• 13. November 2017 · 00:37 Uhr

Uhrwerk Ocon tobt: "Grosjean hat mein Rennen zerstört!"

Gemischte Gefühle bei Force India: Während Sergio Perez Punkte holt, schäumt Esteban Ocon nach dem Zwischenfall mit Grosjean - Erster Ausfall seit 2014

(Motorsport-Total.com) - Force India hat in Brasilien einen doppelten Punktegewinn verpasst. Bereits in der ersten Runde musste die Truppe aus Silverstone ihre Hoffnungen auf eine große Ausbeute begraben. Beide Piloten wurden in der hektischen Startphase Opfer ihrer Konkurrenten, wobei es Esteban Ocon dabei besonders hart traf. Der junge Franzose schied nach einer unverschuldeten Kollision mit Landsmann Romain Grosjean bereits früh aus. Grosjean hatte bei einem Zweikampf in der Anfahrt auf Kurve 7 seinen Haas-Boliden aus der Kontrolle verloren und Ocon anschließend abgeräumt. Sergio Perez überstand seinen Ausritt in Kurve 2 unbeschadet, kämpfte danach aber ohne wirkliche Chance gegen Fernando Alonso und Felipe Massa.

Damit endet eine beeindruckende Serie von Ocon: Bis auf ein Rennen hatte er in dieser Saison stets Punkte erreicht und seit drei Jahren (!) jedes Formel-Rennen beendet, zu dem er angetreten war. Dementsprechend verärgert zeigt sich der Mercedes-Junior im Anschluss an sein Ausscheiden. "Seit 2014 bin ich nicht mehr ausgefallen. Logischerweise fühlt sich das nicht gut an, es ist ein Wochenende zum Vergessen", grämt er sich nach dem unverschuldeten Ausfall.

Die gegen Grosjean ausgesprochene Strafe über zehn Sekunden sei dabei nur ein schwacher Trost, gibt der frustrierte Ocon weiter zu Protokoll: "Es ist wenigstens eine kleine Bestätigung für mich. Und ja, aus meiner Sicht ist er schuldig. Es war sein Fehler, da bin ich mir sicher. Er hätte nicht so ein Risiko gehen müssen - dann hätte er auch das Auto nicht verloren", erhebt er Vorwürfe gegen seinen Landsmann und Haas-Piloten. Die Härte der Strafe sieht er dabei als vollkommen angemessen an: "Sicher, ja. Er hat mein Rennen zerstört."

Obwohl beide Französisch sprechen, hat Ocon nicht vor, auf Grosjean zuzugehen und die Aussprache zu suchen: "Ich werde nicht zu ihm hingehen und ihn deshalb anschreien, das bringt doch nichts", meint der Force-India-Pilot trocken. Das Auto war nach dem Zwischenfall nicht irreparabel beschädigt, vielmehr hatte Ocon besonderes Pech bei dem Zusammenstoß. "Romain hat in Kurve 6 sein Auto verloren und meine Räder getroffen. Beide Felgen waren gebrochen. Da war die Messe gelesen", resümiert er genervt den Unfall. Anschließend hatte er noch versucht, die Box zu erreichen, blieb aber wegen der aus den Schäden resultierenden Plattfüße liegen.

Mehr Glück hatte Sergio Perez, der sein Rennen auf Rang neun beendete, sein Ziel Platz sechs aber klar verpasste. Auch er war in der ersten Runde in einen Zwischenfall verwickelt, wie er offenbart: "In Kurve 2 hat mich Alonso auf das Gras gedrückt. Deshalb habe ich auch an Massa eine Position verloren." Obwohl das Team den Mexikaner daraufhin auf eine alternative Strategie setzte, konnte er die verlorenen Plätze nicht wiedergutmachen.

"Danach war es schwierig, denn sobald man angreifen wollte, haben die Reifen extrem abgebaut", lokalisiert Perez das Hauptproblem. Aufgrund der hohen Streckentemperatur schnellten die Reifentemperaturen immer wieder in die Höhe. Erschwerend kam für den Mexikaner hinzu, dass seine beiden Gegner in unterschiedlichen Streckenabschnitten ihre Stärken hatten.

"Massa war immer im letzten Sektor schnell, während Alonso im zweiten Teil stark war. Mithilfe des DRS konnte er sich dann auf den Geraden aber verteidigen", erklärt er die verzwickte Lage hinter den beiden Routiniers. "Eine Runde mehr und ich hätte vielleicht beide noch überholt", glaubt er nach dem knappen Zieleinlauf, bei dem er Platz acht nur um anderthalb Zehntelsekunden verpasst hat. Vollends überzeugt vom Ergebnis ist der Mexikaner deshalb verständlicherweise nicht: "Unter diesen Umständen bin ich mit dem Ergebnis ganz glücklich, aber trotzdem nicht vollkommen zufrieden."

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