• 19. Juni 2016 · 22:13 Uhr

Toro Rosso in Baku: Aufhängungsdefekt sorgt für Doppel-Aus

Daniil Kwjat und Carlos Sainz verpassen beim Europa-Grand-Prix in Baku die Chance auf Punkte - Defekte an der Radaufhängung noch ungeklärt

(Motorsport-Total.com) - Das Toro-Rosso-Team erlebte beim Großen Preis von Europa in Baku einen Rennsonntag zum Vergessen. Sowohl Daniil Kwjat als auch Carlos Sainz schieden mit Problemen an der hinteren Radaufhängung aus. Was genau zum Doppelausfall führte, muss nun in den kommenden Tagen in der Fabrik im italienischen Faenza untersucht werden. "Wir müssen die Autos nun auseinander bauen, um den Grund dafür herauszufinden. Es sieht danach aus, als wären die Dämpfer steckengeblieben, wodurch die normale Bewegung der Aufhängung gestört wurde", erklärt Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost nach dem Baku-Grand-Prix.

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Beide Toro-Rosso-Piloten sahen in Baku nicht die Zielflagge Zoom Download

Besonders bitter ist der Ausfall einmal mehr für Pechvogel Kwjat. Nach vielen Tiefschlägen in dieser Saison sah es in Aserbaidschan endlich einmal danach aus, als könnte der Russe aufzeigen: Im Qualifying schaffte er es bis auf Position sieben und schlug seinen Teamkollegen Carlos Sainz, dem als 13 nicht der Sprung ins Q3 gelang, deutlich. Vor dem Rennen konnte er sich also berechtigte Hoffnungen auf Punkte machen - doch schon bald wurde klar, dass es erneut gegen ihn laufen wurde.

"Schon zu Beginn des Rennens merkte ich, dass das Handling des Autos immer schlechter wurde. Wir hatten eigentlich eine gute erste Runde - aber schon bald darauf mussten wir aufgeben. Sehr schade!", beschreibt Kwjat enttäuscht. Das Aus ereilte ihn in Runde acht, als er in der Toro-Rosso-Box aussteigen musste. Von Position sechs aus gestartet, wurde der 22-Jährige in den ersten Kurven zwar vom strafversetzten Sergio Perez im Force-India-Renner geschnappt, bald schon aber zeichnete sich ab, dass man bei Toro Rosso auf eine aggressive Strategie setzen würden.

Bereits nach fünf Runden wechselte Kwjat von Supersoft auf die Soft-Pirellis, arg weit kam er aufgrund des Defekts an der Radaufhängung damit aber nicht. "Ich streiche den heutigen Tag aus meinem Gedächtnis. Wir müssen einfach so weiterarbeiten, wie wir das bis gestern getan haben. Bis vor dem Rennen sah nämlich alles klasse aus", seufzt er. "Wir bleiben optimistisch, denn das Handling des Autos an diesem Wochenende war großartig. Die Zukunft sieht vielversprechend aus und hoffentlich kommen bald Rennen, die wir genießen werden."

Aggressive Strategie hätte für Punkte sorgen sollen

Vielmehr als Durchhalteparolen bleiben auch seinem Teamkollegen Carlos Sainz nach dem Baku-Grand-Prix nicht übrig. Sainz rollte in Runde 33 mit Problemen an der hinteren Aufhängung in die Auslaufzone in Kurve 1 und stellte seinen STR11 ab. Der Rennsonntag hatte für den Spanier schon mit einer Hiobsbotschaft begonnen. Kurz vor dem Start wurde er mit einer Last-Minute-Grid-Strafe belegt - wegen eines Getriebewechsels ging es von Position 13 auf 18. Deshalb setze man auch bei ihm auf eine ungewöhnliche Strategie und holte ihn bereits nach vier Runden zum Wechsel von Supersoft auf die Soft-Reifen in die Box.


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Bis zur 14. Runde kämpfte sich der 21-Jährige aber bereits wieder auf Position zehn vor. "Ich hatte ein gutes Gefühl im Auto und unsere Strategie und unsere Geschwindigkeit sahen vielversprechend aus", so Sainz über seinen Rennverlauf. Die aerodynamischen Änderungen am Toro Rosso - neben dem bekannt flachen Heckflügel wurden auch die Flaps des Frontflügels beschnitten, um den Luftwiderstand zu senken - schienen dem Spanier bei seiner Jagd durch den Verkehr zu helfen. 23 Runden lang blieb er auf dem weichen Pirelli-Reifen, ehe in Runde 27 nochmals der Wechsel auf Supersoft anstand. Doch vier Umläufe später war auch sein Rennen vorbei.

Toro Rosso: Vorfreude auf den Red-Bull-Heim-Grand-Prix

"Als Fahrer muss man so etwas schnell vergessen", stimmt er mit seinem Teamkollegen Kwjat überein. Lieber erinnert sich der Toro-Rosso-Youngster an den gezeigten Aufwärtstrend der letzten Rennen: "Vom Barcelona-Grand-Prix bis jetzt hatten wir ein gutes Momentum. Heute hätte ich nicht mehr machen können und ich bin immer noch sehr zufrieden mit meiner bisherigen Saison. Es wird schon wieder werden", macht Sainz sich und den Teammitgliedern Mut.

"Ich glaube, Carlos hätte hier noch Punkte mitnehmen können", ärgert sich Teamchef Tost über den Ausfall. "Auch Daniil hätte von Startplatz sechs aus eine gute Show bieten können. Leider haben wir als Team heute keine gute Performance gezeigt", so der Österreicher. Der Blick beim Red-Bull-Schwester-Team richtet sich nun also bereits wieder auf den "halben" Heim-Grand-Prix in zwei Wochen in Spielberg. "Diese Wochenende ist immer ganz besonders für uns, weil Red Bull hier zuhause ist", schaut Tost abschließend voraus.

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