• 21. November 2014 · 16:03 Uhr

Markos neuer Vorschlag: Vergesst den "Hybridkram"

Red-Bull-Berater Helmut Marko hat in der Diskussion um die Antriebsentwicklung eine neue Idee: "Lasst uns einen V6-Biturbo daraus machen"

(Motorsport-Total.com) - In den Diskussionen um eine komplette Freigabe der Antriebsentwicklung schon im kommenden Jahr sind die Hersteller Renault, Mercedes und Ferrari keinen Schritt vorangekommen. Vor allem die Italiener hatten in den vergangenen Monaten immer wieder lautstark nach einem "Auftauen" der großteils eingefrorenen Entwicklung gerufen. Renault und Ferrari liegen in Bezug auf die neuen V6-Hybridantriebe im Vergleich zu Mercedes klar im Hintertreffen. Die Deutschen wehren sich gegen eine freie Entwicklung.

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Red-Bull-Berater Helmut Marko will die Hybridtechnik einfach weglassen Zoom Download

Aus dem Mercedes-Lager werden immer wieder die hohen Kosten der Antriebsentwicklung als Grund für die ablehnende Haltung genannt. "Das müssen die Kunden bezahlen", droht Niki Lauda und deutet in der 'auto motor und sport' an, dass man im Falle einer Freigabe womöglich keine Kunden mehr beliefern werde. Die auch jetzt schon hohen Kosten für Kundenaggregate stehen seit Monaten in der Kritik. Der Preis von rund 20 Millionen Euro pro Jahr macht den Privatteams finanziell schwer zu schaffen.

"Warum nehmen wir nicht die aktuellen V6-Turbos ohne den ganzen Hybridkram. Wir machen einen Biturbo daraus, vergessen die Durchflussmengenbegrenzung, haben den Lärm zurück und schaffen locker über 800 PS", schlägt Red-Bull-Berater Helmut Marko vor. "So können wir die Motoren behalten. Das spart Geld. Wir haben ausgerechnet, dass ein Kundenteam höchstens acht Millionen Euro zahlen müsste." Damit wäre man in etwa wieder auf dem Preisniveau der vergangenen V8-Ära.

"Wenn wir die Aerodynamik wieder freigeben und mehr Power haben, hätten wir eine Meisterschaft der Fahrer und nicht der Ingenieure. Dann wären wir im Handumdrehen zwei Sekunden schneller, und nicht einmal wir würden uns trauen, einen 17-Jährigen ins Auto zu setzen", sagt der Österreicher. "Und wenn es für die Scheinheiligkeit gewünscht wird, können wir ja ein Einheits-KERS einbauen." Vor allem aus Reihen der FIA würde man bestimmt auf die weitere Verwendung eines Hybridsystems pochen.

Der Streit um die künftigen Möglichkeiten bei der Weiterentwicklung der Antriebe ist noch längst nicht beendet. Allerdings werden sich neue Freiheiten kaum zum kommenden Jahr schaffen lassen, weil kurzfristige Änderungen eine Einstimmigkeit voraussetzen. Diese ist wegen Mercedes nicht gegeben. Aber zum Jahr 2016 könnte es neue Freiheiten geben, denn für veränderte Regeln zur übernächsten Saison braucht es nur eine einfache Mehrheit. Die Renault-, Ferrari- und Honda-Teams haben mehr Stimmen als Mercedes und seine Partner.

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