• 21. September 2014 · 18:52 Uhr

Toro Rosso: Vergne zeigt seine Klasse

Zwei Strafen, spektakuläre Überholmanöver und Rang sechs: Jean-Eric Vergne fährt in Singapur sein bestes Rennen des Jahres - Daniil Kwjat hat körperlich zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Bei Toro Rosso hat Jean-Eric Vergne im kommenden Jahr keinen Platz, denn sein Cockpit wird der junge Max Verstappen erhalten. Ob der Franzose bei einem anderen Rennstall in der Formel 1 unterkommen wird, ist derzeit mehr als fraglich. Dafür lieferte "JEV" beim Grand Prix von Singapur eine kampfstarke Leistung ab und setzte sich hinter dem Spitzenfeld in Szene, obwohl er insgesamt zwei fünf Sekunden Strafen bekam, weil er sich neben der Streckenbegrenzung einen Vorteil verschafft haben soll.

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Jean-Eric Vergne setzte sich in Singapur mit tollen Überholmanövern in Szene Zoom Download

Die zweite Strafe konnte Vergne gegen Rennende nicht mehr absitzen und die fünf Sekunden wurden auf seine Rennzeit addiert. In der Schlussphase des Rennens überholte der 24-Jährige noch beherzt die beiden Force-India-Piloten und Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen. Frischere Reifen spielten dem Toro Rosso dabei ebenfalls in die Karten. Dieses Ass nutzte Vergne perfekt, eroberte den sechsten Rang und fuhr sich in der letzten Runde noch so viel Vorsprung heraus, dass die fünf Sekunden Strafe den sechsten Platz nicht gefährden konnte.

Es war Vergnes bestes Saisonergebnis und eine Visitenkarte seines Könnens. "Es fühlt sich großartig an. Es war ein fantastisches Rennen und ich bin sehr glücklich, wenn ich bedenke, dass ich auch noch zwei Strafen hatte", freut sich der Franzose nach seinem Husarenritt. "Ich musste in den letzten Runden so gut es geht puschen und wegziehen. Das ist mir auch gelungen. Die Überholmanöver haben viel Spaß gemacht, ein unglaubliches Rennen."

Dabei war Vergne nur von Platz zwölf gestartet. Seine Aufholjagd erntete im Fahrerlager viel Anerkennung. "Gestern im Qualifying hatte ich einen Fehler gemacht. Ich sagte dann zu meinem Team, dass ich alles tun werde, damit sie mir vergeben. Ich denke, das habe ich auch geschafft", strahlt der Franzose. "Ich freue mich sehr für mein Team, denn sie haben mir ein gutes Auto zur Verfügung gestellt. Dieser sechste Platz ist eine Belohnung für ihre Bemühungen."

Kwjat körperlich gezeichnet

"Ich bin auch zuversichtlich, dass wir ein gutes letztes Saisonviertel haben werden. Ich freue mich jetzt auf Japan, denn wir werden dort einige Updates für das Auto haben. Hoffentlich verbessern wir uns damit noch weiter." Vergnes Toro-Rosso-Teamkollege Daniil Kwjat fuhr zum ersten Mal in Singapur. "Es war ein hartes Rennen", pustet der Russe nach Platz 14 durch. "Ich musste mehr mit mir als mit den anderen Autos kämpfen."

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Bei Daniil Kwjat funktionierte die Trinkflasche das gesamte Rennen nicht Zoom Download

Mental und körperlich zählt Singapur zu den härtesten Grands Prix im Kalender. Das erlebte auch Kwjat. "Das Auto war sehr schwierig zu fahren und rutschte stark. Es war auch sehr schwierig, auf die Reifen aufzupassen. Leider gab es auch ein Problem mit dem Trinksystem. Ich konnte das gesamte Rennen kein Wasser trinken. Dadurch wurde mein Rennen noch schwieriger. Ich glaube, dass Punkte möglich gewesen wären. JEV hat einen super Job gemacht."

Während sich Kwjat von den Strapazen erholen musste, erntete Vergne in seiner Box viele Schulterklopfer. Chefrenningenieur Phil Charles ist begeistert: "Wir sind sehr, sehr zufrieden. JEV ist ein fantastisches Rennen gefahren. Er musste auch zwei Strafen überkommen. Bei der zweiten wussten wir, dass die Zeit nachträglich addiert wird. Wir informierten ihn ständig über den Vorsprung auf seine Gegner. Nach einigen brillanten Überholmanövern konnte er sich den nötigen Vorsprung herausfahren und den sechsten Platz behalten."

"Er hat es absolut richtig gemacht", lobt Charles seinen Fahrer. "Das Team hat heute auch sehr gut gearbeitet und alles lief nach Plan. Die Strategie funktionierte und wir freuen uns alle mit JEV. Er hat sich dieses Ergebnis verdient, weil er in diesem Jahr sehr gut arbeitet. Allerdings hatte er auch viel Pech. Daniil hatte heute Pech, weil seine Trinkflasche von Beginn an nicht funktionierte. Deshalb war das Rennen für ihn körperlich sehr anstrengend. Es tut uns leid, dass er dieses Problem hatte, denn es hat sein Rennen sicherlich beeinträchtigt."

Vergne ist in der WM weiterhin 13, aber diese acht Zähler verschafften ihm einen Puffer zu seinen direkten Konkurrenten. Auch in der Konstrukteurs-WM hat Toro Rosso nun einen Vorsprung von 19 Zählern auf Lotus.

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