• 21. November 2014 · 22:03 Uhr

Irvine kritisiert Ecclestones Gier: "Schadet dem Produkt"

Ex-Formel-1-Pilot Eddie Irvine blickt auf den modernen Grand-Prix-Sport: Spannende Rennen auf langweiligen Strecken - Die große Geldmaschine als Problem

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist in existenzieller Gefahr. Diese Aussage tätigen nicht nur die kleinen Teams, die aufgrund hoher Kosten am Hungertuch nagen und am finanziellen Abgrund stehen. Auch externe Beobachter haben Angst um den Grand-Prix-Sport. Ex-Formel-1-Pilot Eddie Irvine sieht die Szene aufgrund der Gier von Bernie Ecclestone in Probleme rasen. Der ehemalige Ferrari-Teamkollege von Michael Schumacher ist der Ansicht, dass der gesamte Sport nur noch höchstbietend verkauft wird - ohne Rücksicht auf Verluste.

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Kennt sich aus mit Mädchen und Moneten: Ex-Formel-1-Pilot Eddie Irvine Zoom Download

"Es ist ein tolles Jahr, die Rennen sind interessant und die Qualität der Fahrer ist fantastisch. Aber es gibt eben auch Probleme", so Irvine bei 'talkSPORT'. "Ich mag beispielsweise diese neuen Kurse nicht, wo keine Bodenwellen, keine echten Randsteine, keine Grasflächen, keine Kiesbetten und keine wirklichen Barrieren mehr sind. Im Rennsport sollte ich einen Preis dafür zahlen müssen, wenn mir ein Fehler passiert. Heutzutage verlierst du nicht einmal einen Platz, wenn du mal von der Piste abkommst."

"Aus meiner Sicht ist das ein Problem. Man sollte nicht auf Strecken fahren, die wie ein Billardtisch sind", meint der Nordire. "Es gibt so einige Dinge, die in der Formel 1 angegangen werden müssen. Die Budgets sind solch ein Thema. Die Motoren sind so unglaublich teuer und kompliziert. Ich glaube nicht, dass die Formel 1 so etwas braucht", kritisiert Irvine, der nach seiner aktiven Zeit unter anderem sehr erfolgreich Immobiliengeschäfte abgewickelt hat.

Bernie saugt die Formel 1 aus

"Die Formel 1 wird immer weiter ausgequetscht, um mehr Geld herauszuholen. Es geht nur noch darum, die Kohle mit dem Sport zu machen", so der 49-Jährige. "So kommt es auch, dass die Formel 1 dort gastiert, wo man nicht fahren sollte. Es werden im Gegenzug andere Rennen geopfert, die man hätte behalten sollen. Es ist so, als würde das Tennis von Wimbledon abwandern, weil Aserbaidschan 35 Millionen Dollar zahlt, um Wimbledon zu haben. Das funktioniert so nicht."

Das Nachtrennen in Singapur sei in der Reihe der neuen Grands Prix eine goldene Ausnahme. "Singapur passt zur Formel 1 und die Formel 1 zu Singapur", sagt Irvine. "Es muss aber aufhören, dass man einfach nur dem Ruf des großen Geldes folgt. Es ist sinnlos, irgendwohin zu gehen, nur weil 30 Millionen geboten werden. Dann ist da niemand auf den Tribünen, es gibt keine Leidenschaft, dann fährt man dort entsprechend leidenschaftslos über irgendeinen Parkplatz."

"Bernie macht, was er immer schon macht: Geld herausholen ohne Ende. Das hat dem Produkt geschadet. Der einzige Weg, es zu retten, ist doch, dass man wieder in den Sport investiert. Man sollte zurück an alte Schauplätze, auch wenn man dabei auf etwas Geld verzichten muss", sagt der ehemalige Vizeweltmeister der Formel 1. Weniger Profitsucht helfe der Szene - und somit auch den kleinen Teams. Über ein Konzept mit drei Autos pro Team müsse man dann gar nicht mehr diskutieren.

"Die Idee mit einem dritten Auto ist nicht grundsätzlich schlecht - wenn man sich vorstellt, dass Jeff Gordon beim US-Grand-Prix in einem dritten McLaren oder einem dritten Ferrari sitzt", schränkt Irvine jedoch ein. "So etwas gab es in der Vergangenheit schon einmal, es war Teil des Sports. Es wäre großartig für die Formel 1 und für die örtlichen Promoter. Ich persönlich fände so etwas gar nicht mal so schlimm."

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