• 31. Oktober 2014 · 00:51 Uhr

Die Formel 1 & Austin: Eine Liebe, die sich lohnt

Die Formel 1 scheint in Amerika angekommen zu sein: Lewis Hamilton wundert sich über den Fanandrang, während Zahlen den großen Nutzen für Austin belegen

(Motorsport-Total.com) - Formel 1 und die USA, das war in der Vergangenheit nie mehr als eine Zweckbeziehung, doch seit die Königsklasse seit 2012 in Austin gastiert, ist daraus so etwas wie eine neue Liebe geworden. Die Formel 1 scheint endlich auch jenseits des Großen Teiches angenommen zu werden, wie zahlreiche Besucher in den ersten beiden Jahren auf dem Circuit of the Americas (CotA) bewiesen haben.

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Die Formel 1 wird in den USA neuerdings sehr gut angenommen Zoom Download

"Als sich die Formel 1 damals aus Indianapolis verabschiedet hat, da war das Interesse nicht so groß. Umso schöner ist es, dass nun dermaßen viele Fans diesen Grand Prix der USA annehmen", freut sich Weltmeister Sebastian Vettel darüber, dass neben NASCAR und IndyCar auch die Formel 1 in den Staaten endlich die Anerkennung findet. Und auch Lewis Hamilton findet: "Wir haben hier eine gute Möglichkeit zu wachsen."

Hamilton und Vettel waren noch dabei, als die Königsklasse 2007 zum letzten Mal in Indianapolis gastierte. Seitdem war die Formel 1 in Amerika eigentlich abgeschrieben. Mit dem Skandal-Grand-Prix 2005, bei dem nur sechs Autos unterwegs waren, hatte es sich die Königsklasse bei den Fans verscherzt, und Fahrer oder Teams zum Anfeuern gab es seit dem Aus von Scott Speed in der gleichen Saison ebenfalls nicht mehr.

Erfolgsshow: Hamilton in New York

Und dennoch sei das Interesse in der Zwischenzeit gewachsen, glaubt Hamilton, der am Mittwoch noch in New York bei einer populären Morgensendung zu Gast war und sich ein eigenes Bild davon machen konnte: "Fans haben sich schon um 5:30 Uhr am Morgen hingestellt, um die Show um 8:30 Uhr zu sehen. Ich habe das hier gar nicht so erwartet", staunt er. "Es waren richtige Formel-1-Fans mit unserer Teamkleidung, das war großartig."

Der Mercedes-Pilot freut sich, dass die Serie in den Staaten mittlerweile so gut ankommt, und hofft, dass das Wachstum auch in Zukunft anhält. Dafür brauche es aber einen gesunden Event wie in Austin. Doch dass der Grand Prix in Texas eine Zukunft hat, davon ist der WM-Führende überzeugt - einfach, weil die Amerikaner wissen, wie man eine Show inszenieren muss. "Sie haben ein gutes Rezept, um die Leute zu unterhalten", sagt er.

"Wenn man ein NBA-Spiel sieht, dann hat man die ganze Zeit Spaß. Hoffentlich können wir ein bisschen davon für das Rennen nehmen und es etwas attraktiver machen." Dann müsste die Formel 1 in den USA ein Selbstläufer sein. "Wenn man die verschiedenen Sportarten schaut, dann fällt auf, dass die Leute hier eine Leidenschaft für Sport an sich haben - egal ob Basketball, Baseball oder NFL, NASCAR oder IndyCar." Daher ist Hamilton überzeugt: "Die USA sind ein großer Markt für die Formel 1."

Studie: Strecke sorgt für Wirtschaftsboom

Dass auch Amerika von der Formel 1 profitiert, wird sogar von Zahlen untermauert. So hat der CotA im Zeitraum eines Jahres (1. Oktober 2013 bis 30. September 2014) laut einer Studie von Greyhill Advisors einen wirtschaftlichen Einfluss von 897 Millionen US-Dollar (rund 700 Millionen Euro) auf den Bereich rund um Austin gehabt. Allein der Auftritt der Formel 1 habe dabei 507 Millionen Dollar ausgemacht.

"Der CotA hat sich als mehr als nur eine Rennstrecke herausgestellt", freut sich Austins Bürgermeister Lee Leffingwell. "Er ist ein Jobbeschaffer, ein Einnahmengenerator und ein Ziel für ganzjährige Qualitätsunterhaltung. Diese Vorteile für den Steuerzahler resultieren daraus, dass die Rennstrecke komplett aus privatem Investment finanziert wurde. Ich lobpreise den CotA für seinen positiven Einfluss auf unsere Gemeinschaft und seinen Beitrag zum Auftritt Austins als internationale Stadt."


Fotostrecke: Fahrer über Austin: Filetstück der Moderne

Insgesamt sollen in diesem Zeitraum rund 1,1 Millionen Menschen die Rennstrecke in Texas zu diversen Events besucht haben und den Kurs damit auch abseits der Königsklasse zu einem rentablen Objekt gemacht haben. "Wir haben einen Ort erschaffen, wo die Leute von Austin Sport und Unterhaltung von Weltklasse genießen können", lobt Streckenchef Bobby Epstein, "und es ist erfreulich, den enormen Nutzen für die lokalen Geschäfte zu sehen."

Fraglich ist hingegen, ob der Erfolg auch bleibt oder ob die anfängliche Euphorie schnell wieder verfliegt. Mit Mexiko-Stadt kommt im kommenden Jahr quasi ein Konkurrent im Nachbarland in den Kalender, der besonders die zahlreichen mexikanischen Zuschauer abziehen könnte. Zudem würde Bernie Ecclestone gerne ein zweites Rennen in den USA sehen. Zumindest Sebastian Vettel tritt auf die Bremse: "Ob es weitere Grands Prix in den USA geben sollte, weiß ich nicht. Es gibt großartige Strecken hier. Das könnte für uns Fahrer natürlich nett sein, aber unser Kalender ist schon jetzt immer ziemlich voll." Zumindest Austin dürfte in den kommenden Jahren ein wichtiger Teil davon sein.

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