet sich immer mal wieder "Großvater" Niki Lauda als Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender ein.


Paten: Wie auch immer das Kind gerät, einem seiner Paten wird es schon entgegenkommen. Denn Nico Rosberg und Lewis Hamilton haben sicherlich vor, den Kampf um die WM-Krone wieder unter sich auszumachen. Schon der Vorgänger bereitete beiden dabei schon viel Freude. Und wenn der W06 dazu noch technisch stabiler gerät, steht dem Familienglück auch in diesem Jahr nichts im Wege.


Geschwister: Mit dem großen Bruder, dem W01, kam Mercedes 2010 mit einem Paukenschlag, dem deutschen Aushängeschild Michael Schumacher und der deutschen Hoffnung Rosberg, sowie allerhand Erwartungen als Werksteam in die Formel 1 zurück. Es dauerte aber fünf Generationen bis man nicht nur mit dem Chassis, sondern auch mit Leistungen glänzen konnte. Der W03 reichte immerhin schon für Rosbergs ersten Sieg, der W04 für zwei weitere Triumpfe und einige beeindruckende Qualifying-Ergebnisse.


Besondere Merkmale: Was dem Ferrari sein Rot ist, ist dem Silberpfeil sein Silber. Denn wenn einem ein Spitzname schon von den ersten Motorsporteinsätzen ab 1934 anhängt, dann sollte man auch diese Tradition beibehalten. Und so wurde der neuste Sprössling ebenfalls mit dem glänzenden Antlitz geboren und trägt lediglich den türkisen Anstrich von Sponsor und Partner Petronas und ein paar schwarze Akzente auf.

Kinderkrankheiten: Viel war auf den vermeintlichen Spionage-Bildern vom Shakedown in Silverstone ja nicht zu sehen. Lediglich einen Eindruck konnte man gewinnen, und der war wie zu erwarten... schnell! Die Konkurrenz zittert schon jetzt vor einem weiteren Silber-dominiertem Jahr und kann nur darauf hoffen, dass die so getauften "Technik-Gremlins" auch in der Saison 2015 wieder beim Weltmeisterteam greifen. Diese des Öfteren aufgetretenen Probleme, die Bremsen, Kühlung und Elektronik betrafen, waren aber wohl der allgemeinen Regel- und Technikrevolution geschuldet, die die Formel 1 mit der neuen Turbo-Ära eingeleitet hat, und wurden von Team während der Entwicklung des W06 bestimmt nicht ignoriert. Kann der Neue noch stärker werden?

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