• 18. September 2014 · 17:21 Uhr

Fahrer kritisieren Zeitpunkt der Funkverbots-Einführung

Die Formel-1-Piloten kritisieren die Einführung des Funkverbots sechs Grands Prix vor dem Ende der aktuellen Rennsaison, noch dazu vor einem Stadtrennen

(Motorsport-Total.com) - "Fahrlehrer" gibt es ab sofort nicht mehr in der Formel 1. Dafür hat der Automobil-Weltverband (FIA) vor dem Großen Preis von Singapur gesorgt. Denn die Sportbehörde hat die Nutzung des Funks zwischen Kommandostand und Fahrer drastisch eingeschränkt und einige Funksprüche gleich ganz verboten. Und das mitten in der Rennsaison, noch dazu vor einem überaus fordernden Stadtrennen.

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In der Formel 1 wurde der Funkverkehr zwischen Team und Fahrer eingeschränkt Zoom Download

Kein Wunder also, dass die unmittelbar Beteiligten diese Entscheidung der FIA kritisieren. "Es ist nicht der richtige Augenblick dafür", meint beispielsweise Felipe Massa (Williams). Er findet: "Man hätte das Ganze viel professioneller lösen können." Nämlich so, dass die Grand-Prix-Piloten auch die Chance bekommen hätten, sich mit den neuen Gegebenheiten vertraut zu machen. Das war aber nicht der Fall.

Ausgerechnet auf einem schnellen Stadtkurs werden die Formel-1-Fahrer nun also ins kalte Wasser geworfen. "Weil die Sache erst jetzt auf den Weg gebracht wurde, kannst du es nicht trainieren", sagt Max Chilton (Marussia). Er rechnet daher damit, dass am Wochenende in Singapur gleich mehrfach Regelverstöße auftreten werden - die Macht der Gewohnheit lässt grüßen, meint der Formel-1-Pilot.

Wer verplappert sich als erstes?

"Als Ingenieur, der quasi ständig den Funkknopf drückt, um mit dem Fahrer zu sprechen, musst du deine Gewohnheit aufgeben. Ich bin mir sicher: Irgendwem rutscht sicher mal eine Information raus, die er nicht geben sollte", meint Chilton. Er selbst nimmt die Neuerung gelassen: "Solche Sachen gibt es nun einmal in der Formel 1. Ich war nur überrascht davon, dass es während der Saison passiert."

Eine gewisse Vorwarnzeit gab es immerhin. Genug für die Teams, um entsprechende Vorkehrungen zu treffen, wie Sebastian Vettel (Red Bull) erklärt: "Natürlich arbeiten wir seit der Bekanntgabe darauf hin, dass es für den Fahrer vereinfacht wird. Daher weiß ich schon grob Bescheid, was auf uns zukommt." Alles Weitere werde das Freie Training zeigen, als eine öffentliche Generalprobe.

Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo (Red Bull) glaubt aber nicht, dass das ein Problem ist. "Es sollte okay sein", meint er. "Es gibt immer Veränderungen. Und wir werden uns daran gewöhnen." In diesem Fall müsse die Anpassung eben etwas rascher erfolgen als sonst, wenn den Beteiligten etwas mehr Vorlauf eingeräumt werde. "Die Jungs sind aber alle intelligent genug, um das zu schaffen."

Die Hürde ist kleiner als bei Saisonbeginn

Und immerhin habe die Formel 1 seit dem Saisonbeginn reichlich Zeit gehabt, sich mit der 2014 eingeführten neuen Antriebsstrang-Technologie zu beschäftigen. "Hätte es das Funkverbot schon in Melbourne gegeben, wäre es um einiges schwieriger gewesen", meint Ricciardo. Er selbst habe sich im Simulator "ein paar Tipps" geben lassen, wie er mit der neuen Situation umzugehen habe.

Sehr viel mehr Vorbereitung wird es nicht geben für die Formel-1-Piloten. "Freitag und Samstag", so Vettel, "werden noch einmal ein paar Dinge probiert, um den Sonntag zu vereinfachen." Ricciardo meint sogar: "Es sollte reichen, wenn wir am Donnerstagabend eine Stunde darüber reden." Was nicht unbedingt nach Besorgnis klingt. Auch wenn das Funkverbot für alle Beteiligten kurzfristig kam.

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