• 19. September 2014 · 12:46 Uhr

Rosberg: Kann er Hamilton jetzt wieder überraschen?

Für Nico Rosberg sorgen die neuen Funkregeln für "pures Racing" - Ist das der entscheidende Vorteil im WM-Duell gegen Lewis Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Die neuen Regeln für den Funkverkehr zwischen Boxenmauer und Fahrer sorgten vor dem Grand Prix von Singapur für viel Zündstoff. Viele im Fahrerlager stellen sich die Frage, wie sich das Verbot diverser Funkanweisungen, die die Performance verbessern sollen, im Rennen auswirken könnten. Und es könnte auch für neuen Zündstoff im WM-Duell der beiden Mercedes-Fahrer sorgen. Wir erinnern uns daran, wie es nach Barcelona Zoff gab, weil sich Lewis Hamilton nicht an Funkanweisungen gehalten haben soll.

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Durch die neuen Funkregeln sind die Fahrer auf sich alleine gestellt Zoom Download

Auch zuletzt in Monza ignorierte der Brite die Anweisung seines Renningenieurs und griff Nico Rosberg an. Ab sofort sind diese Anweisungen von der Boxenmauer verboten. So wie Hamilton eigenmächtig in Monza gehandelt hat, möchte es die FIA sehen. Allerdings war das nur ein kleines Beispiel des Funkverkehrs. In der Regel wurden bisher die Fahrer mehrmals pro Runde angewiesen, verschiedene Einstellungen bei der Antriebseinheit und den Bremsen zu verstellen.

Dazu gab es Instruktionen für den Reifenverschleiß, in welchem Sektor man Zeit verliert und so weiter. In Summe bestimmten diese Anweisungen letztendlich die Pace auf der Rennstrecke. Die Zeiten sind lange vorbei, als die Fahrer von der ersten bis zur letzten Runde Vollgas fuhren. Da das Stallduell der Silberpfeile auf Messers Schneide ausgetragen wird, könnte das Verbot dieser Anweisungen den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Rosberg sieht neue Funkregel positiv

Dessen ist sich auch Rosberg bewusst: "Bisher wurde sehr viel, was wir während des Rennens im Auto gemacht haben, von der Boxenmauer instruiert. Ob es jetzt heißt schnell zu fahren, langsam zu fahren, die Reifen zu schonen oder mit dem Benzinverbrauch hauszuhalten", wird der Deutsche vom 'Daily Mail' zitiert. "Jetzt müssen wir das alleine machen, wir müssen unsere eigenen Entscheidungen treffen."

Rosberg begrüßt diese Änderungen, denn er gilt als akribischer Arbeiter, der sich um jedes Detail kümmert. "Es ist jetzt besser und der richtige Weg für den Sport, denn es sorgt für pures Racing", ist der Deutsche überzeugt. Auch Hamilton gilt als purer Racer, doch das alleine bringt in der heutigen Formel 1 nicht den Erfolg. Es ist ist die perfekte Kombination der komplizierten Technik mit dem Fahrer. Der Pilot soll durch die neue Auslegung des Funkverkehrs aufgewertet werden.

Das wird in der Theorie auch direkte Auswirkungen auf den Rennverlauf haben: "Vor einigen Wochen war ich Zweiter hinter Lewis, wollte ihn überholen", spricht Rosberg eines der Duelle auf der Strecke an. "Allerdings ging diese Taktik aufgrund der Funksprüche von der Boxenmauer nicht auf: "Seine Ingenieure haben aber einen super Job gemacht und ihm immer vorher gesagt, wann ich meinen elektrischen Zusatzantrieb zum Überholen einsetzte. So konnte er reagieren und die Zusatzenergie auch einschalten. Dadurch waren wir gleich schnell, ich kam nicht vorbei."

Und genau so eine Situation soll mit den neuen Funkregeln der Vergangenheit angehören. "Das andere Auto wird nicht sehen, was der Teamkollege macht", betont Rosberg den entscheidenden Unterschied. "Wir sind auf uns alleine gestellt. Das sollte das Racing viel aufregender machen. Die Fans sind auch glücklich damit, denn es macht die Rennen einfacher."

Den Teams und Fahrern blieb nicht viel Zeit, um sich auf die neue Kommunikation einzustellen. Vor allem die Piloten müssen sich deutlich mehr Einstellungsparameter merken und sie dann im Rennen richtig umsetzen. Singapur wird zeigen, wer seine Hausaufgaben gemacht hat. Rosberg bereitete sich auf die neue Auslegung des Funkverkehrs akribisch vor: "Ich habe mein Bestes gegeben, um mich auf diese neue Ära vorzubereiten. Ich war im Simulator, aber ich habe auch Fehler gemacht. Jetzt bin ich bereit dafür", sagt Rosberg vor dem Wochenende in Singapur.

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