• 20. Oktober 2014 · 14:01 Uhr

Wolff über Wehrlein: "Als hätte er nie etwas anderes gemacht"

Teamchef Toto Wolff lobt Pascal Wehrlein, will diesen allerdings nicht überstürzt in die Formel 1 holen - Der 20-Jährige fungiert aktuell bereits als Mercedes-Testpilot

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist begeistert von Pascal Wehrlein. Der Österreich bestätigt dem 20-jährigen DTM-Piloten ein enormes Talent, will allerdings nichts überstürzen und den Meisterschafts-Achten zunächst einmal nicht als Stammpilot in die Formel 1 bringen. Geht es nach Wolff, soll Wehrlein Mercedes in der DTM erhalten bleiben und nebenbei ein Testprogramm in der Königsklasse absolvieren.

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Pascal Wehrlein nahm für Mercedes auch schon in einem Formel-1-Auto Platz Zoom Download

"Es ist zu früh, darüber schon zu reden. Wir wollen ihn erstens in der DTM nicht verlieren, zweitens sind in der Formel 1 natürlich nicht viele Türen offen, um in vernünftigen Autos wichtige Kilometer zu sammeln", gibt Wolff zu bedenken und erklärt: "Das wäre aber - wenn überhaupt - eine der Möglichkeiten, dass man vielleicht für ihn ein Testprogramm macht."

"Es könnte eine Reserve- oder Testfahrerrolle sein, oder Einsätze an Freitagen in einem der kleineren Teams. Aber das sind noch ungelegte Eier", so Wolff weiter. Insgesamt zeigt sich der Österreicher von seinem Nachwuchspiloten allerdings stark beeindruckt: "Pascal hat sich unheimlich gut entwickelt. Wir haben ihn aus der Formel 3 herausgefischt, als er dort gerade begonnen hatte, viele Rennen zu gewinnen."

Keine Probleme beim ersten Test

"Er ist in seinem Rookiejahr in der Formel 3 Zweiter geworden - ganz außergewöhnlich. Wir haben vielleicht dabei etwas vergessen, wie gut er wirklich ist." Nach seinem zweiten Platz in der Formel-3- Euroserie 2012 war Wehrlein in der folgenden Saison in die DTM gewechselt. 2014 konnte er dort auf dem Lausitzring seinen ersten Sieg einfahren. Durch den Erfolg wurde er gleichzeitig zum jüngsten Piloten, der je ein DTM-Rennen gewinnen konnte.

"Vielleicht haben wir etwas vergessen, wie gut er wirklich ist."Toto Wolff
Gleichzeitig sammelte Wehrlein erste Formel-1-Erfahrungen. "Wir haben ihn in Portimao in das Formel-1-Auto gesetzt - es ist eine hoch technische Strecke. Ich war vor Ort. Der Junge hat in dem Formel-1-Auto so ausgesehen, als hätte er sein ganzes Leben nichts anderes gemacht", zeigt sich Wolff begeistert und ergänzt: "Er ist dort drei Longruns gefahren ohne irgendwelche körperliche Schwierigkeiten."

"Ich bin im Kreis gelatscht und habe mir jede Kurve drei- oder viermal angeschaut. Er hat wirklich jedes Mal am haargenau gleichen Punkt gebremst, nicht ein einziges Mal hat er ansatzweise das Auto verloren. Es gab nie Übersteuern, nie durchdrehende Räder - ganz beeindruckend."

Formel 1, GP2 oder weiter DTM?

"Er kam nach dem Test zurück zum DTM-Rennen und hat am Lausitzring eine Megaleistung hingelegt. Er hat definitiv das Zeug, noch weiterzukommen", ist sich Wolff sicher. Wohin der Weg Wehrleins führen wird, ist allerdings noch nicht final geklärt. Im Hinblick auf ein mögliches GP2-Engagement erklärt Wolff: "Das ist auch eine Möglichkeit, aber in der GP2 muss man im richtigen Team sein - davon gibt es nur zwei oder drei."


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"Auch die besten Fahrer brauchen dort eine Weile, weil andere schon in ihrem dritten, vierten oder fünften Jahr in der Serie sind. Man kann dort schlecht beurteilen, wie gut die tatsächliche Leistung ist. Mir gefällt der Weg besser, den wir vor ein paar Jahren mit Valtteri Bottas gegangen sind. Es ist also denkbar, dass wir Pascal in der DTM fahren lassen und nebenbei in einem Programm, wo er Kilometer bekommt."

Bottas hatte in den Jahren 2010 bis 2012 als Williams-Testfahrer fungiert und war nebenbei weiterhin in der Formel 3 aktiv gewesen. 2013 wurde Bottas schließlich zum Stammfahrer befördert, in dieser Saison überzeugte er mit bisher starken Leistungen und unter anderem fünf Podiumsplätzen für Williams in der Königsklasse.

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