• 08. Mai 2014 · 22:28 Uhr

Magerwahn geht weiter: Sutil zwischenzeitlich auf Null-Diät!

Da Sauber-Pilot Adrian Sutil zu den schwersten Fahrern im Feld gehört, versucht er noch immer Gewicht zu verlieren und geht dabei an körperliche Grenzen

(Motorsport-Total.com) - Jeder Rennfahrer weiß, was es bedeutet, ans Limit zu gehen. Es bedeutet, alles aus sich herauszuholen und 100 Prozent zu geben, um das bestmögliche Ergebnis auf der Strecke zu erzielen. In diesem Jahr scheinen sich jedoch nicht nur die Grenzen des technisch Möglichen zu verschieben; in der Formel-1-Saison 2014 wird einigen Fahrern auch körperlich einiges abverlangt.

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Alles für den Erfolg: Adrian Sutil fastete sogar, um Gewicht zu verlieren Zoom Download

Sauber hatte bisher keinen guten Start in die Saison und eines der Hauptprobleme der Schweizer ist, dass die neue Antriebseinheit zusammen mit dem Chassis des C33 ein zu schweres Paket bildet. Das Auto muss also an Gewicht verlieren und gleiches betrifft offensichtlich auch die Fahrer. Mit 1,83 Metern Größe und einem offiziellen Gewicht von 75 Kilogramm zählt Adrian Sutil zu den schwersten Piloten des aktuellen Feldes und sieht sich daher in der Pflicht, am Abspeck-Programm seines Teams teilzunehmen.

Dabei hatte der gefährliche Magertrend in diesem Jahr schon zu einem Schwächeanfall bei Jean-Eric Vergne am Anfang der Saison geführt. "Natürlich gehen wir ans Limit", gibt Sutil zu. "Ich auch, und wir haben versucht, vielleicht ein paar Tage nichts zu essen. Man versucht einfach, stark Gewicht zu verlieren."

Kein Getränk an Bord

Dabei gibt es kaum noch ein Gramm Fett, das an dem Sportlerkörper eingebüßt werden könnte. "Wenn man bereits verhältnismäßig leicht ist", erklärt Sutil, "dann muss man Muskeln verlieren. Und wenn man Muskeln verliert, büßt man an Stärke ein. Es gibt einen Punkt, den man nicht überschreiten sollte. Wir haben keine Trinkflasche im Auto, das macht es nicht einfacher. Ich glaube aber immer noch, dass wir in einem Bereich sind, der sicher ist - aber den sollten wir nicht überschreiten. Das kann schnell passieren."

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Der Abspecktrend: Weder Auto noch Fahrer dürfen zu viel auf die Waage bringen Zoom Download

Auch auf der Rennstrecke wird zu jedem Mittel gegriffenum Gewicht einzuparen: "In Malaysia hatte ich nichts zu trinken im Auto. Ich bin aufgrund anderer Probleme ausgeschieden, aber man konnte den Unterschied spüren. Im Cockpit hatte es 50 Grad, und wenn man nicht trinken kann, ist es ziemlich hart. Besonders bei den heißen Rennen schwitzt man viel, und man verliert allein zwei bis drei Kilo an Wasser. Wenn wir nichts trinken, dann verschwinden diese drei Kilo einfach."

Doch selbst der Sauber-Pilot musste dabei einsehen, dass man sich damit scharf an den Grenzen des menschlich Möglichen bewegt: "Sicherlich gehören wir zu den fittesten Menschen auf diesem Planeten, aber zwei Stunden ohne zu trinken, und dabei drei Kilo verlieren? Das ist nicht mehr gesund." Trotzdem probierte er auch drastischere Wege aus: "Ich habe versucht, zwei Tage lang nichts zu essen, sondern nur zu trinken. Das war nicht einfach, aber die Reaktion war interessant. Jetzt esse ich, das ist besser."

Eine Gefahr auf der Strecke?

Denn mit dieser Null-Diät ist eine optimale Vorbereitung auf ein Rennwochenende gar nicht mehr möglich: "Um Muskeln zu verlieren, kann man rennen, aber mit Radfahren baut man nur schwere Muskeln auf. Das müssen wir vermeiden. Darum ist Rennen die beste Lösung. Aber zu der Zeit, in der ich nichts gegessen habe, konnte ich nichts machen, weil die Kraft weg war. Ich mache es, weil ich sehen möchte, wie weit ich gehen kann. Ich möchte nicht im Auto sitzen und sagen, ich hätte mehr tun können."

"Ich lebe noch, also macht euch keine Sorgen."Adrian Sutil
Dabei geht er jedoch das Wagnis ein, als geschwächter Pilot auf der Strecke auch für andere eine Gefahr zu werden: "Das ist etwas, das man herausfinden muss. Darum war ich in Sachen Diät richtig aggressiv. Ich konnte fühlen, wo das Limit ist. Ich hatte keine Kraft mehr, keine geistige Stärke, ich war sehr früh gestresst - und das will man nicht. Es ist einfach wichtig, seinen Körper gut zu kennen. Jeder hat dabei seine eigene Strategie. Man muss einen gewissen Level an Energie besitzen, sonst kommt man nicht ins Ziel und macht Fehler. Man muss das ausbalancieren."

Sutils Ehrgeiz ist dabei nicht zu bremsen: "Ich habe mein Leben darauf ausgerichtet, am Limit zu sein. Wenn es sein muss, dann gehe ich an die Grenze. Ich lebe noch, also macht euch keine Sorgen. Es war meine eigene Entscheidung. Solange ich in guter Verfassung bin, mache ich den Trend mit. Es scheint hilfreich zu sein, ein leichteres Auto zu haben. Ich möchte mich verbessern, und was auch immer man tun muss, ich bin gewillt, es zu tun."

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