• 24. Januar 2015 · 18:40 Uhr

Streckenboss erklärt: Wie Europa Rennstrecken-Friedhof wird

Das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola ist Beispiel dafür, wie Traditionsbahnen sich aus dem Zirkus verabschieden - Monza-Kollaps als letzte Chance?

(Motorsport-Total.com) - Der europäische Kontinent entwickelt sich zu einem Friedhof für Traditionsstrecken. Ob Donington und Brands Hatch in Großbritannien, das spanische Jerez, Zandvoort in den Niederlanden, das französische Magny-Cours oder Estoril in Portugal: Nur noch acht von 20 Grands Prix im Formel-1-Kalender 2015 finden in der Wiege der Serie statt. Es fehlt auch das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola - und dessen Streckenchef weiß genau, warum.

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So schnell wird die Formel 1 wohl nicht nach Imola zurückkehren Zoom Download

Pietro Benvenuti verweist im Gespräch mit 'f1web.it' auf den schnöden Mammon, der die Königsklasse nach Mexiko, nach Aserbaidschan und demnächst vielleicht auch Katar lockt: "Im Moment gibt es keine Kurse, die in der Lage wären, die Formel 1 ohne Hilfe der Regierung oder vermögender Sponsoren zu stemmen", so Benvenuti. Zuletzt gab es einen Grand Prix von San Marino im Jahr 2006, anschließend waren die Promotergebühren nicht mehr zu stemmen.

Für Benvenuti ist diese Politik nicht mehr zeitgemäß: "Die komplette Formel 1 muss sich vor dem Hintergrund, dass sich wirtschaftliche Rahmenbedingungen geändert haben, neu erfinden. Sonst gehen historische Strecken, die zum Mythos des Sports beigetragen haben, verloren", klagt er und fürchtet um das nächste Monument auf tönernen Füßen: "Italien kann seinen Grand Prix nicht verlieren, obwohl die Situation im Augenblick hart ist." Die Rede ist von Monza.

Auch in der Lombardei sind die Kassen geplündert, der Hunger Ecclestones aber nicht gestillt. Des einen Freud ist des anderen Leid: Seiner eigenen Strecke räumt Benvenuti die Chance auf eine Rückkehr in den Formel-1-Kalender ein, allerdings ist die nur im Falle eines Scheiterns Monzas denkbar. Die Grundlagen sind geschaffen. Im vergangenen Juni gab es eine Streckeninspektion durch FIA-Rennleiter Charlie Whiting, der für drei Jahre die Grade-1-Lizenz gewährt hat. Diese ist formale Voraussetzung für einen Besuch der Königsklasse.

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