• 18. September 2014 · 22:40 Uhr

Vergne ohne Manager: "Stehe ganz alleine da"

Jean-Eric Vergne kämpft nach seiner Red-Bull-Kündigung gegen Windmühlen: Wie schwierig die Suche nach einem Cockpit ist und wieso er auf sich alleine gestellt ist

(Motorsport-Total.com) - Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergnes Formel-1-Traum ist zu einem Albtraum mutiert. Der Franzose durfte sich im Vorjahr noch gute Chancen ausrechnen, als neuer Teamkollege von Sebastian Vettel zum A-Team befördert zu werden, doch Red Bull entschied sich schließlich für Daniel Ricciardo. Vergne, der schon im Vorjahr immer wieder technische Defekte hatte, musste auch 2014 immer wieder Rückschläge hinnehmen, die außerhalb seines Einflussbereichs lagen - und in der Sommerpause erhielt er eine heftige Ohrfeige: Der erst 16-jährige Max Verstappen wurde als neuer Toro-Rosso-Pilot für die Saison 2015 vorgestellt, Vergne von Red Bull fallengelassen.

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Ohne Manager: Jean-Eric Vergne holte sich in Monza Ratschläge von Landsmann Prost Zoom Download

Seitdem kämpft der 24-Jährige um seine Karriere. Und ist, wie man es von ausrangierten Red-Bull-Piloten kennt, bei der Suche nach einem Cockpit für 2015 völlig auf sich alleine gestellt. "Es ist wahr", bestätigt Vergne. "Ich habe derzeit kein Management. Ich muss ganz alleine meine Optionen aussortieren. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich jemanden engagieren sollte, aber jetzt stehe ich zu 99 Prozent alleine da. So ist es."

Vergne trotz guter Bilanz gegen Ricciardo ohne Zukunft?

Die Optionen Vergnes halten sich in Grenzen, da er im Gegensatz zu manch anderem Piloten keine Mitgift mitbringt - und genau das ist es, was bei den finanzschwachen Mittelfeldteams zählt. Auf die Frage, wo er sich nun umsieht, hält er sich bedeckt: "Ich schaue mich natürlich um, aber ich will darüber nicht sprechen." Fakt sei aber, dass es "von Seiten Red Bulls keine Hilfe gibt". Vorrangig gehe es aber nun darum, die Saison mit guten Ergebnissen zu beenden.

"Mein Abschied hat nichts mit den Ergebnissen zu tun."Jean-Eric Vergne
Und Werbung in eigener Sache zu machen. Kein Wunder, dass Vergne, der sich weiter voll auf die Formel 1 konzentrieren will, damit bereits jetzt beginnt. "Mit Daniel war es immer sehr knapp", verweist er auf die gemeinsame Toro-Rosso-Zeit mit dem Aufsteiger der Saison, Ricciardo. "Er war besser im Qualifying - aber da habe ich mich stark verbessert -, und ich war immer sehr gut im Rennen, lag oft vor ihm. Mit gleichwertigem Material würden wir also um Podestplätze kämpfen."

Doch das tut bloß Ricciardo. Eine bittere Pille für Vergne, der nach wie vor mit seinem Rauswurf hadert: "Das war und ist nicht einfach - aber so ist es eben. Mein Abschied hat nichts mit den Ergebnissen zu tun." Er nennt den Ungarn-Grand-Prix als Beispiel, als er im Rennen eine Zeitlang auf Platz zwei lag und sich erfolgreich gegen WM-Leader Nico Rosberg wehrte.

Vergne hat Verständnis für Red-Bull-Entscheidung

"Und das nächste, was passiert, ist ein Anruf, in dem mir mitgeteilt wird, dass ich nächstes Jahr nicht mehr für Toro Rosso fahre", schildert er, wie hart die Formel 1 sein kann. Gleichzeitig hat er aber auch Verständnis für die Entscheidung: "Toro Rosso ist ein Formel-1-Team, das existiert, um junge Fahrer nach oben zu bringen. Und nach drei Jahren ist man kein Rookie oder ein junger Fahrer mehr. Selbst, wenn ich Rennen gewonnen hätte, wäre mein Platz nicht mehr in diesem Team gewesen."

Die Entscheidung hat ihn trotzdem völlig unvorbereitet getroffen: "Es gab keine Anzeichen. Das Team ist meine Familie, und ich wäre gerne weiter gefahren, denn dieses Jahr war wirklich schwierig. Ich hatte viel Pech."

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