• 29. November 2015 · 20:59 Uhr

Die Hoffnung lebt: Drittschnellste Runde für McLaren

Jenson Button erlebt trotz Unfall in der Boxengasse sein bestes Rennen der Saison - Fernando Alonso wollte schon aufgeben und fährt noch die drittschnellste Runde

(Motorsport-Total.com) - Viel ist auf McLaren im Laufe der Saison eingedroschen worden und gute Öffentlichkeitsarbeit war auch Fernandos Frage an das Team, ob er das Auto abstellen könne, nicht. Trotzdem erlebte McLaren-Honda beim Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit das beste Rennen der Saison, das nur von Zwischenfällen durchkreuzt wurde. Jenson Button kam beim Großen Preis von Abu Dhabi 2015 auf den zwölften Platz, hatte aber so viel Spaß wie nie in der Saison. Alonso blieb nach dem Startcrash nur Rang 17, aber immerhin die drittschnellste Runde.

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McLaren hat eine der schlimmsten Saisons der Firmengeschichte hinter sich Zoom Download

Für Alonso war bereits nach der ersten Kurve klar, dass das Rennen wieder frustrierend werden würde, als er in Pastor Maldonado hineinkrachte. Bereits kurz zuvor geriet er mit dem Sauber von Felipe Nasr aneinander und wurde dadurch ausgehebelt. "Ich hatte keine Kontrolle beim Start, was mich in Pastor geschleudert hat", erklärt er die Startkollision. Alonso wurde von Rennkommissaren für schuldig befunden, worüber er sich unmittelbar nach dem Rennen lautstark beschwerte.

Es folgte ein einsames Rennen am Ende des Feldes; zwischenzeitlich dachte er bereits ans Aufgeben. "Wir lagen zwei Runden hinter den anderen und mussten Reifen konservieren, Sprit sparen und einfach alles schonen. Da habe ich die Jungs gefragt, ob ich nicht angasen und das Rennen genießen soll und ob es egal wäre, wenn ich nicht genug Sprit bis ins Ziel habe", begründet er die Nachfrage und betont noch einmal, dass er kommende Saison zu 100 Prozent Rennen fahren werde.


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Das Team konnte ihn doch noch davon überzeugen, weiterzufahren. Alonso sparte Sprit, um am Ende doch noch seinen Spaß zu bekommen und ein Feuerwerk zu zünden: In seiner 47. Runde zog er noch einmal superweiche Reifen auf und bekam die volle Motorleistung. Der 34-Jährige erklärt: "Wir wollten sehen, wie die Performance des Autos mit superweichen Reifen und wenig Sprit ist. Außerdem wollten wir das Graining im Auge behalten, denn damit hatten wir am Wochenende Probleme." Vermutlich hatte er es auch auf die schnellste Runde abgesehen, verfehlte diese aber um zwei Zehntelsekunden.

Button kämpft wie ein Löwe und hat Spaß

Nichtsdestotrotz macht die drittbeste Runde des Rennens (Alle Statistiken zum Großen Preis von Abu Dhabi!) Mut für die Winterpause. Eine solch künstliche Motivation wäre vermutlich gar nicht nötig gewesen, denn Jenson Button sorgte bereits für viele lachende Gesichter in der McLaren-Box und bei sich selbst. "Das war dann wohl mein bestes Rennen der Saison!" jubelt der Weltmeister von 2009. "Ich habe viele tolle Kämpfe gehabt, was dieses Jahr nicht der Fall gewesen ist. Am Ende konnte ich sogar einen Williams fünf Runden lang hinter mir halten!"

Vermutlich hätten McLaren und Honda die Hände über den Köpfen zusammengeschlagen, wenn man bei der Eheschließung vor einem gesagt hätte, dass sich Jenson Button über diese Tatsache wie ein Schneekönig freuen würde, doch nach dieser Saison ist es genau die richtige Motivation, die das Team für den Winter braucht. Er konnte alle Angriffe von Valtteri Bottas in der Schlussphase abblocken, nachdem er zuvor schon heftige Kämpfe hatte: Max Verstappen überholte ihn durch die Auslaufzone, an Marcus Ericsson ging er auf der Außenbahn vorbei. "So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr", sagt er erleichtert.

Die letzten Runden waren nicht das erste Zusammentreffen mit Valtteri Bottas: Beim ersten Boxenstopp krachte es zwischen dem Finnen und Button in der Boxengasse. "Ich sah, dass sie Valtteri losschicken", erinnert sich der 35-Jährige an die gefährliche Situation. "Ich bereitete mich auf den Aufprall vor und hatte Sorgen, dass ich umgedreht werden würde oder dass es meine Mechaniker trifft."

Mit einem Lächeln in den Arbeitswinter

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Kämpfer: Jenson Button überholt Marcus Ericsson über die Außenbahn Zoom Download

Nichts von beidem geschah, doch Buttons Heckflügel wurde durch die Kollision leicht beschädigt. Damit nicht genug: "Das größte Problem ist gewesen, dass ich aus dem DRS-Fenster auf den Zug vor mir herausgefallen bin." DRS-Schnorren sei die ganze Saison der Plan gewesen, fügt er augenzwinkernd hinzu. Wie Fernando Alonso musste auch der Engländer Sprit sparen, doch am Ende ging sich alles aus und Button beendete ein Rennen, das ihm viel Freude bereitet hat. "Ich gehe definitiv mit einem Lachen in die Winterpause", schließt er ab.

Eric Boullier beschreibt das Rennen zwar wieder einmal als "frustrierend und schwierig", doch auch der McLaren-Renndirektor kann Positives aus dem letzten Rennwochenende der Saison mitnehmen: "Unsere Kurvengeschwindigkeiten waren das ganze Wochenende mehr als respektabel." McLaren hat beim Finale den Vorteil, bis zum Ende der Saison voll durchentwickeln zu können, während andere Teams sparen müssen, voll ausgespielt. Für den Winter erhofft sich das Team aus Woking nun einen großen Schritt, vor allem bei der Antriebseinheit.

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