• 19. April 2014 · 16:57 Uhr

Kann Mercedes gegen Red Bull die Nase vorne behalten?

Mit neuer Nase geht Mercedes in das Entwicklungsrennen gegen Red Bull: Nico Rosberg weiß um die Stärken der Bullen, aber auch um die seines eigenen Teams

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat im Entwicklungsrennen derzeit die Nase deutlich vorne. Die Silberpfeile sind am besten in die Saison gestartet und scheinen einen guten Vorsprung vor der Konkurrenz zu haben. Doch beim Team um Toto Wolff & Co. weiß man, dass man die Eier nun nicht in den Pool hängen darf, wie Sebastian Vettel sagen würde, denn der Rennstall des Heppenheimers drückt bereits von hinten und konnte sich im heutigen Qualifying auf die Ränge zwei und drei setzen.

Foto zur News: Kann Mercedes gegen Red Bull die Nase vorne behalten?

Im Blickpunkt: Mercedes hat eine neue Nase für China im Gepäck Zoom Download

"Wir legen jetzt sicher nicht die Hände in den Schoß", kündigt Polesetter Lewis Hamilton an. "Wir wissen, was zu tun ist, doch Red Bull holt auf. Das haben wir im Nassen gesehen. Und das sagt mir: Sie verfügen über sehr viel Abtrieb. Sie werden weiter Druck machen, aber das gilt auch für uns." Um selber mehr Abtrieb zu bekommen, hat Mercedes für das Rennen in China schon eine neue Nase mitgebracht, die in Sachen Abtrieb noch einmal ein Sprung nach vorne sein sollte.

"Die Nase sollte eine Verbesserung sein, laut Daten ist sie das schon in Sachen Abtrieb", erklärt Motorsportchef Toto Wolff. Was genau das neue Bauteil an der Front des F1 W05 bringt, das will man erst nach dem Rennen analysieren. "In der Woche nachdem Grand Prix müssen wir herausfinden, was die Daten wirklich anzeigen", so der Österreicher. Doch bei einer Nase lässt es Mercedes natürlich nicht bewenden.

Rosberg vorsichtig, aber optimistisch

Im Lager der Silbernen weiß man um die Entwicklungskraft von Red Bull Bescheid, und will deswegen ebenfalls so gut wie möglich zulegen. Nico Rosberg jedenfalls vertraut seinem Team diesbezüglich vollständig: "Ich mache mir keine Sorgen. Wir haben mittlerweile ein starkes Team. Uns gibt es in dieser Form nun bereits seit fast fünf Jahren. Wir sind nun gut aufgestellt", erklärt er vor dem Grand Prix. "Die Struktur ist gut, das zeigt sich auch bei diesem Auto."

Doch auch der Wiesbadener weiß, dass Red Bull noch immer die Messlatte für die Konkurrenz darstellt. Das ändere sich auch nicht durch die Tatsache, dass das Team derzeit nur hinter Mercedes zu finden ist. "Da müssen wir schon vorsichtig sein und uns selbst verbessern. Wir müssen uns weiter steigern, um unseren Vorsprung zu behalten oder sogar noch auszubauen. Das Ziel, und das ist ein ehrgeiziges, lautet nun einmal, weiter davonzuziehen. Ich bin optimistisch, dass uns das auch gelingt."

"Das Entwicklungsrennen in diesem Jahr ist aber deutlich extremer als in der jüngeren Vergangenheit", ergänzt Rosberg. "Die Regeln sind noch immer sehr neu. Und wenn die Regeln neu sind, verläuft die Entwicklungskurve zunächst sehr steil, ehe sie sich ein bisschen abflacht. Irgendwann findest du nicht mehr so viele Zugewinne. Am Anfang lernst du aber unheimlich vieles dazu."

Das heißt aber auch, dass Red Bull schon in Kürze mächtig zulegen könnte: "Da musst du wirklich am Ball bleiben, denn diese Situation gestattet es den Teams hinter uns natürlich, aufzuholen. Und das rascher als beispielsweise im vergangenen Jahr, weil die Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Jahr wesentlich größer sind", sagt der WM-Spitzenreiter.

Kann Rosberg morgen kontern?

Zunächst muss sich der Deutsche aber nicht nur langfristig Sorgen vor Red Bull machen, sondern auch kurzfristig. Morgen im Rennen muss er von Rang vier erst einmal einen Weg an den Bullen vorbei finden, wenn er ein zufriedenstellendes Ergebnis einfahren will. Und obwohl Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo nicht gerade für ihre hohe Endgeschwindigkeit auf den Geraden bekannt sind, rechnet Rosberg mit einem harten Kampf.

Foto zur News: Kann Mercedes gegen Red Bull die Nase vorne behalten?

Sehen die Red Bull morgen das Rücklicht des Deutschen? Zoom Download

"Überholen wird nicht einfach. Die Kurve vor der langen Gerade ist nämlich sehr langgezogen. Genau dort machst du den linken Vorderreifen kaputt. Es dürfte schwierig werden, in dieser Kurve an deinem Vordermann dranzubleiben. Keine einfache Aufgabe. Mit unserem Antriebsstrang und mit DRS dürften wir aber einen großen Geschwindigkeitsvorteil haben. Ich hoffe also, dass es eine Überholmöglichkeit gibt."

Damit er aber nicht erst in so eine Situation kommt, hofft Rosberg auf einen optimalen Start, um bereits dort Plätze gutzumachen: "Vielleicht kann ich aufgrund unserer guten Motorleistung schon auf dem Weg zur ersten Kurve etwas probieren", sagt er. "Einfach wird aber auch das nicht." Ansonsten bliebe nur der Trick über die Strategie: "Die beiden Reifenmischungen werden ohnehin für interessante Situationen sorgen. Noch ist nicht klar, welche Mischung zu welchem Zeitpunkt im Rennen die bessere sein wird. Dadurch ist das Rennen sehr offen. Gleichzeitig bietet sich so die Chance für Überraschungen."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...
Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Samstag

Foto zur News: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Folge Formel1.de
formel-1-countdown
Formel1.de auf YouTube