• 28. März 2015 · 12:39 Uhr

Rosberg blockiert Hamilton: Kontroverse bei Mercedes?

Nico Rosbergs Qualifying-Blockade von Sepang sorgt bei Lewis Hamilton für Gedächtnisschwund: Fängt der "Krieg der Sterne" wieder von vorne an?

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton steht beim Grand Prix von Malaysia in Sepang auf der Pole-Position, doch gänzlich problemlos verlief das Qualifying für ihn und Mercedes nicht. In Q2 wäre der Weltmeister beinahe ausgeschieden, weil er später als die Konkurrenz auf die Strecke ging und so in den großen Regen kam. Mit Platz acht reichte es für Hamilton gerade noch für die Top 10 und damit zum Einzug ins Q3.

In eben diesem Q3, das aufgrund der heftigen Regenfälle um 30 Minuten nach hinten verschoben wurde, markierte Hamilton direkt auf seiner ersten Runde mit Intermediates die Zeit von 1:49.834 Minuten, die schließlich knapp vor Sebastian Vettel (Ferrari) zur Pole-Position reichen sollte. Als Hamilton seine Zeit anschließend noch einmal verbessern wollte, kamen sich er und Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg im Bereich der Kurven 6/7 in die Quere. Rosberg hatte Tempo herausgenommen, stand dem von hinten herannahenden Hamilton dann aber im Weg.

Dass die Situation Brisanz birgt, zeigte sich auf der FIA-Pressekonferenz nach dem Qualifying. Denn als Hamilton auf die Rosberg-Blockade und etwaige Probleme angesprochen wurde, stellte er sich dumm: "Ich kann mich daran nicht erinnern. Also nein." Für Formel-1-Experte Marc Surer "ganz sicher" keine ausreichende Antwort: "Wenn du eine Bestzeit hast im ersten Sektor und du kannst dich nicht erinnern, das ist unglaubwürdig. Intern wird es da knistern." Zumal Vettel so noch bis auf 74 Tausendstelsekunden herankam.

Wolff sieht kein internes Problem

Aber Toto Wolff versucht gegenüber 'Sky' Ruhe zu verbreiten: "Nico ist nach links gegangen und von der Ideallinie weg. Ganz wegbeamen kann er sich nicht. Ich glaube nicht, dass es ein Problem war. Er ist nach links, hat Lewis die ganze Ideallinie freigelassen. Jetzt ist die Frage, ob die Ideallinie im Regen die richtige Linie ist. Da kann man nichts hereininterpretieren", wiegelt der Mercedes-Motorsportchef ab.

Unterm Strich steht Hamilton ohnehin auf Pole, wenn auch nur mit knappem Vorsprung von 0,074 Sekunden auf Vettel. "Es ist alles in Ordnung. Er ist auf Pole, mehr kann man nicht verlangen", meint Wolff und fügt an: "Wir haben das Timing mit den Reifen am Ende nicht ganz so gut hinbekommen. Der Intermediate war kein Reifen für zwei Runden sondern nur für eine. Insofern haben wir alle einen Fehler gemacht."

Mercedes-Technikchef Paddy Lowe merkt gegenüber 'Sky Sports F1' jedoch an: "Die Position, in der wie beide Autos rausgeschickt haben, war perfekt." Eine Schlussattacke von Rosberg auf die Zeit von Hamilton erwies sich als erfolglos: "Nico hat es am Ende einfach nicht zusammenbekommen. Wir konnten sehen, dass er in der letzten Kurve recht viel Zeit verloren hat. Bis dahin hatte er oben gestanden und hat es dann im letzten Moment noch verloren", sagt Lowe und kommt zum Schluss: "In einem nassen Qualifying können so viele Dinge schiefgehen, wenn man dann am Ende beide Autos so weit vorne und in einem Stück zusammen hat, dann kann man nicht mehr erwarten."

Rosbergs Schlussattacke auf die Pole scheitert

"Soweit ich mich erkundigt habe, hat Nico in zwei Kurven etwas Zeit verloren", meint Niki Lauda, Aufsichtsrats-Vorsitzender des Mercedes-Teams, gegenüber 'RTL' und ist überzeugt: "Dass er jetzt Dritter ist, wird ihn sicher nicht freuen, aber das Rennen morgen ist lang und mühsam. Für Nico ist noch nichts verloren."

"Er ist natürlich enttäuscht, weil er weiß, dass er es selbst mit verursacht hat", spricht Lauda noch einmal auf Rosberg an und rät diesem: "Gut schlafen heute Nacht, alles vergessen und morgen wieder von vorn beginnen. Er wird morgen sicherlich von Anfang an ein spannendes Rennen bieten müssen, wenn er Lewis oder Sebastian erwischen will."

Rosberg bestätigt dies, indem er sagt: "Strategiemäßig ist echt was drin diesmal. Wenn ich den Rennspeed habe, den ich mir erhoffe und den wir auch am Freitag gesehen haben, dann kann ich den Lewis auf jeden Fall mal attackieren."

Lauda freut sich schon auf die Neuauflage des silbernen Duells. "Nico wird alles versuchen, nach vorne zu kommen. Darauf freue ich mich wirklich schon sehr", sagt der Österreicher, hat aber auch Ferrari-Pilot Vettel auf der Rechnung: "Wir müssen abwarten, ob es morgen wirklich trocken ist, wovon man jetzt ausgeht. Dann wird es interessant, denn Sebastian wird alles probieren um gleich am Start Lewis zu überholen. Sebastian ist ein guter Starter."

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