• 20. September 2014 · 17:00 Uhr

Erste Reihe: Mercedes wehrt Angriff der Konkurrenz ab

Mercedes konnte wieder einmal die erste Startreihe für sich buchen, doch die Konkurrenz rückt näher, auch weil Hamilton einen Fehler machte - Rosberg hadert

(Motorsport-Total.com) - Zwischenzeitlich sah es nicht danach aus, als würde Mercedes beim Qualifying zum Großen Preis von Singapur von der Spitze grüßen können, doch am Ende leuchtete das übliche Ergebnis auf dem Zeitenmonitor auf. Die Silberpfeile fuhren wieder einmal auf die ersten beiden Plätze und wurden dabei gerade einmal von sieben Tausendstelsekunden getrennt. Morgen wird Lewis Hamilton so die Nase am Start vor Nico Rosberg haben.

"Es war ein aufregendes Qualifying, weil niemand erwartet hat, dass es so eng werden würde", atmet Hamilton durch. Zwischenzeitlich lagen sogar Williams, Ferrari und Red Bull vor den Silberpfeilen, doch im letzten Versuch konnte der Brite die Konkurrenz knacken: "Es war gut für das Team, dass es so geendet hat. Dass wir hier auf einer Strecke, wo es mehr auf Abtrieb ankommt, vorne liegen, ist ein fantastischer Job vom Team", so der Brite.

Dabei sah es am Anfang gar nicht gut für Hamilton aus: Nach dem ersten Versuch war der WM-Zweite nicht einmal unter den Top 5 zu finden, und der zweite begann mit einem Verbremser denkbar schlecht: "Auf meiner letzten Runde haben die Räder in Kurve 1 etwas blockiert und ich habe etwas Zeit verloren, dennoch konnte ich es im Laufe der Runde aufholen", schildert Hamilton. "Zu dem Zeitpunkt hatte ich gedacht, dass ich es versaut hätte, weil ich bereits zwei Zehntel zurücklag, aber ich habe einfach weitergemacht und es wurde besser und besser."

Und so waren es am Ende nur sieben Tausendstel, die Hamilton zur Pole genügten - zum Leidwesen von Teamkollege Rosberg. "Verdammt", brüllte er über den Funk, nachdem er erfahren hatte, wie knapp er die erste Startposition verpasst hatte. Sofort dachte er darüber nach, wo er diesen Wimpernschlag hätte holen können: "Sieben Tausendstel hätte ich da oder da vielleicht noch holen können - sogar in der letzten Kurve habe ich sieben Tausendstel liegen lassen", hadert er.

Doch im Grunde ist er nach dem bisherigen Verlauf mit Rang zwei zufrieden: "Es war ein schwieriges Qualifying, weil ich echt lang gebraucht habe, um reinzukommen, weil die Strecke anders als im Freien Training war", sagt er und spielt damit auf die kühleren Temperaturen an, die die Nacht so mit sich bringt. Hinzu kommt, dass der Silberpfeil-Pilot neue Bremsen hat aufziehen lassen, "weil das Rennen morgen für die Bremsen sehr hart sein wird und ich deswegen neue draufmachen musste."

Doch dadurch hatte der Wiesbadener zumindest zu Beginn der Session noch Anlaufschwierigkeiten: andere Bremsbalance, andere Temperaturen, anderes Gefühl. Doch im Laufe der Zeit wurde es besser und besser: "Am Ende habe ich mich aber wohl gefühlt und konnte richtig attackieren. Der zweite Platz ist in Ordnung, morgen ist ein langes Rennen", sagt er und lobt seinen Teamkollegen: "Lewis hat einen guten Job gemacht, um auf Pole zu stehen."

Dem muss sich auch Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda anschließen, der zunächst über die Performance von Williams und Ferrari besorgt war, am Ende aber durchatmen konnte: "Ich muss sagen, meine beiden Jungs haben einen guten Job gemacht", lobt er bei 'Sky Sports F1', und Teamchef Technik Paddy Lowe ergänzt: "Wir hatten vor dem Wochenende in Singapur Drama erwartet und genauso ist es gekommen - dabei ist noch nicht einmal Sonntag! Es ist großartig, dass wir nach einer spannenden Session beide Autos in der ersten Reihe haben."

"Am Ende kam es auf die letzten Runden an. Lewis und Nico lagen auf den Positionen sechs und sieben und lieferten beide phänomenale Leistungen ab. Das haben beide sehr gut gemacht", lobt der Brite und denkt schon an Sonntag: "Morgen erwarten uns aber noch viele Herausforderungen. Wir müssen sauber durch die erste Kurve kommen und die richtigen Entscheidungen im Rennverlauf treffen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass hier eine Safety Car-Phase nahezu unvermeidlich ist." Lauda nickt: "Ich werde heute Nacht schlecht schlafen. Da gibt es so viele Variablen. Die beiden wieder in der ersten Reihe. Und dann lauert dahinter die Gefahr."

Angesichts der stärkeren Konkurrenz freut es auch Hamilton, dass er diese morgen erst einmal im Rückspiegel haben wird: "Es ist ziemlich hart, wenn man hier von irgendwo anders als der Pole startet", weiß er. "Es ist ziemlich schwierig, anderen Autos zu folgen und sie zu überholen. Und der Reifenabbau macht es noch einmal härter. Es könnte morgen viele Boxenstopps geben, von daher ist Perfektion entscheidend."

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