• 17. September 2014 · 08:08 Uhr

Rennfahrerlegende Stirling Moss wird 85 Jahre jung

Sir Stirling Moss feiert seinen 85. Geburtstag: Rückblick auf eine große Karriere, die im Alter von 19 Jahren begann und erst 62 Jahre später endete

(Motorsport-Total.com) - Sir Stirling Moss, einer der größten Formel-1-Piloten der Geschichte und oft als "der beste Fahrer, der nie Weltmeister wurde" bezeichnet, feiert seinen 85. Geburtstag. Am 17. September 1929 in London geboren, soll der Sohn von Alfred und Aileen Moss eigentlich die Familientradition fortsetzen und Zahnarzt werden. Doch der kleine Stirling hat von Beginn an andere Interessen.

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Sir Stirling Moss lässt sich auch heute noch vereinzelt im Formel-1-Paddock blicken Zoom Download

In jungen Jahren gilt seine Liebe zunächst der Fliegerei, doch als er bereits im Alter von 15 Jahren dank einer Sondergenehmigung seinen Führerschein macht, ist es bis zur professionellen Rennfahrerkarriere (Formel-1-Datenbank: Die Karriere von Stirling Moss) nicht mehr weit. Diese startet er nur vier Jahre später in der Britischen Formel 3. Nach nur einem Jahr steigt Moss für die Saison 1949 in die Britische Formel 2 auf und gewinnt diese auf Anhieb. Im darauffolgenden Jahr lässt er einen zweiten Titel folgen.

Sein Formel-1-Debüt gibt Moss beim Grand Prix der Schweiz 1951 in Bremgarten. Am Steuer eines HWM-Alta sieht der Brite als Achter auf Anhieb die Zielflagge. Bis zum nächsten Start in der Königsklasse vergeht zwar exakt ein Jahr, doch in diesem Zeitraum tritt Moss bei unzähligen anderen Rennen an und gewinnt einen Großteil davon.


Fotostrecke: Die Karriere von Stirling Moss

Auf seinen ersten Formel-1-Sieg muss Moss bis zum 16. Juli 1955 warten. Beim seinem Heimspiel, dem Grand Prix von Großbritannien in Aintree, setzt er sich am Steuer seines Mercedes W196 knapp gegenüber Teamkollege Juan Manuel Fangio durch. Fangio war es, er sich von den Leistungen des jungen Briten im Privatteam Equipe Moss höchst beeindruckt gezeigt hatte. Ohne eine gebrochene Ölleitung kurz vor Schluss des Grand Prix von Italien in Monza hätte Moss wohl schon am 5. September 1954 seinen ersten Formel-1-Sieg geifert.

WM-Titel 1958 durch Missverständnis verloren

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Grand Prix von Marokko 1958: Ein Lesefehler kostet Moss den WM-Titel Zoom Download

In den Jahren 1955 bis 1958 beendet Moss die Formel-1-Weltmeisterschaft viermal in Folge auf Gesamtrang zwei. Dreimal (1955, 1956, und 1957) schnappt ihm Fangio den Titel vor der Nase weg. 1958 unterliegt er im WM-Kampf durch ein Missverständnis seinem Landsmann Mike Hawthorn.

Es ist die Zeit, als es noch einen Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde gibt. Moss liegt beim Rennen in Portugal überlegen auf Siegkurs. In der Schlussphase versucht der mit großen Rückstand an zweiter Stelle liegende Hawthorn, sich über den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde doch noch den Titel zu sichern. Es gelingt ihm tatsächlich, Moss' bis dahin schnellste Runde zu unterbieten.

Die Vanwall-Crew von Moss zeigt ihrem Fahrer per Boxentafel das Signal HAW REC, was bedeuten soll "Hawthorn Record". Moss aber liest das Signal als HAW REG und deutet es als "Hawthorn Regular", sprich, dass der Gegner weiter solide, aber ungefährlich seine Runde dreht... Im Glauben, selbst den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde kassiert zu haben, kreuzt Moss als Sieger die Ziellinie. Doch Hawthorn, der mit fast eineinhalb Minuten Rückstand ins Ziel kommt, wird mit genau einem Punkt Vorsprung beim Finale in Casablanca Weltmeister.

In den Jahren 1959 bis 1961 wird Moss dreimal in Folge WM-Dritter. Dann kommt der 23. April 1962 in Goodwood. Bei der Glover-Trophy, einem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Formel-1-Rennen über die Distanz von 100 Meilen, stellt Moss seinen Lotus-Climax auf die Pole-Position. Am Ende der schnellen Fordwater-Passage, kurz vor der Linkskurve St. Mary's, verliert er seinen Boliden aus der Kontrolle und rast in eine Böschung.


Der schwere Unfall von Stirling Moss in Goodwood 1962

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Moss zieht sich schwere Verletzungen zu und liegt einen Monat lang im Koma. Dennoch hat er ein Comeback fest eingeplant. Doch als er exakt ein Jahr nach seinem Goodwood-Unfall bei einem privaten Test an gleicher Stelle feststellen muss, dass er sich hinter dem Lenkrad eines Rennwagens nicht mehr wohl fühlt, muss er einräumen: "Ich trete zurück."

Le Mans 2011 und der endgültige Rücktritt vom Rennsport

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Sir Stirling Moss ist heute Botschafter von Mercedes-Benz Classic Zoom Download

In der persönlichen Rennbilanz des Briten stehen zu diesem Zeitpunkt 222 Siege bei insgesamt knapp 500 Rennen. Seine Vielseitigkeit machen zahlreiche große Siege abseits der Formel 1 deutlich: Sieg bei den 12 Stunden von Sebring 1954 als erster Nicht-Amerikaner überhaupt, Sieg bei der Targa Florio 1955, Sieg bei der Mille Miglia 1955 in einer bis heute bestehenden Rekordzeit von 10:07:48 Stunden.

Auch bei den 24 Stunden von Le Mans geht Moss an den Start. Als er dort im Jahr 2011 am Legendenrennen teilnimmt, teilt er am Abend mit, seine Rennfahrerkarriere an diesem Tag offiziell beendet zu haben. Zu diesem Zeitpunkt ist Stirling Moss zarte 81 Jahre alt. Zu seinem 85. Geburtstag wird der Brite mit Glückwünschen überhäuft werden. 'Motorsport-Total.com' gratuliert herzlich!

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