• 15. März 2016 · 20:06 Uhr

Manor: Doppeltes Debüt für Wehrlein und Haryanto

Zwei Rookies im Auto, viel Erfahrung in der Teamführung: Hat das kleine Manor-Team in der Formel-1-Saison 2016 endlich Grund für Optimismus?

(Motorsport-Total.com) - Der Start in die Formel-1-Saison 2016 ist für das kleine Manor-Team so etwas wie ein Aufbruch in eine neue Ära. Nachdem man als Manor-Marussia im vergangenen Jahr hoffnungslos unterlegen war und die komplette Saison vom tragischen Tod von Jules Bianchi überstrahlt wurde, will das Team nun optimistischer in die Zukunft blicken. Auch wenn nach wie vor zu wenig Geld vorhanden ist, gelangen über den Winter einige wichtige Schritte.

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Pascal Wehrlein bestreitet in Melbourne seinen ersten Formel-1-Grand-Prix Zoom Download

Mit Chef-Aerodynamiker Nikolas Tombazis, Rennleiter Dave Ryan und dem technischer Berater Pat Fry wurden erfahrene Formel-1-Größen in die Teamführung geholt. Erstmalig geht die Mannschaft in Melbourne mit Mercedes-Antrieben an den Start und setzt darüber hinaus auf eine neue Technikpartnerschaft mit Williams. Bei den Testfahrten erwies sich der Manor MRT05 als deutliche Verbesserung zum Vorjahres-Paket. Es gibt also durchaus Gründe, weshalb man bei Manor optimistisch auf das Auftaktwochenende in Melbourne blicken darf.

Über allem steht natürlich die Frage, wie sich die beiden Rookie-Piloten Pascal Wehrlein und Rio Haryanto schlagen werden. Wehrlein ist in dieser Saison der vierte Deutsche in der Königsklasse und kommt als frischgebackener DTM-Champion 2015. Der 21-Jährige macht aus seiner Aufregung vor dem Formel-1-Debüt keinen Hehl: "Ich fühle mich mehr als bereit. Melbourne ist ein großartiger Ort für mein Debüt. Ich war vergangenes Jahr als Mercedes-Testfahrer schon hier, kenne die Stadt also. Das ist gut, denn dieses Jahr wird nicht viel Zeit für Sightseeing sein."

Wehrlein träumt von Punkten in seiner Debütsaison

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Der DTM-Champion soll die Rolle des Teamleaders beim Manor übernehmen Zoom Download

Trotz aller Zuversicht weiß Wehrlein, dass seine Rookiesaison bei Manor vor allem ein Lehrjahr werden wird. "Ich will jede Erfahrung mitnehmen und so viel daraus ziehen wie möglich. Wir müssen uns Schritt für Schritt verbessern." Und so setzt sich der Deutsche realistische Ziele für das Auftaktrennen und will vor allem auf sich selbst schauen: "Ich werde mein Allerbestes geben. Wir müssen abwarten, wo wir uns nach dem Qualifying einsortieren. Es ist zu früh für Prognosen, also konzentriere ich mich auf meine eigene Leistung."

Dass Manor 2016 den Sprung vom Hinterbänkler ins Formel-1-Mittelfeld schafft, hält er dennoch nicht für ausgeschlossen. Im Interview mit 'formula1.com' sagt er: "Positiv ist, dass wir in Melbourne bereits konkurrenzfähig sein sollten. Letztes Jahr war Manor zwei, drei Sekunden hinter dem zweitletzten Team. Also muss unser Ziel sein, die Lücke schnell zu schließen und dann mit anderen Teams fighten zu können. Wenn wir dann noch ein paar Punkte holen könnten, wäre das großartig."

Eineinhalb Jahre lang war der 21-Jährige bereits Testfahrer beim Weltmeister-Team Mercedes - eine Erfahrung, mit der er jetzt seiner neuen Mannschaft bei Manor helfen will. "Eigentlich war ich bei Mercedes nur alle drei Monate mal im Auto. Das ist nicht viel, aber dennoch habe ich ein wenig Erfahrung. Ich weiß, wie Mercedes die Sachen regelt - beziehungsweise geregelt hat - und ich kann diese Erfahrung zu Manor transportieren und sagen, was wir ändern müssen, um schneller zu werden und wie es sich anfühlen sollte."

Doppeltes Debüt: Zu viel Aufregung für zwei Rookies?

Der DTM-Champion ist noch immer Mercedes-Zögling und weiß, was Motorsportchef Toto Wolff von ihm in seiner Premieren-Saison erwartet: "Wenn mein Team sagt, er ist okay als Fahrer, aber nicht großartig, dann ist es nicht das, was sie (Mercedes; Anm. d. Red.) hören wollen. Ich muss meine Leistung bringen." An Unterstützung wird es Wehrlein in Melbourne nicht mangeln. Sein Vater wird ebenfalls in Australien vor Ort sein, seine Mutter, die aus Mauritius stammt, drückt vor dem Fernseher die Daumen. "Für sie wird es ein fast so großer Moment werden wie für mich."


Großer Preis von Australien - Pre-Events

Ein großer Moment wird der Australien-Grand-Prix auch für den zweiten Manor-Rookie Rio Haryanto werden. Der erste Indonesier in der Formel 1 genoss in den vergangenen Tagen die volle Aufmerksamkeit seiner Landsleute und zog reges Interesse im weltgrößten Inselstaat auf sich. Aus seinem Heimatland sind seine Familie und viele Medienvertreter mit nach Melbourne gekommen - kein Wunder, dass Haryanto vor Aufregung fast platzt: "Ich werde alles geben. Das ist ein Wochenende, an das ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde. Es wird etwas Besonderes sein, in der Startaufstellung zu stehen."

Dass die Aufregung seiner beiden jungen Fahrer ein Problem für die Konzentration werden könnte, glaubt Manor-Renndirektor Dave Ryan aber nicht: "Sie haben genau die richtige Mixtur aus Anspannung und Konzentration. Sie sind zwar jung, aber fahren schon lange Rennen. Beide haben hart gearbeitet, um bis hierher zu kommen."

Eine erste Bilanz, wo das Team tatsächlich steht, will Ryan erst nach den Freitags-Trainings ziehen, ein gutes Gefühl hat er dennoch: "Der MRT05 ist ein großer Schritt nach vorn im Vergleich zum letzten Jahr. Wir sind zufrieden mit unseren Fortschritten, die wir bei den Tests gemacht haben. Wie groß die Verbesserungen wirklich waren, werden wir aber erst am Wochenende sehen."

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