• 01. September 2014 · 19:21 Uhr

Ferrari und Monza: Eine Erfolgsgeschichte

Für Ferrari steht an diesem Wochenende mit Rennen in Monza ein besonderer Grand Prix an - Für die Scuderia ein Grund, auf die großen Erfolge zurückzuschauen

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag feiert der Große Preis von Italien seine 65. Austragung im Rahmen der Formel 1. Neben dem Großen Preis von Großbritannien ist es eines von nur zwei Rennen, das in jedem Jahr der Weltmeisterschaft im Kalender vertreten war. Mit der Ausnahme von 1980, als Nelson Piquet in Imola gewann, wurde es immer in Monza abgehalten. In all den Jahren konnte Ferrari 18 mal gewinnen, was rund 28 Prozent Siegquote entspricht. Zudem holte man 19 Pole-Positions und 64 Podestplätze.

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Fünf Siege: Michael Schumacher war der erfolgreichste Ferrari-Pilot in Monza Zoom Download


Speed, Slipstream und Schrecken: Nach dem Umbau des alten Hockenheimrings ist Monza die letzte der wahren Formel-1-Strecken im alten Stil, auch wenn Spa-Francorchamps ebenfalls ein Anwärter dieser Kategorie ist. Auf den Geraden - bevor sie von den heutigen drei Schikanen unterbrochen wurden - fanden einige der engsten Kämpfe der Geschichte statt. In jeder Kurve gab es dutzende Überholmanöver, da die Autos sich gegenseitig einen guten Windschatten gaben.

Das Rennen 1971 ist berühmt für den engsten Zieleinlauf aller Zeiten, als Peter Gethin in seinem BRM nur eine Hundertstelsekunde vor Ronnie Peterson im March ins Ziel fuhr. Die Top 5 trennten dabei gerade einmal sechs Zehntelsekunden. Die Hochgeschwindigkeitsgeraden haben aber auch zu Tragödien geführt, unter deren Opfer sich auch Alberto Ascari, Wolfgang von Trips, Jochen Rindt und der obengenannte Peterson befinden.

Aller Anfang ist gut

Die ersten Siege: Zum ersten Mal gewann Ferrari 1951 in Form von Alberto Ascari im 375, während Jose Froilan Gonzalez auf Rang zwei den Doppelerfolg perfekt machte. Der Italiener gewann auch im darauffolgenden Jahr, bevor Ferrari 1960 zu einem einfachen Sieg kam, nachdem die britischen Teams das Rennen boykottierten, weil sie gegen das 1955 Highspeed-Oval protestierten, das als zu gefährlich angesehen wurde. Ferrari wurde mit Phil Hill, Richie Ginther und Willy Mairesse Erster, Zweiter und Dritter.

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Ferrari erlebte auch Tragödien, wie den Tod von Wolfgang von Trips im Jahr 1961 Zoom Download

Im folgenden Jahr waren wieder alle Teams anwesend, doch da schlug die Tragödie zu: Von Trips kollidierte mit dem Lotus von Jim Clark und starb zusammen mit 14 Zuschauern. Hill gewann das Rennen im 156 und wurde der erste amerikanische Weltmeister, doch anstatt einer Feier gab es nur Tränen.


Schlüsselsiege: 1964 kehrte die Scuderia wieder auf die Siegerstraße zurück, als John Surtees das Rennen im 158 dominierte und Verfolger Dan Gurney abschütteln konnte. Für den Engländer war der Sieg der Schlüssel, um wieder in den Titelkampf zurückzukehren, den er im letzten Rennen in Mexiko auf atemberaubende Weise für sich entscheiden konnte. Zwei Jahre später folgte der nicht minder wichtige Sieg für Ludovico Scarfiotti, der zusammen mit Mike Parkes im 312 einen Doppelerfolg einfahren konnte, der die ansonsten trübe Saison ein wenig rettete.

Enzo "sorgt" von oben für ein Wunder

Die Siebziger: Nach drei dürftigen Jahren gewann die Truppe aus Maranello das nächste Mal 1970 mit Clay Regazzoni, der sich im letzten Teil des Rennens gegen Jackie Stewart im March durchsetzen konnte. Fünf Jahre später war es erneut der Schweizer, der für großen Jubel sorgte, da Niki Lauda durch einen dritten Platz den Fahrertitel wieder nach Maranello holte - elf Jahre nach Surtees. Vier Jahre später gab es das gleiche Szenario: Dieses Mal ging der Titel an Sieger Jody Scheckter, Teamkollege Gilles Villeneuve wurde Zweiter.


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Das "Wunder" 1988: Scheckters Sieg sollte für Ferrari der letzte für eine lange Zeit in Monza sein. Im September 1988 kam Ferrari mit einem schweren Herzen nach Monza, da es das erste Rennen nach dem Tod von Gründer Enzo im August war. Im Qualifying belegten Alain Prost und Ayrton Senna die erste Startreihe mit ihren McLaren, die zuvor jedes Rennen in diesem Jahr gewonnen hatten. Prost schied aufgrund eines Problems aus, doch Senna war auf dem Weg zu einem einfachen Sieg.

Doch drei Runden vor Ende tauchte der Brasilianer im Rückspiegel von Hinterbänkler Jean-Louis Schlesser im Williams auf. Der Franzose fuhr zur Seite, doch kollidierte mit Senna, der aufgeben musste. Das öffnete die Tür für Gerhard Berger und Michele Alboreto, die ihre Ferraris zu einem Doppelerfolg fuhren. Am nächsten Tag schrieben einige Journalisten, dass Enzo Ferrari das Unglück von Schlesser von oben manipuliert hätte.

Monza-König Schumacher

Die Schumacher-Ära: Es folgte eine Pause von acht Jahren, bevor Ferrari wieder auf dem obersten Treppchen des Monza-Podiums stehen sollte. Es war im Jahr 1996, und der Gewinner war der großartige Michael Schumacher, der 1998 mit einem fantastischen Manöver gegen Mika Häkkinens McLaren in der Roggia-Schikane erneut siegen konnte.

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"Schumi" erlebte in Monza viele emotionale Momente: Siege, Rekorde und ein Rücktritt Zoom Download

Im Jahr 2000 egalisierte Schumacher Sennas Anzahl an Siegen mit einem weiteren Triumph und konnte seine Tränen in der anschließenden Pressekonferenz nicht mehr zurückhalten. Zudem gewann er 2003 und 2006, während sich Rubens Barrichello seinen Namen in dieser Ära machte und 2002 und 2004 gewann, als Ferrari sich zurückkämpfen musste, nachdem Rubens die falsche Reifenwahl getroffen und Michael sich in der Roggia gedreht hatte.


Die Alonso-Ära: Den letzten Sieg in Monza verdankt Ferrari Fernando Alonso. Der Spanier hatte bereits 2007 gewonnen und führte 2010 ein langes Duell mit Jenson Button im McLaren. Doch der Brite musste sich dem Druck von Fernando und der Performance des F10 schließlich geschlagen geben. Kimi Räikkönen gewann hingegen noch nie in Monza: Sein bestes Resultat war ein zweiter Platz 2006.

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