• 13. Juni 2016 · 21:06 Uhr

Haas-Teamchef im Interview: Topteams mit Vorteil in Baku

Haas-Teamchef Günther Steiner erklärt im Interview, wie sich das Team auf den Europa-Grand-Prix in Baku vorbereitet & wie er die bisherige Saison bilanziert

(Motorsport-Total.com) - Günther Steiner ist mit seinem Haas-Team gut in das Debütjahr gestartet. Nach zwei Punkteergebnissen durch Romain Grosjean in den ersten beiden Rennen kehrte man aber recht schnell auf den Boden der Formel-1-Realität zurück. Insgesamt 22 Punkte konnte man bisher sammeln, damit liegt man in der Konstrukteurs-WM auf dem achten Rang. In Baku beim Grand Prix von Europa soll es am kommenden Wochenende wieder bergauf gehen, nachdem man auch in Kanada keine Punkte holen konnte.

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Er leitet das jüngste Formel-1-Team im Feld: der Südtiroler Günther Steiner Zoom Download


Frage: "Günther, wie bereitet man sich auf einen Veranstaltungsort vor, wo man zuvor noch nie war?"
Günther Steiner: "Wir hatten unseren Reisekoordinator vor sechs Monaten dort, um alles abzuchecken und die Hotels anzuschauen. Die Strecke war damals noch nicht aufgebaut, also konnten wir uns den Kurs nicht anschauen. Ich weiß, dass ein paar der Teams dort hingefahren sind, um sich die Garagen anzuschauen, und unser Logistikmanager hat mit ihnen gesprochen, um einen Eindruck davon zu bekommen."

"Die Teams helfen sich in diesem Fall, weil wir eine bessere Show bieten können, wenn jeder gut informiert ist - obwohl es den Wettkampf gibt. Die Technik-Jungs holen sich so viel Information wie möglich von der FIA über das Streckenlayout und den Belag der Strecke. Danach erstellen sie ihre Berechnungen, wonach wir das Auto abstimmen."


Frage: "Die Fahrer haben sich im Simulator auf den Baku City Circuit eingestellt. Es gibt keinen Ersatz für die Realität - wie akkurat ist ein Simulator, um dem Fahrer Feedback zu geben, was er in der Realität auf der Strecke vorfinden wird?"
Steiner: "Es ist ein Simulator, also nicht die Realität, aber es kommt sehr nahe ran. Es geht eher darum, dass die Fahrer das Layout der Strecke kennenlernen. Normalerweise ist das Griplevel auf einer neuen Strecke sehr gering, weil die Strecke noch 'grün' ist. Es entwickelt sich, je mehr Gummi auf der Strecke liegt."


Frage: "Haas ist neu in der Formel 1 und hat daher keine Daten aus dem Vorjahr zur Verfügung. In Baku hat das allerdings niemand. Könnte also in Baku das gesamte Feld gleichauf sein, weil es für jeden neu ist?"
Steiner: "Die großen Teams haben mehr Information, weil sie nachfragen und mehr Infos bekommen. Normalerweise sind sie besser dran, weil sie mehr Leute haben, um sich vorzubereiten. Sie werden immer einen Vorteil haben, aber auf einer neuen Strecke, wie in Baku, hat man manchmal mehr Glück."


Frage: "Baku soll der schnellste Straßenkurs im Formel-1-Kalender sein und das Layout liegt inmitten der historischen Altstadt. Gibt es eine aktuelle Strecke, mit der man es vergleichen könnte? Wenn ja, kann man Daten und Notizen von einer anderen Strecke auf Baku umgelegen?"
Steiner: "Man nimmt die Kurven und das Gripniveau her und pickt sich einzelne Bereiche von anderen Strecken heraus, aber es gibt keinen spezifischen Abschnitt, wo man sagen könnte: 'Wir machen hier das Gleiche, so wie wir es dort gemacht haben'. Baku wird eine Lernerfahrung für jeden."


Frage: "Wir haben nun ein Drittel der Debütsaison hinter uns. Wie würden Sie das Jahr bisher bewerten?"
Steiner: "Wir lernen immer noch. Wir sind viel stabiler geworden. Ich denke, wir können immer in einer Position sein, um Punkte zu holen. Wir versuchen, uns immer zu verbessern - speziell im Qualifying. Unsere Rennpace ist besser als unsere Leistung im Qualifying. Es ist eben ein Lernprozess. Wir sind ziemlich glücklich mit dem gesamten Team, wie wir uns in den vergangenen drei Monaten entwickelt haben, speziell von woher wir gekommen sind."

"Wir hatten bisher nur sieben Rennen. Das vergesse ich selbst auch immer. Baku ist erst unser achtes Rennen, während wir mit Leuten konkurrieren, die schon viele Jahre in der Formel 1 sind. Alles in allem müssen wir weiterhin versuchen, bei jedem Rennen einen besseren Job zu machen, während wir schon das nächstjährige Auto vorbereiten."

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