• 23. August 2014 · 21:11 Uhr

Marko: Kann nicht sein, dass Wolff schneller ist als Vettel

Red-Bull-Berater Helmut Marko gesteht, dass auch ein Sebastian Vettel manchmal eine starke Schulter zum Anlehnen braucht - Er fordert Regeländerungen

(Motorsport-Total.com) - Wenn es einfach nicht rundläuft und man als siegverwöhnter, viermaliger Weltmeister in einer Saison noch keinen einzigen Triumph einfahren konnte, dann muss ein Helmut Marko auch einmal als psychologischer Berater herhalten. "Es gab Gespräche, klar", so der Österreicher gegenüber 'Auto Bild motorsport'. "Man musste ihm klarmachen, sich mit der momentanen Situation abzufinden. Ihm also klar machen, dass man im Moment nicht siegfähig ist."

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Auch in schwierigen Zeiten eine Einheit: Helmut Marko und Sebastian Vettel Zoom Download

Und wenn in solch schweren Zeiten Trost gefragt ist, dann lässt sich Marko offensichtlich auch gern zu provokanten Aussagen hinreißen: "Nichts gegen Suzie Wolff: Aber es kann nicht sein, dass sie wie im freien Training in Hockenheim schneller fahren kann als ein viermaliger Weltmeister."

Warum kann das nicht sein? "Durch die niedrigeren Kurvengeschwindigkeiten ist die körperliche Anstrengung wesentlich kleiner geworden", versucht er zu erklären. "Denn die ganzen Rookies, so gut sie auch sind, steigen nach einem Rennen aus, als wären sie auf einer Spazierfahrt gewesen." Eigentlich wurde Vettel im ersten Freien Training zum Grand Prix von Deutschland Sechster. Susie Wolff belegte hingegen den 15. Rang.

War Vettels Vorteil seine Fitness?

Nach Ansicht des Österreichers sei es in der heutigen Zeit körperlich weniger anstrengend ein Formel-1-Auto zu fahren, als es noch in den guten alten Zeiten der Fall war. Damit ist auch ein Vorteil von Sebastian Vettel weggefallen, so Marko.

"Ich bin überzeugt, dass Sebastian von seiner Fitness her ganz oben steht."Helmut Marko über Sebastian Vettel
"Ich bin überzeugt, dass Sebastian von seiner Fitness her ganz oben steht. Er war immer fähig, mental und körperlich ein Rennen auf dem Maximum der Leistungsfähigkeit zu fahren." Durch die neuen Regeln würde die Klasse eines Fahrers eben keine so große Rolle mehr spielen.

Der Red-Bull-Motorsportberater ist davon überzeugt, dass nicht viele auf einem so hohen Niveau wie Vettel fahren können. "Die Autos sind nicht mehr so extrem. Leider ist die Entwicklung in die falsche Richtung gegangen", kritisiert er die Regeländerungen, die vor dieser Saison in Kraft getreten sind. Die Autos seien eben keine Monster mehr, die nur die Besten immer am Limit beherrschen können.

Marko: "Autos sind keine Monster mehr"

Anscheinend haben Markos psychologische Fähigkeiten bei Vettel gewirkt: "Am Ende musste ich ihn davon überzeugen, dass es eben so ist wie es ist. Und ich sagte ihm deswegen: 'Setz Dich hinein und gib einfach Gas!' Am Ende hat er das eingesehen und seitdem ist er wie verwandelt."

Dass der 71-Jährige noch der alten Garde der Rennfahrer angehört, zeigt sich auch durch folgende Aussage: "Das mit dem Benzinsparen muss aufhören. Formel-1-Autos sollten immer am Limit gefahren werden." Schließlich würden das auch die Fans so wollen.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Belgien


"Es kann auch nicht sein, dass alle Autos, die an einem Grand-Prix-Wochenende an den Rahmenrennen teilnehmen, lauter sind als die Formel 1." Dabei spricht Marko unter anderem das Legendenrennen auf dem Red-Bull-Ring an, das im Rahmen des Österreich-Rennens stattgefunden hat. Daran war er auch selbst als Fahrer beteiligt.

Schließlich fordert er: "Die Regeln müssen wieder einfacher gemacht werden. Da blickt doch keiner mehr durch. Dazu zählt auch der unsägliche Strafenkatalog." Man sei nicht im Straßenverkehr, wo Strafen zur Abschreckung Sinn machen würden. Er fügt hinzu: "Die Rennkommissare greifen zu oft kleinlich ein. Sie sollten die Fahrer viel freier agieren lassen."

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