• 25. August 2014 · 13:37 Uhr

Wolff widerspricht Hamilton: Crash keine Absicht von Rosberg

Nico Rosberg ist der neue Buhmann der Formel 1 und bekommt intern die Prügel ab - Mercedes muss aufpassen, dass die Situation nicht außer Kontrolle gerät

(Motorsport-Total.com) - Indem er Teamkollege Nico Rosberg der Absicht bezichtigte, hat Lewis Hamilton durch das Ausplaudern von Interna weiter Öl ins Feuer gegossen und die Krise beim souveränen WM-Spitzenreiter Mercedes weiter verschärft. Nun versucht sich Sportchef Toto Wolff als Feuerwehrmann und korrigiert seinen Star-Piloten: "Nico hat zugegeben, dass er beim Rad-an-Rad-Kampf nicht zurückgesteckt hat, aber er hat nicht zugegeben, absichtlich einen Unfall verursacht zu haben."

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Lewis Hamilton und Nico Rosberg sahen sich in Spa nur während der ersten Runden Zoom Download

"Er dachte, es sei an Lewis, ihm Platz zu lassen und der hätte es nicht getan", rezitiert Wolff seinen deutschen Fahrer und gibt zu, dass sich Rosberg und Hamilton nicht einigen konnten: "Sie sind in einer heißen Diskussion beide bei ihrer unterschiedlichen Meinung geblieben. Aber es war kein absichtlicher Crash. Das ist Blödsinn", so Wolff in einem seiner zahlreichen Statements an einem verrückten Rennsonntag in Belgien, der für die Silberpfeile eine Zeitenwende einläutete.

Nach dem verunglückten Überholmanöver von Rosberg, der anschließenden Kritik am deutschen WM-Spitzenreiter und den schweren Vorwürfen durch Hamilton wird wohl nichts mehr sein wie zuvor. "Im Hinterkopf habe ich immer befürchtet und eigentlich damit gerechnet, dass es soweit kommt. Jetzt ist es soweit, sogar früher als ich gedacht habe. Jetzt ist etwas passiert, und jetzt müssen wir reagieren", erklärt Wolff.

Wie geht es weiter?

Noch ist nicht klar, wie Mercedes auf die Tatsache reagieren wird, dass die wichtigste Teamregel - sich nicht gegenseitig ins Auto zu fahren - gebrochen wurde. Ein Patentrezept haben weder Wolff noch der Chef des Mercedes-Team-Aufsichtsrats Niki Lauda, die zumindest in der Schuldfrage schnell einig waren und mit dem Finger auf Rosberg zeigten.

"Er hat gesagt, wie sauer er auf Toto und Paddy war. Und ich dachte nur: Es ist drei Wochen her..."Lewis Hamilton
Allerdings hatte es sich bereits in den Tagen zuvor angedeutet, dass es in Spa knallen könnte zwischen den beiden Alphatieren. Bei einem Meeting am Donnerstag hatte sich Rosberg noch einmal vehement über Hamiltons Ignorieren der Teamorder beim Rennen vor der Sommerpause in Ungarn beschwert - und war damit auf taube Ohren gestoßen. "Er hat gesagt, wie sauer er auf Toto und Paddy (Lowe, d. Red.) war. Und ich dachte nur: Es ist drei Wochen her...", verrät Hamilton.

Der Brite gibt indes das Unschuldslamm und wisse nicht einmal, "wie ich das nächste Rennen angehen soll". Schließlich müsse man "den Leuten vertrauen können, wenn man da draußen ist". Seltsame Worte des Racers Lewis Hamilton, der "Zurückziehen" noch nie in seinem Stammbuch stehen hatte. Wie es weitergeht bei den Silberpfeilen? "Wenn wir der Meinung sind, dass wir einen Fahrer - und damit meine ich gar nicht den Nico - oder eine Situation nicht managen können, müssen wir uns überlegen, was das in Zukunft für uns bedeutet", erklärt Wolff, lässt konkrete Maßnahmen aber offen.


Fotostrecke: Pressestimmen zum GP Belgien

Viel Zeit hat Mercedes nicht. Am 7. September geht es in Monza weiter. Und die Silberpfeile spüren Red Bull im Nacken. Daniel Ricciardo nutzte den "Krieg der Sterne" nicht nur zu seinem dritten Saisonsieg, sondern könnte auch noch zu einem ernsthaften Konkurrenten des zerstrittenen Duos im Kampf um den WM-Titel werden. "Das ist genau der Punkt, von dem wir gehofft hatten, dass wir ihn nicht erreichen", so Wolff. Aber auch dieser Brandherd ist bereits entflammt.

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