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Bottas resistent gegen Druck: "Das liegt mir im Blut"
Für seinen ehemaligen Fahrer-Coach Alex Wurz ist Valtteri Bottas druckresistenter als die meisten Fahrer: Wie der Finne mit der steigenden Erwartung zurechtkommt
(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas ist neben Daniel Ricciardo der Aufsteiger der Saison. Der Finne liegt derzeit in der Fahrer-WM auf dem sensationellen vierten Rang - genau ein Jahr, nachdem er in der Formel 1 in Austin seine ersten Punkte geholt hat. 2014 errang der 25-jährige Finne, der von Williams in den vergangenen Jahren kontinuierlich an ein Renn-Cockpit herangeführt wurde und im Vorjahr debütierte, bereits fünf Podestplätze.
Das ist vor allem auf den technischen Aufwärtstrend bei Williams zurückzuführen. Unter der Leitung von Technikchef Pat Symonds nutzte man das neue Reglement und die neuen Mercedes-Antriebseinheiten, um einen Sprung nach vorne zu machen. "Durch das gute Auto ist auch der Druck größer - jetzt geht es um Spitzenplätze", stellt Bottas gegenüber der österreichischen 'SportWoche' klar, dass er als Fahrer dieses Jahr deutlich mehr gefordert ist. "Alles ist heikler, Fehler tun doppelt weh."
Kaum Fehler trotz gestiegener Erwartungen
Diese Erfahrung machte Bottas beim Saisonstart in Melbourne, als er beim Versuch, Fernando Alonso zu attackieren, bei einem "Mauer-Kuss" seinen Reifen zerstörte und einen möglichen Podestplatz wegwarf. Doch seitdem fährt der Williams-Pilot makellos und hat seinen Teamkollegen Felipe Massa, der immerhin schon Vizeweltmeister wurde, klar im Griff.
Der Druck ist laut eigenen Angaben kein Problem für den Mann aus dem hohen Norden: "Ich lasse diesen Druck nicht an mich heran, weil ich weiß, dass es nichts bringt." Geheimnis habe er keines: "Das liegt mir im Blut. Ich ordne alles der Karriere unter - mehr kann ich nicht tun." Auch die finnische Mentalität helfe ihm dabei, den Druck auszublenden.
Wurz: Bottas wirkt sehr druckresistent
Wie es wirklich in Bottas' Kopf aussieht, "sollen sich die Gegner selber überlegen. Er hat in diesem Bereich zumindest keine Schwäche." Dass der ehemalige GP3-Champion trotz geringer Formel-1-Erfahrung so reif wirkt, ist möglicherweise auch ein Verdienst von Wurz. Während die damaligen Williams-Stammpiloten Pastor Maldonado und Bruno Senna nur bedingt auf das Know-how des Fahrer-Coachs zurückgriffen, nutzte Bottas seine Chance.
Was Bottas von Fahrercoach Wurz lernte
"Er war eine große Hilfe", bedankt er sich bei Wurz. "Ich saß 2012 nur bei ein paar F1-Freitagtrainings im Auto und hatte als Neuling unglaublich viel zu lernen. Vor allem im technischen Bereich gibt es große Unterschiede zu den Nachwuchsserien." Doch wie konnte der Österreicher dem Youngster helfen? "Wir haben uns oft schon donnerstags und dann auch freitags nach meinen Trainingseinsätzen unterhalten", sagt Bottas. "Da ging es um die kleinen Details beim Fahren."
Da Wurz "ein sehr guter Analytiker" mit einem großen Erfahrungsschatz ist, wäre es laut Bottas "dumm gewesen, nicht auf seine Ratschläge zu hören. Man kann es auch auf eigene Faust probieren, aber das dauert dann."