• 21. Juli 2014 · 14:13 Uhr

Hockenheim zuversichtlich: Kein Formel-1-Monopol in der Eifel

Hockenheim-Geschäftsführer Georg Seiler kann sich nicht vorstellen, dass die Formel 1 zweimal in Deutschland Station macht, sieht sein Rennen aber als sicher an

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 in Deutschland hat Zukunft - die Frage ist nur, wo? Glaubt man der Capricorn Nürburgring GmbH (CNG), so gastiert die Königsklasse ab der kommenden Saison mindestens fünf Jahre in der Eifel - und das jährlich. Gleichzeitig besitzt aber auch der Hockenheimring noch einen Vertrag, der der badischen Rennstrecke die Grands Prix 2016 und 2018 sichert.

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Die Formel 1 soll noch mindestens zweimal in Hockenheim gastieren Zoom Download

Theoretisch sollte das bedeuten, dass die Formel 1 zumindest in diesen beiden Jahren zweimal in Deutschland Station macht, doch an dieses Szenario kann eigentlich keiner so richtig glauben. "Ich kann mir nicht zwei Grands Prix in Deutschland vorstellen. Das sind alles Spekulationen, da ist nichts unterschrieben. Warten wir es ab", erklärt Hockenheimring-Geschäftsführer Georg Seiler gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Zwar haben die Käufer des Nürburgrings vor rund einem Monat eine entsprechende Pressemitteilung herausgegeben, doch Seiler traut dem Braten nicht so ganz und findet das Vorgehen der CNG mehr als fragwürdig: "Als dieses von Capricorn kam, habe ich sofort klargestellt, dass ich dies frech und unmöglich finde. Inmitten von Verhandlungen - wenn die denn tatsächlich so waren - gibt man so etwas nicht heraus. Schon gar nicht direkt vor einem Grand Prix", schimpft er und ärgert sich vor allem über den Zeitpunkt: "Ich wurde nur noch von Journalisten angerufen, die etwas über den Vertrag wissen wollen. Das bevorstehende Rennen war kein Thema."

Ecclestone droht mit Auflösung

Trotz des bestehenden Vertrages mit Bernie Ecclestone steht Hockenheim damit auf der Kippe. Am Sonntag fanden gerade einmal 52.000 Zuschauer den Weg an die Rennstrecke, selbst der Truck-Grand-Prix (ausgerechnet) auf dem Nürburgring war deutlich besser besucht. Argumente kann man in Hockenheim mit dieser Zahl nicht für sich sammeln und auch Ecclestone hatte den Betreibern zuletzt schon gedroht.


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"Wenn wir mit dem Nürburgring ein langfristiges Abkommen abschließen, dann ist es das Beste, den bestehenden Vertrag (mit Hockenheim; Anm. d. Red.) zu beenden und bereits 2015 mit dem neuen zu beginnen", sagte der Formel-1-Boss zuletzt gegenüber 'auto motor und sport'. Doch Seiler macht sich noch keine Sorgen, dass der Brite das versprochene Abkommen trotz Sonderkonditionen bricht: "Er kann und will den Vertrag nicht kündigen", stellt er klar.

Weitere Gespräche geplant

Am Samstagmorgen vor dem Qualifying habe es zumindest erneut "gute Gespräche" mit Ecclestone gegeben, die auch in Zukunft noch fortgeführt werden sollen. Inhalte dazu möchte Seiler aber nicht herausgeben: "Die sind vertraulich. Ich bin nicht derjenige, der etwas herausposaunt", betont er mit einem Querverweis auf die Kollegen am Nürburgring. Doch wozu muss man überhaupt Gespräche führen, wenn man einen Vertrag besitzt?

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Fünf Jahre lang will sich der Nürburgring die Formel 1 gesichert haben Zoom Download

"Man redet immer, das ist ganz normal", winkt Seiler ab. "Wenn Bernie kommt, dann trifft man sich und setzt sich immer zusammen. Dort spricht man über Zahlen und über die Zukunft - wie auch immer geartet. Aber es bleibt vertraulich." Eine definitive Antwort über die Zukunft der Formel 1 am Hockenheimring war aber auch von Bernie Ecclestone selbst am Wochenende nicht zu hören. Offiziell bereitet man sich Ring aber weiter auf eine Austragung 2016 und 2018 vor.

Was danach kommt, das vermag aber auch Seiler noch nicht zu sagen: "Das ist noch so weit weg. Da gibt es vielleicht Änderungen, oder auch nicht. Das muss man abwarten. Bisher war es noch nie so, dass vier Jahre vorher schon darüber geredet wurde." Hockenheim und der Nürburgring teilen sich die Formel 1 seit 2007. In ungeraden Jahren gastierte die Königsklasse seit damals immer in der Eifel, in geraden Jahren in Baden. Ob der Zyklus so beibehalten wird, ist nach aktuellem Stand mehr als ungewiss.

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