02. Juli 2015 · 21:32 Uhr
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von Dieter Rencken & Sven Haidinger

Red Bull bringt neuen Frontflügel: "Das letzte Puzzleteil"

Red Bull leidet 2015 nicht nur unter Renault, sondern auch beim Chassis: Wie diese Baustelle in Silverstone beseitigt werden soll und welche Rolle Adrian Newey spielt

(Motorsport-Total.com) - Red Bull befindet sich derzeit auf einem Leidensweg: Nach dem Grand Prix von Österreich, wo Daniel Ricciardo gerade noch einen WM-Punkt ergatterte, folgt nun mit dem Grand Prix von Großbritannien das nächste Heimrennen für das einstige Weltmeisterteam. Silverstone ist aber immerhin ein Kurs, der dem RB11 besser liegen sollten als die vergangenen Strecken.

Foto zur News: Red Bull bringt neuen Frontflügel: "Das letzte Puzzleteil"

Neuer Frontflügel bei Red Bull: So will man die Chassisprobleme endlich beseitigen Zoom Download

"Das stimmt", bestätigt Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat, ergänzt aber: "Ich erwarte trotzdem keine Wunder." Und das, obwohl das österreichische Team mit Sitz in Milton Keynes weitere Updates bringt. Herzstück ist ein neuer Frontflügel. "Ich denke nicht, dass wir dadurch eine Sekunde aufholen werden, aber wir sollten etwas Zeit finden", hält sich auch bei Ricciardo die Euphorie in Grenzen. Der Australier hat beim völlig enttäuschenden Grand Prix von Kanada, den er im Vorjahr noch gewonnen hat, gelernt, die Erwartungen nach unten zu schrauben.

Das liegt freilich auch an der Antriebseinheit. "Obwohl es im Laufe der Saison immer wieder kleine Verbesserungen geben wird, wissen wir, dass es nicht ausreichen wird, um Mercedes anzugreifen", stellt der "Aussie" ernüchtert fest. Nachdem er in Kanada aber noch meinte, dass die vergangenen Aerodynamik-Updates nichts gebracht haben und man auf dem Holzweg sei, sieht Ricciardo nun zumindest diesbezüglich Licht am Ende des Tunnels.

"Jeden Tag, wenn ich im Simulator bin, ist Adrian Newey im Büro. Er wird versuchen, uns wieder nach vorne zu bringen."Daniel Ricciardo

"Der neue Frontflügel sollte das letzte Puzzleteil sein, um einige der Aerodynamikprobleme zu lösen, die wir dieses Jahr haben", meint er. "Davon erwarten wir uns einiges. Wir wissen, dass wir dieses Jahr in einigen Bereichen etwas ineffizient sind, aber wenn wir das dann erledigt haben, dann sind wir in etwa dort, wo wir mit dem Auto maximal sein können."

Wenn Ricciardo das aktuelle Auto mit dem RB10 aus dem Vorjahr vergleicht, dann wünscht er sich ein besseres Gefühl auf der Bremse: "Da fühlt sich das Auto nicht so gut an, aber das ist zum Teil schon wieder besser geworden." Abgesehen davon mangelt es ihm an Grip an der Hinterachse. "Das beginnt bei der Traktion", geht er ins Detail. "Und am Kurveneingang, da kann man nicht genug Grip haben, das würde jeder Fahrer sagen. Das gilt auch für die Mercedes-Fahrer, die auch ab und an etwas rutschen."

Stehen die Red-Bull-Probleme damit in Zusammenhang, dass Stardesigner Adrian Newey diese Saison kürzer tritt und sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hat? Ricciardo schüttelt mit dem Kopf: "Ich bin nicht jeden Tag in der Fabrik, aber jedes Mal, als ich im Simulator war, da war er im Büro. Er zeichnet nach wie vor und bringt sich ein. Und in Anbetracht dessen, wo wir jetzt liegen, bin ich mir sicher, dass er versuchen wird, uns wieder nach vorne zu bringen."