• 01. Juli 2016 · 18:07 Uhr

Ferrari in Spielberg: Was zum Vettel-Dreher führte

"Luft nach oben": So fasst Sebastian Vettel den Trainingsfreitag von Ferrari in Spielberg zusammen - Ursache für plötzlichen Abflug geklärt

(Motorsport-Total.com) - Mit Spielberg verbindet Sebastian Vettel ganz besondere Erinnerungen. Hier drehte er nach seinem Wechsel von Red Bull zur Scuderia zum ersten Mal in einem Ferrari seine Runden. Zwar war es nicht dasselbe Auto, in dem Vettel seine nunmehr zweite rote Saison bestreitet. Dennoch gibt der Deutsche zu, dass es etwas Besonderes sei, auf den Red Bull Ring zurückzukehren. Umso größer ist seine Hoffnung, die zuletzt guten Ergebnisse in Montreal und Baku auch hier bestätigen und bestenfalls toppen zu können.

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Sebastian Vettel dreht sich kurz der Ende des zweiten Trainings spektakulär Zoom Download

Der Trainingsfreitag zum Großen Preis von Österreich endete für den viermaligen Formel-1-Champion jedoch mit einer kleinen Schrecksekunde. Auf einer schnellen Runde kurz vor Ende der zweiten Trainingssession brach Vettel das Heck seines Ferraris beim Anbremsen auf Kurve 2 urplötzlich aus, sodass der 28-Jährige sich drehte und quer ins Kiesbett rutschte. Glücklicherweise kam es nicht zum Einschlag. Vettel konnte unversehrt aus dem Auto steigen und half sogar noch bei der Bergung.

"Keine Ahnung, was passiert ist. Ich habe das Auto komplett verloren, als ich auf die Bremse getreten bin", erklärte der Ferrari-Pilot noch völlig ahnungslos am Funk. Wenig später hatte man die Ursache offenbar ausmachen können: "Wir hatten ein Problem mit der Bremskraftverteilung. Das kam völlig überraschend, glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert. Ich habe nur ein paar Minuten verloren, es ist also nicht weiter tragisch", gibt sich Vettel gelassen.

Räikkönen in Boxengasse geblitzt

Nach dem zweiten Freien Training, das wegen des Vettel-Drehers unter dem virtuellen Safety-Car beendet wurde, stand für ihn eine Bestzeit von 1:08.589 Minuten auf Supersofts zu Buche. Sie hatte er bereits in den ersten zehn Minuten des Trainings vor der regenbedingten Pause gesetzt. Am Ende reichte das für einen vierten Platz im FP2 hinter beiden Mercedes-Piloten und dem starken Force India mit Nico Hülkenberg. Der Abstand zur Spitze betrug 0,6228 Sekunden.

Noch etwas weiter hinten landete Teamkollege Kimi Räikkönen, der mit 1:08.820 Minuten und einem Rückstand von 0,8538 Sekunden Achter wurde. Er fuhr seine Bestzeit anders als Vettel nach dem Regenschauer auf wieder abgetrockneter Strecke und mit der weichsten Reifenmischung, den Ultrasofts. Mit schnelleren Bestzeiten aus dem ersten Freien Training beendeten die Ferraris ihren Freitag auf den Rängen drei (Vettel) und vier (Räikkönen) hinter Mercedes.

Ob die sechs Zehntel, die ihnen auf den Tagesschnellsten Nico Rosberg fehlten, im Laufe des Wochenende noch schmelzen würden, wagen beide vorerst nicht zu beurteilen. "Das ist noch zu früh zu beurteilen. Wir werden das erst morgen richtig wissen. Wir hätten noch besser abschneiden können", ist sich Räikkönen sicher. Was den Topspeed in der Boxengasse angeht, ist der Finne schon am Freitag Spitzenreiter. Er wurde mit 81,4 km/h geblitzt und muss deshalb 200 Euro Strafe zahlen.

Motor-Update bei Ferrari

Schwerer wiegt da sicher die Strafe für Vettel, der wegen eines Getriebewechsels fünf Startplätze aufgebrummt bekommt. "Es ist natürlich nicht toll, dass wir fünf Startplätze zurück versetzt werden. Aber so ist es nun mal. Zumindest müssen wir uns keine Sorgen mehr machen", kommentiert Vettel. Nach Baku waren im Getriebeöl seines SF16-H Metallspäne gefunden worden, weshalb das Getriebe ausgetauscht wurde. Bereits in Russland hatte er deshalb eine Strafe kassiert.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Österreich


Trotz dieses Stolpersteins ist Vettel zuversichtlich, Mercedes in Spielberg wieder näher kommen und erneut auf dem Treppchen landen zu können. "Jedes Rennen ist eine Chance für uns", sagt er. "Es war ein ordentlicher Tag. Wir wissen noch nicht genau, wo wir stehen, da wir nicht so viel fahren konnten, insbesondere am Nachmittag. Aber insgesamt sollten wir gut dabei sein." Um Ferraris Performance zu steigern, ist die Scuderia offenbar mit einem Motor-Update angereist.

Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' wurden der Verbrennungsmotor und die MGU-K in beiden Autos getauscht. Für den Motor soll ein Entwicklungs-Token investiert worden sein. Ferrari wollte das noch nicht bestätigen. Es wird lediglich eine neue Benzin-Entwicklung von Shell eingeräumt, die mehr Leistung für den V6-Turbo bringen soll. Für Vettel wäre es mit Motor und MGU-K bereits die vierte Einheit. Räikkönen hat jeweils eine Einheit mehr Spielraum.

Auf das Update angesprochen, sagt Vettel nur so viel: "Wir sind soweit zufrieden, wissen aber auch, dass wir noch nicht ganz da sind, wo wir sein wollen. Aber für den Anfang war es schon okay." Das Auto habe sich sowohl im Trockenen als auch im Nassen gut angefühlt, aber noch Luft nach oben, so der Deutsche. Insgesamt acht Podestplätze konnte die Scuderia in dieser Saison feiern, ein Sieg blieb ihr bisher jedoch verwehrt. Mit 177 Punkten liegt sie derzeit hinter Mercedes (258).

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