Di Montezemolo: "Wenn Alonso zurücktritt, will ich Vettel"
Luca di Montezemolo lässt keinen Zweifel daran, wie hoch er Sebastian Vettel inzwischen einschätzt, weiß aber, dass eine Paarung mit Alonso "schwierig" ist
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Titelfinale 2012 kam es zu einem Bruch zwischen Ferrari und Sebastian Vettel. Der Weltmeister stieß sich an den Versuchen aus Maranello, den Ausgang der WM nachträglich zu drehen, weil der Red-Bull-Pilot eine Gelbe Flagge missachtet haben soll. Die FIA klärte schließlich die Situation und bestätigte den dritten WM-Triumph des 25-Jährigen.
Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko rieb sich daraufhin die Hände und meinte, Vettel habe ein "Gehirn wie ein Elefant" und werde der "Scuderia" dieses Verhalten nicht verzeihen. Dabei hatte dieser davor mehrmals betont, einmal in seiner Karriere für Ferrari fahren zu wollen.
Nun versucht Ferrari-Boss Luca di Montezemolo, die Wogen zu glätten und startet bei der traditionellen Weihnachtsfeier in Maranello einen offensiven Annäherungsversuch: "Wenn Alonso aus irgendeinem Grund morgen zurücktritt, zum Beispiel weil er sich mit seiner Freundin nach Hawaii zurückzieht, dann will ich Vettel." Das klingt ganz anders als die zuletzt regelmäßigen Bekundungen aus Maranello, der Deutsche sei nur so gut wie sein Auto.
Di Montezemolos Lobeshymne auf Vettel
"Er ist jung, er steht mit beiden Beinen auf dem Boden, er ist bodenständig, und er hat einen unbändigen Siegeswillen", schmiert di Montezemolo Vettel weiter Honig ums Maul. "Schumacher hat mich schon vor vier Jahren auf ihn aufmerksam gemacht, weil er Vettel aus der Kartzeit kennt. Ich muss sagen, Michael hatte Recht."
Dass Vettel sich zuletzt immer wieder beschwerte, Ferrari würde jedes Mittel recht sein um zu gewinnen, verzeiht ihm di Montezemolo: "In der Hitze des Gefechts sagt man schon mal etwas Emotionales."
Vettel als Alonso-Teamkollege "schwierig"
Für Di Montezemolo ist seine aktuelle Nummer eins immer noch die Referenz in der Formel 1: "Ich bin unheimlich happy mit ihm. Er ist mehr als nur ein Fahrer. Er ist eine Schlüsselfigur, weil er sich so unglaublich in die Teamarbeit mit einbringt." Seiner Meinung nach verbindet er die Rennintelligenz und das Teamwork eines Niki Lauda mit dem Einsatzwillen eines Michael Schumacher: "Er weiß genau, wann er langsam und wann schnell fahren muss. Und er ist unheimlich produktiv in der Arbeit mit den Ingenieuren. Wenn es von ihm verlangt wird, fährt er aber auch das ganze Rennen absolut voll."