Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Mosley: "Vier Zylinder wären ideal gewesen"
Ex-FIA-Präsident Max Mosley schmunzelt über die Kritiker der "neuen" Formel 1 und liefert Argumente dafür - schließlich wird sich 2014 de facto nichts mehr ändern
(Motorsport-Total.com) - Seit Wochen diskutiert die Welt des Motorsports über pro und kontra der "neuen" Formel 1. Viele stören sich am Klang der neuen V6-Turbo-Motoren, andere halten den Kurswechsel in eine grünere Zukunft für überfällig. So auch Max Mosley. Der ehemalige FIA-Präsident, der sein Amt 2009 an Jean Todt übergeben hat, sieht die Veränderungen als unerlässlich und gibt zu bedenken, dass jeder Kritiker auch eigene Interessen hat.
© xpb.cc
Max Mosley war bis 2009 Präsident der FIA und hat die neuen Aggregate eingeführt Zoom Download
Die ganze Thematik sei "ziemlich unterhaltsam", findet Mosley - besonders, wenn man wie er jeden Kritiker kenne und wisse, wie die jeweilige Person auf gewisse Situationen reagiert. "Natürlich treiben sie damit ihre eigenen Anliegen voran. Was sie allerdings nicht kapieren, ist die Tatsache, dass die Öffentlichkeit das durchschaut", erklärt der 74-Jährige gegenüber 'Reuters'.
"In Wahrheit kümmert die Zuschauer das alles aber recht wenig", meint Mosley. "Ich denke nicht, dass irgendwer sagen würde: 'Oh, Vettel sagt, dass die Motoren jetzt Käse sind, jetzt werde ich meinen Fernseher sonntags nicht mehr einschalten.' Das passiert einfach nicht. Die Leute würden vielleicht abschalten, wenn das Rennen langweilig ist, aber zumindest würde jeder erst einmal einschalten."
Formel 1 muss modern sein
Immerhin gehe die Formel 1 nun mit der Zeit, auch wenn Mosley persönlich wohl noch weiter gegangen wäre: "Was wir jetzt haben, ist noch nicht der Gipfel der Modernität, eigentlich wären vier Zylinder ideal gewesen. Aber wir alle müssen Kompromisse eingehen, es ist genau der richtige Weg." Denn die Autos der vergangenen Jahre seien mittlerweile wahre "Dinosaurier", demnach müsse sich jeder Sponsor irgendwann rechtfertigen, inwiefern das noch mit der eigenen grünen Verpflichtung vereinbar ist, räumt der Brite ein.
Am besten ignorieren...
Fotostrecke:
1969 trafen sich Bernie Ecclestone und Max Mosley zum ersten Mal, im Rahmen eines Formel-2-Rennens. Erst bei einem Meeting der damaligen Formula One Constructors Association (FOCA) im Jahr 1971 kam es aber zum ersten Gespräch der beiden Männer, die die Kontrolle über die Königsklasse des Motorsports schon bald an sich reißen sollten. Fotostrecke
Schließlich braucht es für Reglementänderungen während der Saison die Einstimmigkeit aller Teams. Da Mercedes als Motorenbauer jedoch besser gearbeitet hat als die Konkurrenz, wird es nicht zu jener Einigkeit kommen, durch die die Silberpfeile womöglich ihre Vormachtstellung verlören. So hat Mosley noch einen Rat für alle Kritiker und Nörgler: "Es ist etwas problematisch, dass Mercedes allen davonfährt, aber sie haben einfach einen besseren Job gemacht. Alle anderen müssen jetzt eben härter arbeiten oder mehr Geld investieren."