• 29. Mai 2016 · 22:39 Uhr

Perfekte Strategie: Perez jubelt mit Force India in Monaco

Beim Großen Preis von Monaco feiert Force India mit Sergio Perez auf Platz drei sein bestes Ergebnis im Fürstentum - Boxenstopps als Schlüssel zum Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Wenn jemand beim Großen Preis von Monaco (hier geht's zum Rennbericht) überhaupt auf ein Formel-1-Podium von Force India getippt hätte, dann wohl mit Nico Hülkenberg. Doch während der Deutsche einem Strategiefehler seines Teams zum Opfer fiel, machten Sergio Perez und seine Crew alles richtig und feierten einen dritten Platz und das erste Podium für Force India im Fürstentum. Der Mexikaner stand zum dritten Mal für den Rennstall auf dem Treppchen, insgesamt ist es sein sechster Podestplatz.

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Sergio Perez feiert beim Großen Preis von Monaco sein drittes Podium für Force India Zoom Download

"Es ist definitiv ein ganz besonderes Podium. Hier in Monaco, bei diesen Bedingungen...", ordnet Perez seinen Erfolg in Monte-Carlo ein. "Unter normalen Umständen hätten wir es mit unserer Pace nicht aufs Podium geschafft. Dafür sind wir einfach nicht schnell genug. Unter diesen Bedingungen ist es sicherlich eines meiner besten Rennen in der Formel 1", sagt der 26-Jährige weiter. Er war als Achter ins Regenrennen von Monaco gegangen und hatte sich dank cleverer Strategie und fehlerfreier Fahrt bis auf Rang drei vorgekämpft.

Schlüssel zum Erfolg waren dabei die Boxenstopps. Anders als Teamkollege Hülkenberg, der bereits in Runde 15 auf Intermediates wechselte, stoppte Perez erst sechs Runden später: "Ich habe das Team gefragt, wie die Intermediates funktionieren. Und sie meinten: 'Nicht so gut, es ist deine Entscheidung.' Also bin ich noch ein paar Runden draußen geblieben und das hat gut funktioniert", erklärt der Force-India-Pilot die Strategie. So konnte er Hülkenberg und Sebastian Vettel (Ferrari) hinter sich lassen.

Formel 1 2016 in Monaco: Force India ist dritte Kraft

"Ich bin dann zusammen mit Sainz an die Box gekommen. Und das Team hat einen wirklich fantastischen Stop gemacht. So konnte ich ihn in der Boxengasse überholen", lobt Perez die Arbeit seiner Crew. Damit war er bereits Vierter hinter Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo und Nico Rosberg. Auch der zweite Boxenstopp erwies sich als gut getimt: "Ich bin eine Runde vor Rosberg und Vettel reingekommen, damit konnten wir sie überholen, das war sehr, sehr gut", sagt Perez, der auf Softreifen 48 Runden bis zum Zielstrich fuhr.


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So ging vor allem darum, die Reifen über die Distanz zu bringen und keine Fehler zu machen - auf einer Strecke wie Monaco und bei den gegebenen Bedingungen kein leichtes Unterfangen. "In jeder Kurve, jeder Runde musst du bis zum Schluss fokussiert bleiben", weiß der Drittplatzierte. "Die Bedingungen waren extrem hart. Mit den Slicks in Kurve 14/15 war es wirklich rutschig. Da kommst du raus, musst die Power mitnehmen und auf jede Unregelmäßigkeit sofort reagieren, damit du nicht irgendwo einschlägst."

Doch Perez behielt nicht nur die Nerven, sondern auch seine Reifen und Verfolger Vettel im Blick. "Ich wusste, dass wenn ich ihm nur den kleinsten Raum gebe, er diesen auch nutzen würde", betont der Mexikaner, der gegen Ende mehr und mehr Abstand zwischen sich und den Ferrari bringen konnte. Der VJM09 war auf der soften Reifenmischung offenbar stärker unterwegs. "Das war beste Reifen für uns", bemerkt auch Perez: "Ich habe am Anfang die Pace kontrolliert und bin reifenschonend gefahren. Als ich pushen musste, hatte ich genug Reifen über."

Sergio Perez widmet Platz 3 Force-India-Boss Vijay Mallya

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Force-India-Boss Vijay Mallya konnte den Erfolg seines Teams nicht vor Ort mitfeiern Zoom Download

Platz drei fühle sich für ihn und das Team wie ein Sieg an, sagt der 26-Jährige überglücklich: "Jeder im Team verdient es. Ich denke, wir haben heute den besten Job gemacht." Den Erfolg widmete er Force-India-Boss Vijay Mallya, der in seinem Heimatland Indien noch immer per Haftbefehl gesucht wird und sich derzeit in Großbritannien befinden soll. "Er hat uns in dieser Zeit immer sehr unterstützt. Ich möchte ihm das Podium daher widmen", zeigte sich Perez kurz nach der Siegerehrung mit seinem Chef demonstrativ solidarisch.

Co-Teamchef Robert Fernley vertritt Mallya derzeit an den Rennstrecken - und übernahm diese Rolle in Monaco angesichts des Erfolgs besonders gern: "Abgesehen von der Enttäuschung für Nico ist das ein ganz besonderer Tag für das Team, von dem wir lange zehren werden", resümiert er das Grand-Prix-Wochenende im Fürstentum. "Es ist unser bestes Ergebnis in Monaco und das werden wir feiern. Wir sind wieder Fünfter in der WM-Wertung und haben gezeigt, dass der VJM09 konkurrenzfähig ist."

Dabei glaubt er keineswegs an eine Eintagsfliege. "Es folgen noch einige Strecken, auf denen wir unsere Stärken ausspielen können", verspricht Fernley. Angst davor, dass bei Perez nun auch die Top-Teams anklopfen, hat der stellvertretende Teamchef nicht: "Ich glaube, Sergio ist glücklich, wo er ist." Doch viele Experten meinen, der Mexikaner, der bereits für Sauber und McLaren fuhr, sei ein heißer Kandidat und habe sich mit seinem Podium in Monaco einmal mehr für ein Cockpit bei einem der großen Namen empfohlen.

"Ich hoffe, dass nicht nur dieses Podium zählt, sondern auch, was ich in den vergangenen Jahren gemacht habe", sagt Perez zu einem möglichen Wechsel, dem er selbst nicht abgeneigt zu sein scheint: "Alles, was ich tun kann, ist, meinen Job zu erledigen und mich als Fahrer weiter zu verbessern. Das habe ich in den vergangenen Jahren schon getan. Ich bin als Fahrer kompletter geworden, was das Qualifying, das Rennen, das Renntempo und die Erfahrung angeht. Wenn sich jemals eine Gelegenheit ergeben sollte, bin ich bereit."

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