• 17. April 2014 · 16:04 Uhr

Vettel: "Daniel war einfach ein bisschen stärker"

Sebastian Vettel blickt auf seine teaminterne Niederlage gegen Daniel Ricciardo in Bahrain zurück - Jenson Button und Jean-Eric Vergne vom Australier begeistert

(Motorsport-Total.com) - Nach vier WM-Titeln in Folge sieht sich Sebastian Vettel in diesem Jahr starker Konkurrenz im eigenen Team ausgesetzt. Auch wenn der Red Bull RB10 derzeit noch nicht für Siege aus eigener Kraft gut ist, so machte Neuzugang Daniel Ricciardo dennoch wiederholt deutlich, dass er sich vor dem viermaligen Weltmeister nicht verstecken muss.

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Red-Bull-Duell in Bahrain: Daniel Ricciardo (links) zieht an Sebastian Vettel vorbei Zoom Download

Im Qualifying-Duell liegt Ricciardo vor dem Grand Prix von China an diesem Wochenende mit 2:1 vorn. Nach WM-Punkten hat Vettel mit 23:12 die Oberhand, würde ohne die Aberkennung von Ricciardos zweitem Platz in Melbourne aber auch in dieser Wertung hinten liegen.

Vor knapp zwei Wochen in Bahrain rang Ricciardo seinen erfahreneren Teamkollegen in der Schlussphase des Rennens nieder. Der Australier fuhr von Startplatz 13 bis auf Platz vier nach vorn. Vettel, der von Platz zehn losgefahren war, kam schließlich als Sechster ins Ziel.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Bahrain


An die neue Situation im Team muss sich der Weltmeister erst noch gewöhnen. "Generell komme ich nicht zum Verlieren hier her. Das Ziel ist, den Teamkollegen zu schlagen - keine Frage", sagt Vettel in Schanghai und blickt noch einmal zurück: "Ich denke, in Bahrain war Daniel gut unterwegs und gegen Ende des Rennens eben einfach ein bisschen stärker."

"Er konnte zu diesem Zeitpunkt einfach mehr aus dem Auto und aus den Reifen herausholen", erinnert sich Vettel und vermutet als mögliche Gründe für die teaminterne Niederlage "einerseits das Setup, andererseits den Fahrstil". Gänzlich unzufrieden ist der Deutsche mit seinem Abschneiden in der Wüste aber nicht: "Wenn man acht Runden vor Schluss in einem Pulk, wo alles sehr eng ist, gegen seinen Teamkollegen fährt, dann wehrt man sich natürlich, aber auch nicht so, dass man sich selbst ein Eigentor schießt."

"Ich war ja danach doch deutlich unter Druck von den zwei Williams und war nach dem Rennen ganz glücklich, dass ich den sechsten Platz verteidigen konnte", so Vettel. Dennoch: "Natürlich war ich nicht ganz zufrieden, denn im Idealfall war irgendwo das Podium in Reichweite. Leider konnte ich nach dem Safety-Car nicht mehr so zulegen wie zum Beispiel der Daniel."

Keine ungesunde Rivalität bei Red Bull

Während er in fünf Jahren mit Mark Webber als Teamkollege meist die Oberhand behielt, muss sich Vettel nun auf eine neue Situation einstellen. Diese umfasst auch den Umstand, dass er teamintern nun nicht mehr automatisch bevorzugt wird. "Die Voraussetzungen sind in diesem Jahr ganz anders. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren ist vieles anders, vieles neu", sagt Vettel und führt an: "Ich denke, dass ich die vergangenen Jahre immer sehr viel Druck hatte und dass es sehr eng war - enger, als es das Ergebnis vielleicht vermuten lässt."

"Es ist auch gut, einen Maßstab zu haben."Sebastian Vettel
"Aber so ist es eben. Von den Leuten wird meistens nur das Ergebnis wahrgenommen und nicht wirklich ins Detail geschaut. So wird es wahrscheinlich auch weitergehen. Generell habe ich aber kein Problem damit. Das Ergebnis von Bahrain steht und in dem Sinne lag der Daniel vor mir", hält Vettel fest.

Von einer ungesunden Rivalität im Team der "Bullen" aber keine Spur. "Ich bin nicht überrascht. Ich freue mich für ihn", versichert Vettel in Bezug auf Ricciardo und lobt: "Ich denke, er leistet sehr gute Arbeit. Natürlich versuchen wir beide unser Bestes zu geben. Ich bin auf meiner Seite noch nicht dort, wo ich sein will, aber das hat Gründe. Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, dass er sich voll reinhängt. Es ist auch gut, einen Maßstab zu haben."

Button und Vergne von Ricciardo begeistert

Für McLaren-Pilot Jenson Button ist Ricciardo "die wahrscheinlich größte Überraschung der bisherigen Saison". Trotz dessen, dass der Australier derzeit nicht über das beste Auto im Feld verfüge, "leistet er sehr gute Arbeit und eines ist auch klar: Für einen viermaligen Weltmeister ist es dann, wenn das Auto nicht so stark ist, immer schwieriger. Einem, der neu ins Team gekommen ist, fällt es da deutlich leichter. Sein Ziel ist natürlich nur, den viermaligen Weltmeister zu schlagen", sagt Button und erkennt bei den beiden Red-Bull-Piloten derzeit "grundlegend verschiedene Denkweisen".

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Vergne freut sich über die Leistungen seines Kumpels und Ex-Teamkollegen Zoom Download

Ricciardos ehemaliger Teamkollege, Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne, empfindet es als "große Genugtuung, wenn ich sehe, was er ausrichten kann". Den Franzosen und den Australier verbindet seit Beginn ihrer jeweiligen Formelkarriere eine Freundschaft. "Ende des vergangenen Jahres verlor ich etwas den Faden und konnte nicht mehr ganz mit Daniel mithalten. Bis dahin waren wir aber auf vergleichbarem Niveau unterwegs. Wenn ich jetzt sehe, was er leistet, stimmt mich das sehr glücklich", so Vergne.

Der Franzose verweist auf seinen Anteil an der aktuellen Ricciardo-Performance bei Red Bull: "Ich habe von ihm sehr viel im Qualifying gelernt. Er hat von mir sehr viel in den Rennen gelernt. Wir waren richtig gute Teamkollegen, die sich gegenseitig anstachelten, aber nie über die Grenze hinaus gingen. Ich würde sagen, zu Daniel hatte ich die beste Verbindung, die ich je zu einem Teamkollegen hatte. Es freut mich zu sehen, wie er sich jetzt gegen einen viermaligen Weltmeister aus der Affäre zieht."

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